Die Hessenwahl zeigt: Der Stimmbürger ist wechselbereit – er kann aber auch anders
Hessen

Nach der Wahl in Hessen herrscht bei der CDU Erleichterung. Denn Schwarz-Gelb kommt für Angela Merkel wie gerufen – wenn die FDP mal nicht so stark wäre.
Die SPD liegt in vielen hessischen Wahlkreisen noch hinter FDP oder Grünen
Hessens SPD kündigt einen kompletten personellen Neuanfang an. Die vier Abweichler werden wohl nicht mehr eingebunden.
Die Hessenwahl zeigt: Der Stimmbürger ist wechselbereit – er kann aber auch anders.
Hessens Justizminister Jürgen Banzer (CDU) ist offenbar Opfer einer Verleumdungskampagne geworden. In einer anonymen Anzeige wurde Banzer vorgeworfen, eine Jugendliche missbraucht zu haben und kinderpornografisches Material zu besitzen, hieß es am Montag aus Justizkreisen.
Berlin - Grüne und Linke haben bei der Landtagswahl zugelegt – müssen aber auf den Oppositionsbänken bleiben. Politiker beider Parteien zeigten sich am Montag erleichtert über das eigene Abschneiden, werteten es als guten Auftakt für das Superwahljahr.

Mit dem guten Wahlergebnis in Hessen im Rücken fühlt sich die FDP für das Wahljahr 2009 gerüstet. Dabei ist dem Vorsitzenden Guido Westerwelle vor allem daran gelegen, Bescheidenheit zu demonstrieren.

Plötzliche Glätte hat in der Nacht und am frühen Morgen zu teils verheerenden Unfällen geführt. Besonders oft krachte es in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Mehrere Menschen starben.

Nach der Wahl in Hessen beginnt die Analyse. Als Gewinner stehen die kleinen Parteien da. Vor allem die FDP kann ihre Macht neben dem Landtag auch im Bundesrat ausbauen. Sie forderte sogleich Änderungen am Konjunkturpaket. Die SPD versucht sich in Schadensbegrenzung.

Der Wahlabend in Hessen unterscheidet sich kaum von anderen: Alle Parteien klopfen sich selbst auf die Schulter. Nur bei der SPD ist der Verlust so groß, dass niemand das Ergebnis schönredet. Doch auf den zweiten Blick wiegt die Hessen-Wahl nicht nur bei den Sozialdemokraten schwer.
Sie haben das beste Ergebnis, das die Grünen jemals in einem Flächenland bekommen haben. Aber viel können sie sich dafür nicht kaufen.
Die Linkspartei hatte zwei Probleme: als reine Protestpartei ging sie nicht mehr durch und vor der Wahl traten nach internen Querelen in Hessen viele Mitglieder aus. Das alles ließ die Linke zittern - etwas.

Die FDP hilft der Union zu einer soliden Mehrheit in Hessen. Den Liberalen ermöglicht das neue Möglichkeiten - auch im Bund.
Politiker der Linken erinnern sich noch sehr gut an die Zeiten, an denen eine Zitterpartie ein Riesenerfolg gewesen wäre. Bei der Landtagswahl 2005 in Nordrhein-Westfalen war die PDS auf 0,9 Prozent der Stimmen gekommen, und anschließend schmiedeten Oskar Lafontaine und Gregor Gysi das historische Bündnis, das dafür sorgte, dass die Linkspartei inzwischen auch im Westen eine feste Größe ist.
Wem wir diesen Wahlausgang in Hessen verdanken, darüber wird vielleicht noch eine Weile gestritten. Wem wir aber diesen Wahlgang selber verdanken – das steht fest, nämlich dem „freien Mandat“, wie es im Artikel 38 des Grundgesetzes formuliert ist: Die Abgeordneten „sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen“.
Na, das ist doch mal eine gelungene Rolle für die FDP: Als Protestpartei gegen politische Unzuverlässigkeit wurde sie bisher wenig wahrgenommen. Aber genau das ist sie in Hessen geworden.
So schön das Ergebnis klingt – es hätte besser ausfallen können, ja müssen. Immerhin war Wahl im Stammland ihres Großmoguls Joschka Fischer, wo die Grünen eine legendenumrankte Geschichte haben, von debattengeschwängerten Anfängen im Frankfurter Café Voltaire bis zu den Protesten gegen die Startbahn West.
Erste Auswertungen der Forschungsgruppe Wahlen: Die Sozialdemokraten verlieren in Hessen bei Jung und Alt im zweistelligen Bereich.
Für Wolfgang Merkel ist das Ergebnis der Hessen-Wahl leicht zu entschlüsseln: "Es war eine reine Landeswahl, die Folgen für die weiteren Wahlen im Jahr 2009 sind begrenzt", sagte der Politikwissenschaftler dem Tagesspiegel.
Auftakt zum Super-Wahljahr 2009 Noch schwächere Beteiligung als vor zwölf Monaten
So schön das Ergebnis für die Grünen klingt – es hätte besser ausfallen können, ja müssen. Denn noch nie gab es eine solch günstige Ausgangslage.
Mit Hessen sitzt die FDP in fünf Ländern in der Regierung, für eine Blockadepolitik reicht das aber nicht.
Der Trend zu geringem Interesse an Landtagswahlen scheint ungebrochen. Bei der Wahl in Hessen wählten nach Angaben des ZDF vom Sonntagabend nur etwa 61,1 Prozent der Stimmberechtigten.
Na, das ist doch mal eine gelungene Rolle für die FDP: Als Protestpartei gegen politische Unzuverlässigkeit wurde sie bisher wenig wahrgenommen. Aber genau das ist sie in Hessen geworden.
Das gescheiterte Experiment von Andrea Ypsilanti, eine von der Linkspartei tolerierte rot-grüne Regierung zu bilden, hat unmittelbar auch Lafontaines neuen Genossen geschadet.
Wem wir diesen Wahlausgang in Hessen verdanken, darüber wird vielleicht noch eine Weile gestritten. Wem wir aber diesen Wahlgang selber verdanken – das steht fest, nämlich dem "freien Mandat", wie es im Artikel 38 des Grundgesetzes formuliert ist.

Roland Koch kann in Hessen zusammen mit der FDP eine Regierung bilden. Das Ergebnis der Union blieb zwar hinter den Erwartungen zurück; die Liberalen legen aber kräftig zu. Andrea Ypsilanti hat den SPD-Landesvorsitz niedergelegt.
Nach dem Wahlerfolg der Grünen bei der Landtagswahl in Hessen warten auf Landeschef Tarek Al-Wazir höhere Aufgaben. Der Bundesvorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, will Al-Wazir für die Bundespolitik begeistern.
Die FDP legt zu und kommt auf über 16 Prozent der Stimmen. Damit übernimmt die FDP die Rolle des Königsmachers und verhilft der Union zu einem schwarz-gelben Bündnis. Aber es ist auch ein Fingerzeig in Richtung Berlin.

Die vorgezogene Landtagswahl in Hessen hat am Sonntagmorgen begonnen. Nachdem Andrea Ypsilanti zweimal mit der Regierungsbildung gescheitert ist, sieht es nun laut Umfragen nach einem deutlichen Sieg für Roland Koch aus.
Berlin - Wenn das Ergebnis in Hessen den Umfragen entspricht, wird Roland Koch bekommen, was er in seiner ersten Amtszeit hatte und was er sogar nach seinem absoluten Wahlsieg 2003 gern gehabt hätte – eine schwarz-gelbe Koalition. Die Frage ist, ob Hessen damit den Trend für das Wahljahr 2009 vorgibt – Bundestag inklusive –, oder ob ein schwarz-gelber Triumph nicht eher das Ergebnis einer landesspezifischen Konstellation ist.
Wenn die Landtagswahl verloren geht, wird der personalpolitische Umbruch nicht zu stoppen sein

Wahlkampf-Endspurt in Hessen: Die SPD kämpft gegen ihr schlechtes Image und gibt sich kämpferisch. Spitzenkandidaten Thorsten Schäfer-Gümbel hat Ministerpräsident Roland Koch scharf angegriffen. Er warf ihm vor Jobs zu vernichten.

Die hessische SPD-Abweichlerin Metzger muss sich wegen parteischädigenden Verhaltens verteidigen. Ein Strafe wolle sie auf keinen Fall akzeptieren, erklärte sie.
Der Konflikt in der NPD eskaliert: Der Partei droht die Spaltung.
Die Frankfurt Lions zeigten den Berlinern ihre Zähne: In turbulenten zwei Minuten schoss der Tabellen-Vierte vier Tore und trotz guter Gegenwehr mussten die Berliner sich klar geschlagen geben.

Der Spitzenkandidat der hessischen SPD Thorsten Schäfer-Gümbel versucht angesichts schlechter Umfragewerte zu retten, was zu retten ist: Der Wahlausgang in Hessen habe nichts mit der Bundes-SPD zu tun, erklärte er.

Zwei Busse rasen durchs Land, seit Wochen, darin sitzen „TSG“ Schäfer-Gümbel und Roland Koch, die Spitzenkandidaten der ersten Landtagswahl des Jahres. Unverdrossen der eine, unerbittlich der andere. Und beide wohl Sieger
Oscar Lafontaine kämpft in Hessen auch gegen die SPD. Der Wahlkampf ist kein einfacher für die Linke. Die Wahl am Sonntag könnte zu einer echten Zitterpartie werden.