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Thema

Hessen

Die hessische Landtagsopposition sieht eine neue Qualität in der Finanzaffäre der hessischen CDU erreicht. Am Donnerstag beantragten SPD und Grüne eine Sondersitzung des Rechtsausschusses im Landtag, um die im Juli bekannt gewordenen Schwarzgeldzahlungen der Firma Ferrero an die hessische CDU untersuchen zu lassen.

Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) dringt in der Debatte um den Ladenschluss auf eine Freigabe der Öffnungszeiten auch an Sonnabenden. Das Land Hessen solle seinen Bundesrats-Vorstoß, der eine Liberalisierung nur an Wochentagen vorsehe, noch einmal überdenken, forderte HDE-Hauptgeschäftsführer Holger Wenzel am Mittwoch in Berlin.

Was ist in Angela Merkel gefahren? Plant sie tatsächlich eine Kampagne gegen die Regierungsabsicht, gleichgeschlechtliche Partnerschaften juristisch ähnlich wie die Ehe zu stellen?

Von Gerd Appenzeller

Bundesverfassungsrichter Hans-Joachim Jentsch kann an der Überprüfung des hessischen Wahlprüfungsgesetzes teilnehmen, obwohl der frühere hessische CDU-Vorsitzende Manfred Kanther Mitglied seiner Wiesbadener Anwaltskanzlei ist. Diese Entscheidung hat der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) mit vier zu zwei Stimmen getroffen.

Nach dem Debakel der Union bei der Steuerreform-Abstimmung im Bundesrat droht jetzt in der CDU eine Konfrontation zwischen "Abweichlern" und der Führung. Bremens Landeschef Bernd Neumann hat in einem Brief an den Bundesvorstand und die Bundestagsfraktion schwere Vorwürfe gegen Parteichefin Angela Merkel und Fraktionschef Friedrich Merz erhoben.

Von Robert Birnbaum

"Berlin sollte der Steuerreform am Freitag im Bundesrat zustimmen, weil damit der Wirtschaftsstandort vorangebracht und für die Finanzsituation des Landes etwas getan werden könnte." Das Plädoyer stammt von der ehemaligen Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD), die im Gespräch mit dem Tagesspiegel gestern davor warnte, auf eine zweite Vermittlungsrunde im September zu warten.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Baden-Württemberg, Bayern und Hessen haben am Montag in Stuttgart erneut den geplanten Ausstieg aus der Atomenergie heftig kritisiert. Der baden-württembergische Umweltminister Werner Müller sagte, die zwischen der rot-grünen Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen erzielte Vereinbarung sei kein Kompromiss.

Aus Liebeskummer hat ein Soldat im hessischen Stadtallendorf einen 15 Tonnen schweren Panzer der Bundeswehr gestohlen und bei einer Irrfahrt zwei Menschen schwer verletzt. Der 22 Jahre alte Zeitsoldat hatte das 300 PS starke Transportfahrzeug "Fuchs" in der Nacht zum Dienstag von seiner Pioniereinheit gestohlen.

Die seit 1998 im Bund regierenden Sozialdemokraten und die Grünen sind in den vergangenen 15 Jahren bislang in acht Bundesländern elf Koalitionen eingegangen. Die drei vorerst letzten rot-grünen Koalitionen bestehen seit 1995 in Nordrhein-Westfalen, seit 1996 in Schleswig-Holstein und seit November 1997 in Hamburg.

Bund und Länder beraten nach Angaben des Bundesfinanzministeriums über Modifizierungen bei der geplanten Steuerbefreiung von Gewinnen aus dem Verkauf von Beteiligungen. Ministeriumssprecher Torsten Albig sagte am Sonntag in Berlin, es solle im Rahmen der Steuerreform bei der Steuerbefreiung von Veräußerungsgewinnen bleiben.

Im Süden der Republik bahnt sich möglicherweise die Bildung einer großen öffentlichen Bank an. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBW) hat Interesse angemeldet, bei der in der vergangenen Woche vereinbarten Kooperation zwischen der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und der Bayerischen Landesbank (BayernLB) als Dritter mitzumischen.

Die Verbraucherpreise sind im Mai in Bayern und in Hessen jeweils um 0,1 Prozent gegenüber April gesunken. Nach Angaben der Statistischen Landesämter blieben die Preise in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Brandenburg im Durchschnitt unverändert.

Am Tag der finanziellen Rettung hoffte Eintracht Frankfurt vergeblich auf Gnade durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB). Auch der Lizenzierungs-Beschwerdeausschuss hielt am Abzug von zwei Punkten und an der Vertragsstrafe von 500 000 Mark wegen eines Verstoßes gegen die Lizenzauflagen in dieser Saison fest und wies am Freitag die Beschwerde der Hessen zurück.

Max Stadler sieht immer ein bisschen aus wie ein gutmütiger Boxer, aber heute schleicht der FDP-Abgeordnete eher wie eine Katze um den heißen Brei. Manfred Kanther hört unbewegten Gesichts zu, wie ihn der liberale Innenpolitiker an lange Jahre gemeinsamer Arbeit in der Regierungskoalition erinnert, wie Stadler Fairness und Kollegialität Kanthers hervorhebt, um dann endlich zu der eigentlichen Frage zu kommen: "Ist es nicht möglich, dass Sie ein Mehr an Verantwortung übernommen haben, als Ihnen zuzurechnen ist?

Von Robert Birnbaum

Der frühere hessische CDU-Chef Manfred Kanther bleibt dabei, dass bis vor kurzem nur er selbst, der Landesschatzmeister Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein und der Wirtschaftsprüfer Horst Weyrauch von den schwarzen Kassen der Hessen-CDU in der Schweiz wussten. Kanther sagte am Freitag vor dem Spenden-Untersuchungsausschuß des Bundestages, er habe seinen Nachfolger Roland Koch nicht unterrichtet, weil er geglaubt habe, das Schwarzgeld-Konto sei 1995 aufgelöst worden.

Von Robert Birnbaum

Heute geben sich vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestages zwei Zeugen die Klinke in die Hand, die nicht unbedingt gute Erinnerungen aneinander haben dürften: Der Chef der hessischen Staatskanzlei, Franz Josef Jung, und der ehemalige hessische CDU-Mitarbeiter Franz Josef Reischmann. Jung war 1992 daran beteiligt, Reischmann ohne öffentliches Aufsehen aus der Parteizentrale zu entfernen.

Von Christoph Schmidt Lunau
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