Der Konflikt zwischen der internationalen Kosovo-Friedenstruppe (KFOR) und der Befreiungsarmee des Kosovo (UCK) ist noch nicht ausgestanden. Der KFOR-Oberkommandeur, der britische General Mike Jackson, warnte die UCK am Dienstag scharf davor, im Untergrund eine Art Polizeitruppe aufzubauen.
Kosovo
Zwei Monate nach dem Einmarsch der Friedenstruppe KFOR bestimmen Konfrontation und scharfe Worte das Verhältnis zwischen den internationalen Militärs und der UCK-Miliz der Kosovo- Albaner. Es wird klar, dass sich zumindest Kreise innerhalb der Miliz den Plänen für eine Demilitarisierung im Kosovo nicht fügen und stattdessen militärisch und politisch den "Herrn im eigenen Haus" spielen wollen.
Für die KFOR-Friedenstruppe im Kosovo beginnt die "heiße Phase". Die Euphorie nach dem Einmarsch der internationalen Einheiten Mitte Juni, der "Befreiung" nach serbischem Miliz-Terror, ist vorbei.
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Erstmals seit den Friedensverhandlungen in Rambouillet haben sich die rivalisierenden Albaner-Führer Hashim Thaci und Ibrahim Rugova zu Gesprächen über die Zukunft des Kosovo zusammengesetzt. Wie UN-Sprecherin Nadia Younes am Freitag mitteilte, kam das Gespräch bereits am Mittwochabend auf Initiative des UN-Verwalters Bernard Kouchner zu Stande.
Montenegro will die Bundesrepublik Jugoslawien gründlich umgestalten, um mit den Serben gleichberechtigt zu werden. Noch nicht einmal der Name soll bleiben.
Vor dem Hintergrund andauernder Angriffe und Vertreibungsversuche gegen Serben im Kosovo hat der führende serbische Oppositionspolitiker Vuk Draskovic von der internationalen Gemeinschaft einen besseren Schutz für seine Landsleute in der Provinz gefordert. Die Sicherheit der Kosovo-Serben habe Priorität vor demokratischen Reformen und allen anderen Fragen, sagte Draskovic am Mittwoch nach einem Treffen mit dem italienischen Außenminister Dini in Rom.
Wolfgang Branoner meint es gut. Er meint es gut mit Berlin und seiner Wirtschaft, denn das ist sein Job als Wirtschaftssenator.
Ein KFOR-Checkpoint in Gnjilane, einer Ortschaft auf halber Strecke zwischen Pristina und der mazedonischen Grenze. Im Niemandsland zwischen den beiden Kontrollposten sind drei Albaner gestrandet.
Oberleutnant Igor Rodionov und Leutnant Falko Dreher stehen Seite an Seite vor einem russischen Panzer am Ortsausgang von Malisevo. "Falko Dreher ist ein sehr interessanter Mensch und ein guter Freund", sagt der 30-jährige Rodionov etwas steif, aber treuherzig.
Das Kosovo kommt nicht zur Ruhe. Die Friedenstruppe KFOR nahm am Dienstag vier Kosovo-Albaner fest, die verdächtigt wurden, in Pristina in der Nacht zuvor ein serbisches Ehepaar festgehalten und den Mann ermordet zu haben.
Die Berliner Kosovo-Initiative hat begonnen. Während eine Delegation unter der Leitung des Wirtschaftssenators gerade die Region bereist, um zu ermitteln, welche Investitionen am dringendsten benötigt werden, bieten die ersten Firmen Stellen für in Berlin lebende Albaner aus dem Kosovo an.
BERLIN (Tsp). Die Berliner Wirtschaft will beim Wiederaufbau im Kosovo mitmischen.
Seine Idylle in Wiepersdorf ist eine Idylle auf Zeit. Den kosovo-albanischen Schriftsteller Migjen Kelmendi erwartet nach den Wochen als Stipendiat in Brandenburg nicht einfach bloß wieder das Leben in der Stadt.
Seine Idylle in Wiepersdorf ist eine Idylle auf Zeit. Den kosovo-albanischen Schriftsteller Migjen Kelmendi erwartet nach den Wochen als Stipendiat in Brandenburg nicht einfach bloß wieder das Leben in der Stadt.
Die Berliner Wirtschaft will beim Wiederaufbau im Kosovo mitmischen. Um die Chancen auszuloten, wie sich dabei die Unternehmen der Stadt einbringen können, hat am Sonntag eine Delegation unter Leitung von Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (CDU) eine dreitägige Informationsreise in die südserbische Provinz angetreten.
Der britische Premierminister Blair hat am Sonnabend eine rasche Umsetzung des Balkan-Stabilitätspaktes gefordert. Blair erklärte in der mazedonischen Hauptstadt Skopje vor seinem Kosovo-Besuch, insbesondere die Handelsbeziehungen in der Region müssten ausgebaut werden.
PRISTINA/STRAßBURG (Tsp). Der Druck auf den jugoslawischen Präsidenten Milosevic wächst weiter.
Demnächst werde ich einen offenen Brief an mich selbst verfassen, in dem ich mich fragen werde, warum ich keine offenen Briefe veröffentliche und warum, wie ich gelesen habe, von mir und anderen Schriftstellern meiner Generation fast nichts zu hören ist zu aktuellen politischen Moralfragestellungen. Einige Schriftsteller anderer Generationen haben ständig etwas zu behaupten, zu Auschwitz, zu Bagdad, zum HolocaustMahnmal, zum Kosovo.
PRISTINA (AP). Einen Tag nach der Einigung zwischen der Nato und Rußland über die Rolle russischer Friedenstruppen im Kosovo ist am Dienstag Verstärkung für die russische KFOR-Truppe in Pristina gelandet.
"Es gibt wenig Hoffnung, solange die Gräber der Großväter und Großmütter wichtiger sind als die heute Lebenden." Dieser Satz des ungarischen Schriftstellers István Eörsi umschließt die bedrückende Aussichtlosigkeit, die auf allen Gesprächen mit Intellektuellen aus der Kriegsregion im Balkan lastet.
HAMBURG . "Langsam erholt sich Kaltrina.
BOL . Malerisch liegt der Hafen unterhalb des Inselstädtchens Bol an der Adria.
Es gibt eine Szene, die ist ihm jahrelang nachgelaufen: Das war 1992, während der UN-Aktion "Restore Hope" für das vom Bürgerkrieg geschundene und unter einer Hungersnot leidende Somalia. Umgeben von Kamerateams und Fotografen, schulterte Bernard Kouchner damals an der somalischen Küste einen Reissack, lief damit über den Sand und verkündete der französischen Heimat und der Welt: "Hier sterben Menschen, während in Europa jeder am Strand liegt.
MOSKAU . Die russischen Medien nannten die neuen Komplikationen bei der Entsendung russischer KFOR-SOldaten ins Kosovo bereits "Skandal der Woche".
PRISTINA/MADRID/MOSKAU . Die Spannungen zwischen Rußland und der Nato haben sich am Wochenende angesichts des russischen Kosovo-Engagements verschärft.
Thomas Berger kennt den Balkan seit Jahren. Der 36jährige Gründer und Leiter der Berliner Organisation HCC organisiert seit 1994 Hilfstransporte.
Gastarbeiterdeutsch ist die lingua franca auf dem Balkan, wo die Mark als Einheitswährung dient, und es gibt zwei Worte, die man in wechselnder Kombination immer wieder hört: NIX und KAPUTT. "Bitte NIX kaputt" heißt "nicht schießen", und "Kosovo kaputt" ist eine schlechte, "Serbien kaputt" dagegen eine gute Nachricht, bei der sich die Gesichter der Kosovo-Albaner zu breitem Grinsen verziehen, gefolgt von einem Händedruck und dem Ruf "Thank you, Deutschland!
PRISTINA/PRIZREN . Im Kosovo hat es am Wochenende weitere Zwischenfälle gegeben.
Herr Czempiel, werden Milosevics Truppen den pro-westlichen Präsidenten der jugoslawischen Teilrepublik Montenegro, Milo Djukanovic, absetzen?Daß Milosevic die serbischen Truppen dort verstärkt, muß keinen heißen Konflikt bedeuten.
Die Nato warnt. Der montenegrinische Präsident Milo Djukanovic glaubt, Jugoslawien sei zu einem "Experimentierfeld" Milosevics und seines "autistischen und fremdenfeindlichen Regimes" geworden.
BELGRAD/PRISTINA (AP). Die Sozialistische Partei von Staatschef Milosevic setzt sich für eine "Umbildung" der jugoslawischen Regierung ein.
NEW YORK/PRIZREN/BERLIN (Tsp). Bundesaußenminister Fischer hat an UN-Generalsekretär Annan appelliert, sich verstärkt um den Aufbau der zivilen Übergangsverwaltung im Kosovo zu bemühen.
Gibt es unter den Serben ein Unrechtsbewußtsein, nachdem in nur zehn Jahren drei Kriege von Belgrad angezettelt worden sind?Ich glaube, daß die Serben nun wissen wollen, was in den zehn Jahren tatsächlich geschehen ist.
Der Attrappenkrieg im Kosovo mit seinen "Kollateralschäden" und wie dergleichen Worte fürs Totgeschossenwerden aus Versehen sonst noch heißen, ist zu Ende. Und natürlich war er für die Nato ein Erfolg, ob das mit dem Dutzend getroffener serbischer Panzer nun stimmt oder nicht.
Herr Minister, ist der Krieg zu Ende?Nein.
BONN/PRAG/PRISTINA (rak/AP). Alle jugoslawischen Staatsangehörigen, die in Deutschland kein Bleiberecht haben, müssen in ihre Heimat zurückkehren.
LONDON . Hunderte von Dokumenten, die von den abziehenden serbischen Truppen im Kosovo hinterlassen wurden, belegen die "sorgfältige Planung" von Massakern an der albanischen Bevölkerung durch die Führung in Belgrad.
PRISTINA . Russische Truppen werden in der Kosovo-Friedenstruppe KFOR einen der stellvertretenden Kommandeure stellen.
LONDON/PRISTINA (AP). Trotz Tausender von Einsätzen mit ausgeklügelten Präzisionswaffen haben die Nato-Kampfflugzeuge in ihrem 79tägigen Luftkrieg gegen Jugoslawien nur 13 der 300 serbischen Panzer im Kosovo beschädigt.