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Thema

Kosovo

Der Konflikt zwischen der internationalen Kosovo-Friedenstruppe (KFOR) und der Befreiungsarmee des Kosovo (UCK) ist noch nicht ausgestanden. Der KFOR-Oberkommandeur, der britische General Mike Jackson, warnte die UCK am Dienstag scharf davor, im Untergrund eine Art Polizeitruppe aufzubauen.

Zwei Monate nach dem Einmarsch der Friedenstruppe KFOR bestimmen Konfrontation und scharfe Worte das Verhältnis zwischen den internationalen Militärs und der UCK-Miliz der Kosovo- Albaner. Es wird klar, dass sich zumindest Kreise innerhalb der Miliz den Plänen für eine Demilitarisierung im Kosovo nicht fügen und stattdessen militärisch und politisch den "Herrn im eigenen Haus" spielen wollen.

Erstmals seit den Friedensverhandlungen in Rambouillet haben sich die rivalisierenden Albaner-Führer Hashim Thaci und Ibrahim Rugova zu Gesprächen über die Zukunft des Kosovo zusammengesetzt. Wie UN-Sprecherin Nadia Younes am Freitag mitteilte, kam das Gespräch bereits am Mittwochabend auf Initiative des UN-Verwalters Bernard Kouchner zu Stande.

Vor dem Hintergrund andauernder Angriffe und Vertreibungsversuche gegen Serben im Kosovo hat der führende serbische Oppositionspolitiker Vuk Draskovic von der internationalen Gemeinschaft einen besseren Schutz für seine Landsleute in der Provinz gefordert. Die Sicherheit der Kosovo-Serben habe Priorität vor demokratischen Reformen und allen anderen Fragen, sagte Draskovic am Mittwoch nach einem Treffen mit dem italienischen Außenminister Dini in Rom.

Die Berliner Wirtschaft will beim Wiederaufbau im Kosovo mitmischen. Um die Chancen auszuloten, wie sich dabei die Unternehmen der Stadt einbringen können, hat am Sonntag eine Delegation unter Leitung von Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (CDU) eine dreitägige Informationsreise in die südserbische Provinz angetreten.

Demnächst werde ich einen offenen Brief an mich selbst verfassen, in dem ich mich fragen werde, warum ich keine offenen Briefe veröffentliche und warum, wie ich gelesen habe, von mir und anderen Schriftstellern meiner Generation fast nichts zu hören ist zu aktuellen politischen Moralfragestellungen. Einige Schriftsteller anderer Generationen haben ständig etwas zu behaupten, zu Auschwitz, zu Bagdad, zum HolocaustMahnmal, zum Kosovo.

"Es gibt wenig Hoffnung, solange die Gräber der Großväter und Großmütter wichtiger sind als die heute Lebenden." Dieser Satz des ungarischen Schriftstellers István Eörsi umschließt die bedrückende Aussichtlosigkeit, die auf allen Gesprächen mit Intellektuellen aus der Kriegsregion im Balkan lastet.

Es gibt eine Szene, die ist ihm jahrelang nachgelaufen: Das war 1992, während der UN-Aktion "Restore Hope" für das vom Bürgerkrieg geschundene und unter einer Hungersnot leidende Somalia. Umgeben von Kamerateams und Fotografen, schulterte Bernard Kouchner damals an der somalischen Küste einen Reissack, lief damit über den Sand und verkündete der französischen Heimat und der Welt: "Hier sterben Menschen, während in Europa jeder am Strand liegt.

Von Albrecht Meier

Gastarbeiterdeutsch ist die lingua franca auf dem Balkan, wo die Mark als Einheitswährung dient, und es gibt zwei Worte, die man in wechselnder Kombination immer wieder hört: NIX und KAPUTT. "Bitte NIX kaputt" heißt "nicht schießen", und "Kosovo kaputt" ist eine schlechte, "Serbien kaputt" dagegen eine gute Nachricht, bei der sich die Gesichter der Kosovo-Albaner zu breitem Grinsen verziehen, gefolgt von einem Händedruck und dem Ruf "Thank you, Deutschland!

Von Hans Christoph Buch

Herr Czempiel, werden Milosevics Truppen den pro-westlichen Präsidenten der jugoslawischen Teilrepublik Montenegro, Milo Djukanovic, absetzen?Daß Milosevic die serbischen Truppen dort verstärkt, muß keinen heißen Konflikt bedeuten.

Die Nato warnt. Der montenegrinische Präsident Milo Djukanovic glaubt, Jugoslawien sei zu einem "Experimentierfeld" Milosevics und seines "autistischen und fremdenfeindlichen Regimes" geworden.

Von Stephan Israel

NEW YORK/PRIZREN/BERLIN (Tsp). Bundesaußenminister Fischer hat an UN-Generalsekretär Annan appelliert, sich verstärkt um den Aufbau der zivilen Übergangsverwaltung im Kosovo zu bemühen.

Gibt es unter den Serben ein Unrechtsbewußtsein, nachdem in nur zehn Jahren drei Kriege von Belgrad angezettelt worden sind?Ich glaube, daß die Serben nun wissen wollen, was in den zehn Jahren tatsächlich geschehen ist.

LONDON . Hunderte von Dokumenten, die von den abziehenden serbischen Truppen im Kosovo hinterlassen wurden, belegen die "sorgfältige Planung" von Massakern an der albanischen Bevölkerung durch die Führung in Belgrad.

LONDON/PRISTINA (AP). Trotz Tausender von Einsätzen mit ausgeklügelten Präzisionswaffen haben die Nato-Kampfflugzeuge in ihrem 79tägigen Luftkrieg gegen Jugoslawien nur 13 der 300 serbischen Panzer im Kosovo beschädigt.

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