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Leichenhalle mit Corona-Toten. (Symbolbild aus dem Archiv, 02.02.2021)

© Jerome Delay/AP/dpa

Falschmeldung über Testpflicht verbreitet: Wut-Video aus Leichenhalle – Uniklinik München kündigt Mitarbeiterin

Eine Uni-Angestellte stellt die Testpflicht an der Ludwig-Maximilians-Universität falsch dar. Ihre Aussagen werden von „Querdenkern“ gefeiert.

Auch unter medizinischem Personal gibt es immer wieder Corona-Skeptiker:innen. Ein Fall aus München sorgt jetzt für Aufsehen. Eine Mitarbeiterin der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) hat in einem Video Covid-Regeln und 3G-Maßnahmen in wütendem Tonfall kritisiert. Auf Twitter und Telegram gab es Beifall aus der Impfgegner-Szene.

In dem Video echauffiert sich die junge Frau über vermeintliche Vorgaben im Rahmen der 3G-Maßnahmen an der LMU; Ungeimpfte und nicht-Genesene müssten angeblich ihre täglichen PCR-Tests selbst zahlen, um Zugang zum Arbeitsplatz zu erhalten.

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Sie sagt,, dass Mitarbeiter:innen in medizinischen Bereichen wegen solcher Testvorgaben kündigen würden. Im Video zeigt sie die Leichenhalle und behauptet, dass nur drei der 22 Toten in den Leichenschränken, auf die sie Kamera hält, an Corona gestorben seien. Überprüfen lässt sich das nicht. Corona wäre nicht Grund für die derzeitige Krise, sondern der Fachkräftemangel in den Kliniken, glaubt sie.

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Die LMU bestätigte, dass das Video in den Räumen des pathologischen Instituts aufgenommen worden sei. In einer Pressemitteilung gibt die Universität an, dass der Frau ein Hausverbot erteilt worden sei.

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„Die LMU distanziert sich aufs Schärfste von dem Inhalt des Videos und weist ebenso darauf hin, dass das Drehen und Posten von Videomaterialien in den Räumlichkeiten der LMU für Privatzwecke und ohne Genehmigung unzulässig ist. Eine fristlose Kündigung wird darüber hinaus auf den Weg gebracht“, heißt es in der Mitteilung.

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Noch hat die LMU sich auf Anfrage des Tagesspiegels nicht geäußert, wofür genau die Kündigung ausgesprochen wird. Aus dem Statement geht jedoch hervor, dass der Grund das Filmen in der Leichenhalle sei. Die Frau zeigt ihren Arbeitsort im pathologischen Institut und filmt die Leichenschränke.

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Weiter heißt es von Seiten der Universität: „In der derzeitigen Lage kommt es auf die Umsicht und Rücksicht aller an, um kranken Menschen bestmöglich zu helfen und das stark belastete Personal im Gesundheitswesen zu unterstützen. Die Verbreitung von solchen Videos trägt dazu sicherlich nicht bei.“

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In einer längeren Version des Videos erwähnt die gekündigte Mitarbeiterin, dass sie persönlich nicht von den Maßnahmen betroffen sei. Das lässt vermuten, dass sie selbst geimpft oder genesen ist. Die Test-Regelung stellt die Frau in ihrem Video verzerrt dar.

Laut der LMU können Mitarbeiter:innen, auf die 3G zutrifft und die ungeimpft oder ungenesen sind, einen Schnelltest vorlegen. Auf der Website heißt es dazu: „Seit 13.11.2021 gibt es wieder täglich kostenlose Antigen-Schnelltests (Bürgertests) bei allen anerkannten Corona-Teststellen.“ (mit dpa)

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