Sie tragen den verheißungsvollen Namen "Friedensfachkräfte" und sollen ehemalige Feinde versöhnen und zwischen Konfliktparteien vermitteln. Mit Hilfe des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) werden zurzeit 14 Fachkräfte für diese besondere Mission ausgebildet.
Kosovo
Der Rückführungsbeauftragte Hans Koschnick im Interview: 5000 Bosnienflüchtlinge werden in Deutschland bleibenHans Koschnik (70) ist seit 1998 Bosnienbeauftragter der Bundesregierung. Zuvor war der Sozialdemokrat und frühere Bremer Bürgermeister EU-Administrator von Mostar/Bosnien.
Fünf Monate nach Ende des Kosovo-Krieges hat US-Präsident Bill Clinton die albanische Bevölkerungsmehrheit bei seinem ersten Besuch in der südserbischen Provinz zur Versöhnung aufgerufen. Die Kosovo-Albaner müssten sich entscheiden, ob sie weiter Gewalt, Rache und Hass erleben oder nach vorne blicken und "Korruption und Gewalt auslöschen" wollten, sagte Clinton am Dienstag vor rund tausend Zuhörern in einer Sporthalle in Urosevac, 35 Kilometer südlich von Pristina.
Vor den Folgen des rasch wachsenden moslemischen Extremismus besonders in den Staaten Zentralasiens hat der OSZE-Hochkommissar für nationale Minderheiten, der Niederländer Max van der Stoel, gewarnt. In einer Sendung des niederländischen Fernsehens sprach der frühere Außenminister am Sonntagabend von der Gefahr, dass dort ein neues Kosovo entstehen könne.
Im serbischen Grenzgebiet zum Kosovo ist es am Wochenende offenbar zu Gefechten zwischen Serben und Albanern gekommen. Ein Sprecher der internationalen Friedenstruppe (KFOR) in der Provinz, Roland Lavoie, bestätigte am Wochenende lediglich, dass es in der Region Gewehrfeuer gegeben habe.
Die rund 8000 in Berlin noch geduldeten Kosovo-Flüchtlinge können noch bis Frühjahr 2000 in der Stadt bleiben. Das besagt ein Beschluss der Innenministerkonferenz, die in den vergangenen zwei Tagen in Görlitz stattfand.
An Grundsätzen hat es den Grünen nie gemangelt. Überholt sind sie nicht.
Unter dem Motto "Verleih uns Frieden ..
Die Ausländerbeauftragte Barbara John hat gestern drei albanischen Familien aus dem Kosovo Spenden von Berlinern übergeben. Auf einem eigens eingerichteten Konto gingen 6000 Mark ein, nachdem die Kriegsflüchtlinge in diesem Sommer aus mazedonischen Lagern in die Stadt gekommen waren.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) wird im November ein Informations- und Kontaktbüro in der Kosovo-Hauptstadt Pristina eröffnen. Auf diese Weise soll den im Kosovo verbliebenen Studenten und Wissenschaftlern die Chance geboten werden, sich über Studien- und Forschungsaufenthalte in Deutschland zu informieren, verbunden mit den entsprechenden Stipendienmöglichkeiten.
Mehr als vier Jahre nach den Massakern von Srebrenica haben die Vereinten Nationen folgenschwere Versäumnisse und Fehler eingeräumt. Die UN hätten damals "entschlossenere und energischere Maßnahmen ergreifen müssen, um das Grauen zu verhindern", erklärte UN-Generalsekretär Kofi Annan in einem am Montag in New York veröffentlichten Bericht.
Ex-Außenminister überholt den Favoriten im zweiten WahlgangStephan Israel Der "Vater der Nation" wird über seinen Nachfolger nicht glücklich sein: Der scheidende Präsident Kiro Gligorov hatte Tito Petkovski favorisiert, den Kandidaten der postkommunistischen Sozialdemokraten (SDSM). Der ehemalige Partisanenkämpfer, der Mazedonien ohne Blutvergießen in die Unabhängigkeit geführt hat, kommt selber aus diesem politischen Lager.
Der neue Beauftragte für die europäische Außen- und Sicherheitspolitik, Javier Solana: Europa muss notfalls Krisen auch alleine meisternJavier Solana (57) wird heute von den EU-Außenministern als Generalsekretär der WEU nominiert, des militärischen Arms der EU. Der spanische Sozialist ist seit vier Wochen der erste "Mister Gasp" - er soll der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EU ein Gesicht geben.
Inflation droht keine, denn mehr Banknoten druckt die Bundesbank für das ehemalige Jugoslawien nichtRolf Obertreis In Montenegro kann man nun auch mit der D-Mark bezahlen. Das hat die montenegrinische Regierung beschlossen, ohne die Bundesbank vorher um ihre Zustimmung zu bitten.
Die evangelische Kirche drängt auf eine Altfall- und Härtefall-Regelung für Flüchtlinge in Deutschland. Vor allem für Familien und Kinder sowie Opfer von Folter und Vergewaltigung müssten die Innenminister des Bundes und der Länder rasch eine Lösung finden, hieß es am Mittwoch auf der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Leipzig.
Beim Beschuss eines serbischen Dorfes im Kosovo mit Mörsergranaten ist am späten Sonntagabend ein Bewohner getötet worden. Auf das Dorf Pasjane nahe Gnjilane seien neun Granaten aus dem benachbarten Albanerdorf Vlastica abgefeuert worden, meldete die Belgrader Nachrichtenagentur Beta unter Berufung auf die internationale KFOR-Truppe und serbische Quellen in Pasjane.
Eine junge, überaus begabte und hungrige Kunstszene wartet in Berlin gespannt auf den Ansturm risikofreudiger Kunstsammler mit einer goldenen Nase für modern art. Hilfsprojekte für Menschen, die hierzulande und in aller Welt Not leiden, dürfen auf charity, auf ein bisschen mehr Wärme aus der Mitte jener neuen Gesellschaft hoffen, die hier langsam entsteht.
Ist das der Auslöser für den nächsten Krieg in Ex-Jugoslawien? Muss Deutschland mit neuen Flüchtlingsströmen rechnen, und wird nun auch noch die D-Mark unter der Balkan-Krankheit leiden?
Bujar Bukoshi geht alles zu langsam: "Mehr als 100 Tage seit dem Krieg sind vorbei, und man muss mit Bedauern feststellen, dass die Zeit verflossen ist, ohne dass eine Legislative geschaffen wurde, oder eine Verwaltungsstruktur oder eine Straßenverkehrsregelung." Bukoshi ist Ministerpräsident des Kosovo.
Das war knapp. Kurz bevor sich Berlin beim Wiederaufbau im Kosovo so richtig blamieren konnte, kommt die Einsicht, die hohen Ansprüche nicht verwirklichen zu können, ungemein souverän daher.
Aus der Präsidentenwahl in der früheren jugoslawischen Republik Mazedonien vom Sonntag ist überraschend der Sozialdemokrat und Ex-Kommunist Tito Petrovski als vorläufiger Sieger hervorgegangen. Die regierende Mitte-links-Koalition musste indes eine herbe Niederlage einstecken.
Der als gemäßigt geltende politische Führer der Kosovo-Serben, Momcilo Trajkovic, ist bei einem Anschlag in Pristina angeschossen und leicht am Bein verletzt worden. Unbekannte hätten am späten Sonntagabend durch die Tür seiner Wohnung gefeuert, teilte die Friedenstruppe KFOR am Montag mit.
Berliner Flüchtlingsberatungsstellen wehren sich gegen Kritik der Ausländerbeauftragten des Senats von Berlin. Barbara John hatte gegenüber der Berliner Morgenpost gesagt, dass viele Flüchtlings-Beratungsstellen weniger Tipps für die Rückkehr geben, als vielmehr eine "Bleibeberatung" leisten würden.
Fünfeinhalb Monate nach der Stationierung von Nato-Truppen im Kosovo ist es erneut zu einem ernsten Zwischenfall gekommen. Erst unter dem Schutz italienischer Polizisten ist einer Gruppe von Serben aus dem Kosovo in einem von Bundeswehrsoldaten begleiteten Konvoi die Ausreise nach Montenegro gelungen.
Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping hat die europäischen Mitgliedsstaaten der Nato davor gewarnt, auch bei künftigen begrenzten Konflikten wie dem im Kosovo auf die Hilfe der USA zu setzen. Die nächste Krise auf dem Balkan komme mit großer Wahrscheinlichkeit, erklärte der Minister in einer Rede vor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik in Berlin, wenn sie auch nicht notwendigerweise wieder in einem militärischen Konflikt eskalieren müsse.
Das Europaparlament will im Streit mit dem EU-Ministerrat über die Finanzierung der geplanten Hilfen für das Kosovo, die Erdbebenopfer in der Türkei und die Flüchtlinge in Ost-Timor nicht nachgeben. Bei der ersten Lesung des Unionshaushalts 2000 lehnten Sprecher aller maßgeblichen Fraktionen am Dienstag den Vorschlag der EU-Finanzminister ab, diese Ausgaben durch Umschichtungen zu finanzieren.
Dankbarkeit ist eine schöne Tugend. Westeuropa, speziell Deutschland, hat immer wieder betont, wie dankbar man Russland sei für die Vermittlung in Belgrad, die zu einem Verhandlungsfrieden im Kosovo führte, mit dem das Kriegsziel - Ende der Vertreibung und Rückkehr der Kosovo-Albaner - erreicht wurde.
Die jugoslawische Opposition hat am Freitag erneut einen herben Rückschlag erlitten. Die serbische sozialdemokratische Partei gab in Belgrad ihren Ausstieg aus der oppositionellen Allianz für den Wandel (SZP) bekannt.
Die Kosovo-Friedenstruppe KFOR ist über die Verbreitung gefälschter Kriegsverbrecherlisten in der serbischen Provinz besorgt. KFOR-Sprecher Lavoie verurteilte am Mittwoch die Listen als illegal und gefährlich, da sie zu Gewalt und möglicherweise auch Ermordung von Serben führen könnten.
Das Haus auf der anderen Straßenseite ist mit Einschusslöchern übersät. "Wenn ich solche Häuser sehe, denke ich automatisch an die Bilder, die die albanischen Kinder gemalt haben", sagt Philipp Abresch, der aus dem Fenster seiner Wohnung in Neukölln schaut.
Kurz vor dem Einbruch des Winters im Kosovo sind Berliner Behörden uneins über den Umgang mit den knapp 8000 noch in der Stadt lebenden Flüchtlingen aus der Krisenregion. Während der Innensenator auf eine Klärung der möglichen Abschiebung durch die Innenministerkonferenz wartet, sind Berliner Sozialämter schon dazu übergegangen, den Flüchtlingen die Sozialhilfe zu streichen, obwohl sie noch über Duldungen verfügen.
Lufthansa-Chef Jürgen Weber gönnt sich kaum eine Pause. Der 58-jährige Manager, der seit 1991 an der Spitze der Airline steht, jettet um die Welt, um die Position der Lufthansa zu festigen.
Asche in den Straßen von Dili. Die Menschen begraben ihre Toten, besänftigen die Geister und warten auf den Frieden, nachdem sie jahrelang geschunden wurdenHans Christoph Buch Das Wort Amok kommt aus dem Indonesischen", sagt UN-Sprecher Brian Kelly, ein rothaariger Ire mit Sommersprossen, der im nordaustralischen Darwin die auf den Abflug nach Dili wartenden Journalisten akkreditiert.
Scham hat ein kurzes Gedächtnis. Erst wenige Monate ist es her, da litten die Europäer an ihrem Unvermögen, eine regionale Herausforderung wie den Krieg im Kosovo ohne amerikanische Hilfe bestehen zu können.
Die Bundesregierung fordert, das Mindestalter für Soldaten anzuheben. Die internationale Konferenz in Berlin befasst sich mit der, laut Fischer, "schlimmsten Form politisch motivierten Kindesmissbrauchs"Lars von Törne Ein 15-jähriger Kämpfer der Kosovo-Befreiungsarmee UCK patrouilliert mit einem Maschinengewehr in der Hand in den Straßen der Stadt Prizren.
Eine gute Wahl. Die "Ärzte ohne Grenzen" retten Flüchtlinge vor der Cholera und anderer Seuchengefahr, operieren Kinder und Frauen unter schwierigsten Bedingungen, graben Erdbebenopfer aus und leisten Erste Hilfe.
"Heute wäre ein Völkermord wie in Auschwitz, Kambodscha oder Ruanda kaum noch möglich." Mit diesen Worten der Erleichterung kommentierte Bernard Kouchner, Mitgründer der "Medecins sans Frontieres" (MSF) und UN-Verwalter im Kosovo, den Friedensnobelpreis.
Die jugoslawische Regierung will die Hilfe der Europäischen Union kontrollieren, die von der Opposition regierten serbischen Kommunen gewährt werden soll. Der stellvertretende Ministerpräsident Tomislav Nikolic von den Ultranationalisten sagte einem Lokalfernsehsender am Donnerstag, die Behörden in Belgrad würden die Auszahlung der Hilfe nicht behindern, aber über ihre Verwendung bestimmen.
Wie ist das zu erklären, dass die Urteile der veröffentlichten Meinung plötzlich so weit auseinanderklaffen - gerade in der Außenpolitk, die als Kernbereich des parteiübergreifenden Konsenses galt? Joschka Fischer ein angeschlagener Wunderknabe, liest man in der "FAZ".
Der Kosovo-Krieg hat das europäische Manko offenbart: Die USA verfügen dank ihrer potenten Raumfahrtindustrie über satellitengestützte Beobachtungssysteme, die Europäer haben nichts Vergleichbares aufzubieten. Die Folge: Weder bei der Zielauswahl noch bei der Bewertung der geheimen Erkenntnisse über die verbrecherische Vertreibungspolitik Milosevics im Kosovo konnten die europäischen Nato-Partner ernsthaft mitreden.