Was für ein Bild die abgeben. Hessen vorn? Von wegen, Hessen fällt hinten runter, in der Beliebtheit. In der allgemeinen Wahrnehmung, wenigstens von Berlin aus, ist das Sodom und Gomorrha.
Hessen

Die Sozialdemokraten sind nach dem Drama um Andrea Ypsilantis Kandidatur als Ministerpräsidentin geschockt. Schuldzuweisungen machen die Runde und im HIntergrund wird bereits nach neuen Mehrheiten gesucht. Intern gilt Ypsilantis Postenvergabe als entscheidender Grund für das hessische Debakel.

Der hessische SPD-Abweichler Jürgen Walter ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Parteivize zurückgetreten. Walter teilte der Fraktion seinen Entschluss per Fax mit.
In der SPD herrscht politische Katerstimmung. Ein Tag nach dem geplatzten Machtwechsel distanzieren sich die führenden SPD-Funktionäre vorsichtig vom Kurs Ypsilantis und riskieren einen schüchternen Blick in die Zukunft.
Einen Tag nach dem Desaster der hessischen SPD stehen die Parteien und vor allem die Bürger vor der großen Frage: Was nun? Hier die Optionen für eine funktionierende Regierung.

Sehr überraschend kam am Montagmorgen die Nachricht über die Weigerung einiger Abgeordneter, Andrea Ypsilanti zur Ministerpräsidentin zu wählen. Die Abweichler begründen ihre Entscheidung mit einem "extremen Gewissenskonflikt". Wenig glaubwürdig, findet der Politologe Nils Diederich.
Es wär“ kein Wunder, wenn Roland Koch jeden Termin geschmissen hätte, wenn er sich drei Flaschen Schampus hätte liefern lassen, um mal so richtig zu feiern. Der Christdemokrat wird glauben, dass es doch noch einen lieben Gott gibt.
Die Grünen sind sehr weit von Jamaika entfernt
Berlin – Mit mehr als 50 000 Streikenden hat die IG Metall nach eigenen Angaben ihre Warnstreikwoche begonnen. Der Schwerpunkt lag am Montag mit mehr als 16 000 Teilnehmern in Hessen, in Berlin beteiligten sich rund 1200 Metaller.
Hessens Ministerpräsident Roland Koch ist dem politischen Tod mit der Hilfe von vier abtrünnigen SPD-Landtagsabgeordnetenvon der Schippe gesprungen. Aller Voraussicht nach wird er 2009 doch noch sein zehnjähriges Amtsjubiläum feiern.
Das Heldentum in letzter Minute, das die hessischen SPD-Rebellen vorführten, schmeckt schal. Aber die Empörung, die nun über ihnen zusammenschlägt, ist auch nicht eben überzeugend.
Die Grünen sind sehr weit von Jamaika entfernt, findet Jörg-Uwe Hahn. Er sollte es wissen, schließlich ist Hahn Chef der hessischen FDP.
Roland Koch bleibt im Amt – die Sozialdemokraten sind überrascht und werfen den Abweichlern vor, sie hätten sich zu spät geoutet
Berlin - Elf Bundesländer wollen den Haftvollzug für Untersuchungsgefangene in einer gemeinsamen Gesetzesinitiative einheitlich organisieren. Bisher habe es nur „Stückwerk“ gegeben, sagten am Montag Berlins Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) und ihre Thüringer Amtskollegin Marion Walsmann (CDU) bei der Vorstellung eines Musterentwurfs, den – bis auf Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Baden-Württemberg – alle Bundesländer übernehmen wollen.
Die hessische SPD-Chefin Andrea Ypsilanti ist spektakulär am Widerstand aus den eigenen Reihen gescheitert. Vier SPD-Abgeordnete kündigten am Montag an, bei der ursprünglich für Dienstag geplanten Ministerpräsidentenwahl aus Gewissensgründen nicht für Ypsilanti zu stimmen. Diese zeigte sich "maßlos enttäuscht".
Zehntausende Metaller haben am Montag ihre Arbeit vorübergehend niederlegt - jedenfalls wenn es nach der IG Metall geht. Die Arbeitgeber sehen das naturgemäß anders: Sie kritisierten den Arbeitskampf stark.
Stephan-Andreas Casdorff zu Hessen

"Vollkommene Überraschung" macht sich bei den Sozialdemokraten breit, die Linke spricht von einem "schwarzen Tag für Hessen": Vier Landtagsabgeordnete der hessischen SPD weigern sich, Andrea Ypsilanti ihre Stimme bei der Wahl zur Ministerpräsidentin zu geben.
Ich bekomme Hartz IV und habe gelesen, dass ich der Arbeitsagentur jetzt Kontoauszüge vorlegen muss. Das verstehe ich gar nicht. Muss ich jetzt immer meine Kontoauszüge mitbringen, wenn ich zum Amt gehe?
Heide Simonis, die vor drei Jahren in einer ähnlichen Wahl scheiterte, glaubt an Hessens SPD-Chefin Andrea Ypsilanti. Sie sei gut vorbereitet. Die hessischen Grünen sehen allein die SPD in der Verantwortung.

Nach der Hessen-SPD stimmten am Sonntag zwar auch die Grünen mit großer Mehrheit für den ausgehandelten Koalitionsvertrag. Für neue Zweifel sorgte allerdings SPD-Landesvize Jürgen Walter. Der parteiinterne Rivale Ypsilantis lehnte den Vertrag überraschend ab.
Borussia Mönchengladbach verlor erneut, diesmal vor eigenem Publikum gegen Eintracht Frankfurt. Auch für Borussia Dortmund lief das Heimspiel gegen Bochum nicht ideal.
Hessen – ein großes Spielcasino. Hier wird gezockt und geblufft.

Hessens SPD will die geplante rot-grüne Koalition – Parteivize Jürgen Walter lehnt aber den Vertrag dazu ab, obwohl er ihn selbst mit ausgehandelt hat.
Hessen – ein großes Spielcasino. Hier wird gezockt und geblufft. Hauptsache Risiko. Und die größten Spieler kommen aus der SPD: Andrea Ypsilanti und ihr Vize Jürgen Walter.

Die SPD hat mit großer Mehrheit den Koalitionsvertrag mit den Grünen zur Bildung einer Minderheitsregierung unter Tolerierung der Linken gebilligt. Gegen den Koalitionsvertrag und somit auch indirekt gegen Hessens SPD-Chefin Andrea Ypsilanti stimmten unter anderem Parteivize Jürgen Walter und Dagmar Metzger.
Frankfurt am Main - Im hessischen Gewerkschaftslager herrscht Uneinigkeit über die Bewertung des rot-grünen Koalitionsvertrags. Nachdem der DGB Hessen das Papier noch am Donnerstag gelobt hatte, kritisierte der Bezirksleiter der IG BCE Mittelhessen, Volker Weber, die Pläne von Andrea Ypsilanti als „Politposse“.

Die Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie sind am Freitag ohne Einigung abgebrochen wurden. Ein Angebot der Arbeitgeber hat die IG Metall abgelehnt und droht mit weiteren Warnstreiks.
Wieder eine Hürde weniger für Rot-Grün in Hessen: 90 Prozent der Mitglieder der hessischen Linkspartei hat sich für eine Tolerierung einer rot-grünen Minderheitsregierung in Wiesbaden ausgesprochen.

„Tricksilanti“ schimpfte man sie zuletzt und „Lügilanti“. Sie hatte versprochen, nicht mit den Linken zu paktieren – nun tut sie es doch. Am Dienstag will Andrea Ypsilanti sich mit ihrer Hilfe zur Ministerpräsidentin in Hessen wählen lassen. Es ist der zweite Versuch. Und ein gefährliches Spiel.

Siegt Andrea Ypsilanti, könnte der Hesse Roland Koch wieder Wirtschaftsanwalt werden – oder Wirtschaftsminister in Berlin.
Die Minderheitsregierung, die Andrea Ypsilanti in Hessen schmiedet, wird von der großen Mehrheit der Bürger abgelehnt. Die Wähler bewerten das Vorgehen von Andrea Ypsilanti als Täuschung.
Die hessische SPD-Vorsitzende Andrea Ypsilanti geht davon aus, die innerparteilichen Auseinandersetzungen um eine rot-grüne Minderheitsregierung noch diese Woche beenden zu können. Am 4. November will sie sich mit Hilfe der Linken zur Ministerpräsidentin wählen lassen.
Die Flügel der Hessen-SPD streiten offen. Ypsilanti muss um ihre Wahl zur Ministerpräsidentin bangen

Die hessische Politik kommt nicht zur Ruhe: Auch drei Tage nach der Vorstellung eines rot-grünen Koalitionsvertrages sorgt die geplante Minderheitsregierung für Aufregung. Die CDU versucht unterdessen mit dem Thema Frankfurter Flughafenausbau Stimmung gegen Andrea Ypsilanti zu machen.
Schön für Andrea Ypsilanti, dass sie neun Monate nach der Landtagswahl in Hessen nun einen Koalitionsvertrag mit den Grünen und eine Kabinettsliste präsentiert hat. Schön für den Öko-Buchautor Hermann Scheer, dass er an der Spitze eines SPD-Wirtschaftsministeriums nun seine linken Ideen verwirklichen kann.
Der Öko-Buchautor Hermann Scheer soll Wirtschaftsminister in Hessen werden: Andrea Ypsilanti überrollt mit dieser Personalentscheidung ihren konservativen Parteivize Jürgen Walter.

In Hessen ist der mühsam gekittete Riss zwischen der SPD-Frau Andrea Ypsilanti und ihrem Rivalen Jürgen Walter erneut aufgebrochen. Denn ihr Kritiker will nicht ins Verkehrsressort. Dafür soll der Solarfachmann Hermann Scheer als Wirtschaftsminister glänzen.
Im Cottbuser Stadion der Freundschaft schenken sie nun wieder Glühwein aus – 0,4 Liter für 2,90 Euro. Der Absatz dürfte an diesem Samstagnachmittag nicht eben umwerfend gewesen sein.

Hessens SPD-Vize Jürgen Walter hat sich kritisch zu dem am Freitag vereinbarten Koalitionsvertrag mit den Grünen geäußert. Ihm stößt die Trennung der Ministerien für Wirtschaft und Verkehr sauer auf.