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Erste Bilder aus Manchester. Rettungswagen parken vor der Synagoge.

© REUTERS/Phil Noble

Update

Auto fuhr in Menschengruppe, Messerattacke folgte : Zwei Tote und mehrere Verletzte nach Angriff auf Synagoge in Manchester an Jom Kippur

Mindestens vier Menschen werden verletzt und zwei sterben, als ein Auto am höchsten jüdischen Feiertag, vor einer Synagoge in eine Menschengruppe gelenkt wird. Ein Angreifer sticht mit einem Messer zu.

Stand:

Bei dem Angriff vor der „Heaton Park Hebrew Congregation“-Synagoge in Manchester sind nach Angaben der Polizei zwei Menschen getötet und drei weitere schwer verletzt worden.

Der mutmaßliche Angreifer, auf den Polizisten Schüsse abgegeben hatten, sei vermutlich tot, teilte die Polizei im Onlinedienst X mit. Sein Tod könne wegen „verdächtiger Gegenstände an seinem Körper“ noch nicht bestätigt werden, Experten für Bombenentschärfung seien vor Ort.

Eine große Anzahl von Menschen, die sich zum Zeitpunkt des Vorfalls in der Synagoge zum Gebet versammelt hatten, wurden im Gebäude festgehalten, während die unmittelbare Umgebung gesichert wurde, konnten inzwischen evakuiert werden, berichtet die BBC.

Der mutmaßliche Täter sei mit einem Auto im nördlichen Stadtteil Crumpsall in eine Gruppe Fußgänger gefahren und habe auf einen Wachmann eingestochen, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Mitglieder der Streitkräfte bereiten einen Bombenentschärfungsroboter innerhalb einer Absperrung vor.

© AFP/PAUL CURRIE

Auf Bildern vom Ort des Geschehens waren zahlreiche Rettungswagen und schwer bewaffnete Polizisten zu sehen. Die Polizei leitete die sogenannte Operation Plato ein – die Reaktion auf einen Terrorangriff. Zum mutmaßlichen Hintergrund der Tat gab es zunächst aber keine konkreten Angaben.

Premierminister Starmer zeigte sich entsetzt

Der Vorfall ereignete sich am höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur. Der britische Premierminister Keir Starmer zeigte sich entsetzt. „Die Tatsache, dass sich dies am Jom Kippur ereignete, dem heiligsten Tag im jüdischen Kalender, macht es umso furchtbarer“, sagte der Labour-Politiker einer Mitteilung zufolge. Starmer reiste vorzeitig vom Europa-Gipfel in Kopenhagen ab, um eine Sitzung des nationalen Krisenstabs Cobra zu leiten.

Starmer sagte zusätzlichen Polizeischutz für Synagogen im ganzen Land zu. „Wir werden alles tun, um unsere jüdische Gemeinschaft zu schützen“, sagte er am Flughafen in Kopenhagen.

Angriff am höchsten jüdischen Feiertag

Jom Kippur ist der höchste jüdische Feiertag. In Israel kommt das öffentliche Leben nahezu vollständig zum Stillstand: Geschäfte, Restaurants und Behörden bleiben geschlossen, der Flug- und Straßenverkehr ruht weitgehend.

Gläubige verbringen den Tag mit Fasten, Gebeten und der Bitte um Vergebung. Auch säkulare Israelis schätzen die Ruhe, viele nutzen die leeren Straßen zum Radfahren und Spazierengehen. Auch in Großbritannien sind Synagogen an dem Tag gut besucht. (dpa/AFP/Reuters/)

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