Die CDU/CSU kämpft nach den Landtasgwahlen intern um ihre zukünftige Linie. Dabei plädieren mehrere Unionspolitiker für eine Stärkung des wirtschaftspolitischen Profils. In Hessen geht die Suche nach einer Koalition indes weiter.
Hessen
Der hessische Grünen-Spitzenkandidat Tarek Al-Wazir über Koalitionsverhandlungen und -möglichkeiten.

Achtjähriges Gymnasium, Studiengebühren: In Hessen war Bildung entscheidend.
Bis Ende März Beschluss über Teilprivatisierung
Das Wort vom Linksruck geistert durch die Lande – doch viele Politiker haben damit ein Problem
In der türkischen Zeitungslandschaft herrscht derzeit Genugtuung über das Wahlergebnis in Hessen. Mit Schlagzeilen wie „Ihn hat der Fluch der Migranten getroffen“ (Hürriyet), „Schlag ins Gesicht von Migranten“ (Türkei) und „Eine Historische Niederlage“ (Milliyet) feierten die Blätter die Wahlschlappe des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch.
Berlins FDP-Chef Markus Löhning über den Zeitpunkt von Koalitionsaussagen und die Auswirkungen der hessischen Wahlen auf die Bundespolitik.

Sollte Hessens Regierungschef Roland Koch geschäftsführend weitermachen, müsste er tun, was andere wollen. Denn er bliebe unter bestimmten Voraussetzungen im Amt, bis ein Nachfolger kommt. Doch SPD, Grüne und Linke könnten ihm gehörig dazwischenfunken.

Eigentlich hätte Roland Koch die hessische Landtagswahl klar gewinnen müssen. Doch dann stolperte der CDU-Ministerpräsident über seine eigene Wahlkampagne. Was falsch lief und warum Kochs Wahlkampf Hessen noch in Zukunft Probleme bereiten wird.
Der Spitzenkandidat der hessischen Grünen, Tarek Al-Wazir, hat sich für eine Ampelkoalition seiner Partei mit SPD und FDP ausgesprochen. Die Liberalen dürfen sich nicht verweigern, argumentiert er.

Dem deutschen Wald geht es besser als nach dem Dürresommer 2003. Doch eine Entwarnung ist nicht in Sicht: Immer noch ist fast jeder zweite deutsche Baum krank.
In Hessen gestaltet sich die Suche nach dem richtigen Koalitionspartner weiter schwierig. Jetzt will sich Andrea Ypsilanti mit Roland Koch treffen - doch eine Große Koalition schließt die hessische SPD unmissverständlich aus.

Tissy Bruns über die Schwäche der Volksparteien

Autofahrer aufgepasst: Die automatische Überprüfung von Autokennzeichen ist in den allermeisten Fällen verfassungswidrig. Laut einem Rechtsgutachten im Auftrag des ADAC verstoßen die verdeckten Polizeikontrollen gegen das Gebot der Verhältnismäßigkeit.
Die türkischen Zeitungen haben das Wahldebakel Roland Kochs in Hessen mit Genugtuung registriert und führen dessen Stimmenverluste auf seinen "fremdenfeindlichen Wahlkampf" zurück.

Nach dem knappen Wahlausgang in Hessen bedrängen Spitzenpolitiker von SPD und Grünen die FDP, eine Ampel-Koalition in Wiesbaden zu bilden. Dass Roland Koch weiter Ministerpräsident bleibt, wird immer unwahrscheinlicher.
Das Geschrei ist groß. Wahlhelfer haben in Hessen Wahl-Computer einen Tag vor der Abstimmung mit nach Hause genommen. Der Chaos Computer Club kritisiert den Umgang mit den Zählmaschinen und spricht von "großflächigem Versagen".
Nach der Wahl in Hessen ist weiterhin alles offen. Während Vertreter der SPD die FDP zur Bildung einer Ampelkoalition auffordern, beharrt die CDU auf ihrem Recht zur Regierungsbildung - mit einem möglichen Ministerpräsidenten Roland Koch.
Nach der Landtagswahl in Hessen sehen sich in der SPD die Skeptiker einer Bahn-Privatisierung gestärkt.
Jamaika ist eine Insel, aber früher oder später wird der Name auch für eine neue Koalition in Deutschland stehen. Noch mag der Tag fern sein, aber Schwarz-Grün-Gelb wird kommen, wie einst Rot-Grün oder Rot-Rot.
Die Wähler haben die Parteienlandschaft gründlich aufgemischt – davon profitiert vor allem die Linke. Für die CDU war der Wahltag in beiden Ländern ein bitterer Rückschlag – wenngleich Christian Wulff in Niedersachsen unangefochten Amtsinhaber blieb.
Roland Koch ist zu weit gegangen – aber unterscheidbare Positionen sind schon nicht schlecht.
Die Genossen im Westen werden mit den Aufgaben wachsen, glaubt der Berliner Landeschef der Linken, Klaus Lederer.
Wahlerfolge rechtsextremer Parteien bleiben nahezu ausschließlich ein ostdeutsches Phänomen. Weder in Hessen noch in Niedersachsen hatte die NPD eine Chance, in den Landtag einzuziehen.
Ähnlich wie in Sachsen fordern Politiker nun auch im Fall der angeschlagenen WestLB eine Bürgschaft des Landes ein. Indes gehen die Spekulationen über einen Zusammenschluss von WestLB und der hessischen Helaba weiter - unabhängig von der Regierungsbildung in Hessen.

Nach den Verlusten der Bürgerlichen in Hessen und Niedersachsen bröckelt die schwarz-gelbe Mehrheit auch in der Bundesversammlung, die 2009 den Bundespräsidenten wählt. Sollte sich Horst Köhler noch einmal zur Wahl stellen, könnte ein Gegenkandidat die Nase vorn haben.
Der Chaos Computer Club hat Unregelmäßigkeiten bei der Hessen-Wahl kritisiert. Einige Wahlmaschinen wurden über Nacht privat gelagert. Dies würde Manipulationen Tür und Tor öffnen - der Landeswahlleiter sieht indes keine Hinweise auf Missbrauch.

Sebastian Bickerich zur Wahl in Hessen
Die desaströsen Verluste bei der hessischen Landtagswahl lassen Ministerpräsident Koch kalt - jedenfalls nach außen hin. An guten oder nicht so gut gemeinten Ratschlägen mangelt es am Tag nach dem Absturz jedenfalls nicht.
Die CDU gibt sich einen Tag nach der Wahl selbstbewusst: Roland Koch soll Ministerpräsident bleiben, so die Forderung. Nur kann sich dieser eine große Koalition noch nicht vorstellen.
Die Wahlergebnisse in Hessen sind alles andere als eindeutig. Doch das stört die Parteien nicht: Die CDU will mit der FDP weiterregieren, auch wenn das Paar keine Mehrheit hat. Die SPD wirbt heftig um die Freidemokraten, um eine Ampelkoalition einzugehen.

Hessens Ministerpräsident Koch verlor nach dramatischen Einbußen seiner bislang alleinregierenden CDU - und hohen Gewinnen für die SPD - die eigene Mehrheit. SPD-Spitzenkandidatin Ypsilanti bekommt bereits Unterstützung von Links.

Die FDP kann sich über ihr Wahlergebnis in Hessen freuen - für die angestrebte schwarz-gelbe Regierung reicht es aber nicht. Nun wird in der Partei darüber nachgedacht, von zu frühen Koalitionsaussagen für die Bundestagswahl 2009 abzusehen.
Vor allem über die starke Linke ärgerte sich die Potsdamer CDU gestern
Die Wahlen in Niedersachsen und Hessen haben Signalwirkung - vor allem für die Linken.
Stärkste Einbrüche in beiden Ländern in der Gruppe der unter 30-Jährigen / Koch für schlechte Leistungsbilanz bestraft
Berlin - Michael Naumann fühlt sich „sehr ermutigt“. Die letzten Wochen waren für den Hamburger SPD-Spitzenkandidaten und beurlaubten Herausgeber der „Zeit“ schon hoffnungsvoll gewesen, weil er immer dichter an den zunächst weit vor ihm liegenden Ersten Bürgermeister Ole von Beust (CDU) herangekommen war.

ARD und ZDF machen Wahlen zum Ereignis. Und die Zuschauer werden um ihren Tatort gebracht.
„Wir sind ein Stück weit zwischen SPD und CDU in die Zange genommen worden.“ Tarek Al-Wazir, Grünen-Spitzenkandidat in Hessen „Wir werden viel Leben in den Landtag bringen – mit Anträgen“ Kreszentia Flauger, Linke-Spitzenkandidatin in Niedersachsen „Die Wähler haben mit ihrer Stimmgabe deutlich gemacht, dass jegliche Form unanständigen Wahlkampfes keine Mehrheit findet.
Die Grünen erhoffen sich von Hessen einen neuen Motivationsschub.