Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, hat sich während seiner Balkan-Reise für das Versagen der UN entschuldigt, das Blutvergießen in Bosnien zu verhindern. Zehntausende Menschen seien während des Krieges getötet worden, die Hälfte des Volkes wurde zu Flüchtlingen.
Kosovo
Es ist ruhig geworden. Auf den Schreibtischen im Friedrichshainer HCC-Büro (Humanitäre Nothilfeprogramme Weltweit) ist das Papierchaos einer gewissen Ordnung gewichen.
Ein Mob junger Albaner hat im Kosovo erstmals einen Mitarbeiter der UN-Mission angegriffen und mit einem Kopfschuss getötet. Der 38-jährige Bulgare Valentin Krumov wurde in der Nacht zum Dienstag auf einer belebten Hauptstraße in Pristina von den Männern gelyncht, nachdem er eine Frage auf Serbisch beantwortet hatte.
Der deutsche Heeresgeneral Klaus Reinhardt hat am Freitag das Kommando über die 50 000 Soldaten der Friedenstruppe KFOR im Kosovo übernommen. Damit hat zum ersten Mal seit dem Eintritt der Bundesrepublik in die Nato 1955 ein deutscher General den Oberbefehl über eine Mission der Allianz außerhalb Deutschlands.
Es ist keine leichte Aufgabe, die Klaus Reinhardt im immer noch unruhigen Kosovo bevorsteht. Am Freitag löste der Deutsche Vier-Sterne-General den Briten Michael Jackson an der Spitze der Kosovo-Friedenstruppe (KFOR) ab.
Der frühere Vorsitzende des Nato-Militärausschusses und ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, General a.D.
Angesichts anhaltender Gewalt gegen Serben im Kosovo hat der Vorsitzende der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Knut Vollebaek, die Führung der Kosovo-Albaner am Donnerstag zum Frieden ermahnt. Auf einer Pressekonferenz in Pristina verlangte der norwegische Außenminister ein Ende der Einschüchterung von Serben und deutliche Schritte für eine Versöhnung der Volksgruppen.
Alex K. lebt in Belgrad.
Die Polizei in Belgrad ist erneut gegen rund 4000 Anhänger der jugoslawischen Opposition vorgegangen, die gegen Staatschef Slobodan Milosevic demonstrierten. Polizisten hielten den Protestzug am Dienstagabend vor einem Platz nahe dem Parlament auf und drängten die Menschen zurück.
Nato-Generalsekretär Javier Solana hat sich zum Abschied am Mittwoch für eine verbesserte sicherheitspolitische Zusammenarbeit zwischen der Allianz und der EU ausgesprochen. Dafür wolle er sich in seinem künftigen Amt als Außenpolitischer Repräsentant der EU einsetzen, sagte der 57-jährige Spanier in Brüssel.
WESLEY CLARK (54) ist seit 1997 Nato-Oberbefehlshaber Europa. Der in Chicago geborene Sohn jüdisch-russischer Einwanderer wuchs wie Präsident Clinton in Little Rock (Arkansas) auf.
Die internationale Kosovo-Truppe KFOR hat die vor einer Woche von serbischen Demonstranten errichtete Straßensperre am Dienstag ohne Zwischenfälle abgerissen. Beim Abbau der Blockade nahe dem Ort Kosovo Polje seien mehrere Menschen vorübergehend festgenommen worden, sagte KFOR-Sprecher Lavoie.
Die Bilder des Schreckens aus Ost-Timor sind noch nicht vergessen. Über Wochen haben indonesische Milizen, unterstützt von der Armee, wehrlose Zivilisten vertrieben, verstümmelt, getötet - nur weil diese von ihrem Selbstbestimmungsrecht Gebrauch machten.
Die Sanitätssoldaten der Bundeswehr haben bislang die meisten Auslandseinsätze der Streitkräfte bestreiten müssen. Sie waren zum Teil allein und ohne Unterstützung durch andere Verbände im Einsatz.
"Das ist ganz allein Joschkas Ding", sagt ein Außenpolitiker der Koalition. Das ist es in der Tat: Wenn demnächst deutsche Sanitäter im fernen Ost-Timor verletzten UN-Soldaten helfen, dann ist dies das Werk des grünen Bundesaußenministers.
Ob Holocaust, Vietnam-Krieg, Golfkrieg oder der Nato-Einsatz im Kosovo - Medien prägen heute das Bild von Geschichte. "Geschichte wird gemacht!
Die internationale Friedenstruppe im Kosovo (KFOR) hat ein hartes Durchgreifen gegen Behinderungen ihrer Arbeit angedroht. Die von Serben und Albanern in der Provinz errichteten Straßensperren wirkten sich inzwischen auf die humanitäre Arbeit der KFOR aus, sagte ein KFOR-Sprecher.
Bei einer Anti-Milosevic-Demonstration in Belgrad ist die serbische Polizei am Donnerstagabend zum zweiten Mal in Folge gewaltsam gegen die Teilnehmer vorgegangen. Dabei wurden mindestens 15 Personen verletzt, berichteten die Sender Radio Index und Radio B2-92.
Mit der Blockade einer wichtigen Ost-West-Autobahn im Kosovo hat die serbische Minderheit im Kosovo ihre Protestaktionen fortgesetzt. Soldaten der internationalen Friedenstruppe (KFOR) wiesen Autofahrer schon vier Kilometer vor der von 100 Serben errichteten Straßensperre zur Umkehr an, um direkte Zusammenstöße zu verhindern.
Einen Rechtsstaat kann man nicht nur haben, man muss ihn auch leben. Das fällt den Deutschen schwer.
Wieder fallen Bomben, sendet das Fernsehen Bilder von Uniformierten mit Zeigestöcken, die auf unscharfen Satellitenfotos demonstrieren, welche Ziele getroffen wurden. Nur die Aufnahmen von den toten oder verstümmelten Menschen, von brennenden Häusern, Zügen und Bussen fehlen diesmal - sowie der Aufschrei der Öffentlichkeit: über die unschuldigen Opfer sowie das zweifelhafte Völkerrechts-Mandat.
Bei einem Granaten-Anschlag auf einen Marktplatz sind am Dienstag im Kosovo zwei Serben getötet und 40 weitere verletzt worden. Vier Menschen seien schwer verletzt worden, als sich um 10.
Der scheidenden Nato-Generalsekretär Javier Solana hat bei einem Besuch im Kosovo am Montag ausgeschlossen, dass die Provinz bald unabhängig werden könnte. Ohne eine Versöhnung der Volksgruppen werde es keinen Frieden und keine Stabilität geben, sagte Solana, der zum letzen Mal in seiner Funktion als Generalsekretär der Allianz die Provinz besuchte.
Nein, ein Farbei hat Joschka Fischer in New York nicht an den Kopf bekommen. Die Delegierten der 54.
Bundeskanzler Gerhard Schröder hat am Freitag vor dem rumänischen Parlament die Bedeutung des Balkan-Stabilitätspaktes hervorgehoben. Der von der deutschen EU-Präsidentschaft initiierte Stabilitätspakt für Südosteuropa sei eines der wichtigsten europäischen Projekte in den kommenden Jahren, erklärte der Kanzler.
Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) setzt sich dafür ein, dass serbische Oppositionsgemeinden in Jugoslawien gezielt Winterhilfe vom Westen bekommen. Die internationalen Sanktionen, worunter auch das Öl-Embargo gegen Belgrad fällt, sollten jedoch bestehen bleiben.
Bodo Hombach, Gerhard Schröders ehemaliger Kanzleramtsminister, steht auch in seinem neuen Brüsseler Amt unter politischem Druck. Im außenpolitischen Ausschuss des Europäischen Parlaments ist der "Sonderkoordinator des Stabilitätspakts für Südosteuropa" am Donnerstag ins Kreuzfeuer der Kritik der deutschen Christdemokraten geraten.
Angesichts der Schwierigkeiten beim Aufbau ziviler Verwaltungsstrukturen im Kosovo wollen sich die Außenminister der sieben führenden Industriestaaten und Russlands (G 8) wieder intensiver mit der Entwicklung befassen. Bei einem Arbeitsessen am Rande der UN-Generalversammlung in New York vereinbarten sie nach Mitteilung von Bundesaußenminister Joschka Fischer am Mittwochabend die Bildung einer Arbeitsgruppe aus den Direktoren ihrer Südosteuropaabteilungen.
Die Europäer müssen nach Ansicht der USA ihre beim Luftkrieg gegen Jugoslawien aufgetretenen technologischen Rückstände dringend beheben. Diese Einschätzung wurde beim Treffen der Nato-Verteidigungsminister im kanadischen Toronto auch weitgehend von den europäischen Partnern geteilt.
Die kosovo-albanische UCK-Miliz und die KFOR-Friedenstruppe haben sich nach harten Verhandlungen auf die Bildung eines "Kosovo-Schutzkorps" geeinigt. UCK-Generalstabschef Ceku und der politische Führer der Miliz, Thaci, stimmten der Selbstauflösung der UCK sowie der Schaffung des Korps am späten Montagabend zu, teilte die KFOR in Pristina mit.
Die Nato strebt eine Neuorganisation ihrer Truppen auf dem Balkan an. Das wurde am Dienstag zu Beginn eines zweitägigen Treffens der Nato-Verteidigungsminister in Toronto (Kanada) in Kreisen der Allianz bestätigt.
War die Nato in ihrem Luftkrieg gegen Serbien weit weniger erfolgreich, als sie der Öffentlichkeit vorgegaukelt hat? Gravierender noch: Ist das Bündnis womöglich nur mit sehr viel Glück an einem militärischen Fehlschlag vorbeigeschrammt?
Kosovo-Befreiungsarmee hält an ihrem militärischen Auftrag fest und will sich nicht in ziviles Korps umwandelnVertreter der Kosovo-Befreiungsarmee (UCK) haben einen Vertrag über eine zukünftige Friedensregelung vorerst platzen lassen. Nach einer nächtlichen Marathonsitzung in Pristina lehnte die UCK-Führung am Montagmorgen die Unterzeichnung eines Dokumentes ab, in dem die Umwandlung der Organisation in ein ziviles Korps festgeschrieben werden sollte.
Medienberichte über eine Nato-Studie, der zu Folge die Luftangriffe im Kosovo ein Fehlschlag waren, sind nach Aussage von Oberst Konrad Freytag, Sprecher des Oberbefehlshabers Europa, General Clark, irreführend. "Von einem militärischen Fehlschlag kann keine Rede sein", sagte Freytag vor dem Abflug zum Nato-Gipfel in Toronto dem Tagesspiegel.
Die Nato hat bei ihren Luftangriffen auf serbische Truppen im Kosovo deutlich weniger Ziele erfolgreich getroffen als zunächst angegeben. Das bestätigte der Nato-Oberbefehlshaber und Leiter der 79-tägigen Militäraktion, US-General Wesley Clark, am Donnerstag in Brüssel.
In den amerikanischen Vorwahlkampf kommt Bewegung. Ein zweiter Kandidat der republikanischen Rechten macht sich auf, seine Partei zu verlassen.
Die Umweltschäden nach dem Kosovo-Krieg in Jugoslawien müssen nach Meinung des World Wide Fund for Nature (WWF) sofort beseitigt werden. Das gelte vor allem für die Industriekomplexe Pancevo und Novi Sad.
"Im Auftrag der Völkergemeinschaft habe ich für Gerechtigkeit zu sorgen." Carla del Pontes Vorstellung von ihrer neuen Aufgabe ist eindeutig.
Ein Albtraum wiederholt sich. Wieder wird die Welt Zeuge, wie Milizen systematisch Zivilisten aus ihrer Heimat vertreiben und ermorden.
Das Wort, das die US-Regierung beim Umgang mit der Gewalt in Ost-Timor am meisten fürchtet, lautet Kosovo. Der Vergleich mit dem Balkan-Engagement der USA wird immer öfter als Frage gestellt: Warum schützen amerikanische Truppen ein kleines Volk in Südosteuropa, aber jenes andere in Südostasien nicht?