Die ersten Anwärter der künftigen einheimischen Polizeitruppe im Kosovo haben am Dienstag ihre Ausbildung begonnen. 200 Rekruten im Alter von 20 bis 45 Jahren werden sechs Wochen lang von internationalen Kräften ausgebildet.
Kosovo
Die katholische Zeitung "La Croix" (Paris) blickt nach Ost-Timor"Die Bosnier haben einst erfahren, wie teuer es kommt, sich demokratisch über die Art des Staates zu äußern, in dem sie leben. Die Kosovo-Albaner machten die gleiche grausame Erfahrung.
Die Bundesbank wurde nicht kontaktiert. Sie ist von diesem Vorgang nicht betroffen und übernimmt damit auch keinerlei Verpflichtungen.
Russische und jugoslawische Regierungsmitglieder haben der Nato am Montag vorgeworfen, sie unterstütze die Abspaltung des Kosovo von Jugoslawien. Russlands stellvertretender Außenminister Awdejew sagte in Belgrad, die UCK betreibe mit Hilfe der westlichen Länder eine illegale Sezession des Kosovo.
Die UN-Verwaltung im Kosovo (Unmik) hat die Provinz aus dem jugoslawischen Währungssystem herausgelöst und die Deutsche Mark de facto zur Hauptwährung gemacht. Alle alten jugoslawischen Beschränkungen für den Besitz und die Verwendung von Bargeld und Bankguthaben in ausländischen Währungen seien aufgehoben, zitierte Unmik-Sprecherin Daniela Rozgonova am Freitag in Pristina aus einer Verordnung, die Unmik-Leiter Bernard Kouchner erlassen hat.
Verteidigungsminister Scharping sieht noch auf Jahre etwa 6000 bis 6500 deutsche Soldaten im Kosovo und Mazedonien stationiert. Er hoffe, dass sich die zivilen Aufgaben der Truppe nach und nach reduzierten, sagte Scharping am Donnerstagabend auf dem Rückflug nach Deutschland.
Das Auswärtige Amt will seine Berichte zur asyl- und abschiebungsrelevanten Lage in anderen Ländern künftig häufiger aktualisieren und dabei die Erkenntnisse von Menschenrechtsorganisationen stärker berücksichtigen. Damit reagiere das Amt auf die in der Vergangenheit an einzelnen Lageberichten etwa zur Türkei oder zum Kosovo geäußerte Kritik, sagte Staatsminister Ludger Volmer (Bündnis 90/Die Grünen) am Donnerstag vor Journalisten in Berlin.
Die USA haben Bestrebungen der kosovo-albanischen Befreiungsarmee UCK zurückgewiesen, sich zum offiziellen Militär der Provinz zu entwickeln. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Foley, sagte am Dienstag in Washington, die UCK müsse sich bis zum 19.
Nach eineinhalbjährigen Ermittlungen ist es der Polizei jetzt gelungen, einen internationalen Schleuserring zu zerschlagen. Die führenden Köpfe des aus mindestens 20 Personen bestehenden Rings waren zwei Jugoslawen: ein 34-jähriger Mann aus Neukölln und eine 36 Jahre alte Frau aus Kreuzberg.
Die Idee, sagt Staatsminister Ludger Volmer (Bündnisgrüne) vom Auswärtigen Amt, gehe auf Anstöße der Friedensbewegung der achtziger und neunziger Jahre zurück; dazu auf den Rat der Stiftung für "Friedens- und Konfliktforschung": die Bildung nämlich einer Crew von "Friedensfachkräften", die nach kriegerischen Auseinandersetzungen in internationalen Krisenherden Friedensmissionen der Vereinten Nationen und der OSZE vor Ort umsetzen und den Aufbau demokratischer Strukturen fördern sollen. Am Mittwoch haben die ersten 20 Anwärter in der Bonner Ausbildungsstätte des Auswärtigen Amtes einen 14 Tage dauernden Vorbereitungskurs begonnen.
Die Mehrheit der Serben hat sich bei einer Meinungsumfrage für den Rücktritt des jugoslawischen Präsidenten Milosevic ausgesprochen. Wie die Belgrader Nachrichtenagentur Beta am Donnerstag meldete, hat die Befragung durch eine Wochenzeitung ergeben, dass 57 Prozent ein Ende des Milosevic-Regimes befürworten.
Erstmals seit dem Ende des Kosovo-Kriegs haben sich serbische Vertreter im direkten Zusammentreffen mit albanischen Mitbewohnern für das ihnen zugefügte Leid entschuldigt. Der deutsche General Wolfgang Sauer sagte am Donnerstag, dies sei eine bedeutende Entwicklung.
Da schießt Paul Breuer aber übers Ziel hinaus. So ist es aus seiner Sicht: die Bundeswehr eine "Abbruchbude", die Deutschen ohne Einfluss im Nato-Bündnis, die Armee nicht mehr handlungsfähig.
Der Bund der Vetriebenen möchte in Berlin ein "Zentrum gegen Vertreibungen" errichten. Wie die die Sprecherin des Vertriebenen-Dachverbandes, Erika Steinbach, am Donnerstag in Berlin bekanntgab, steht die Stiftungsgründung unmittelbar bevor.
Als erster Grüner übernahm er die Kämmerei einer Großstadt, als erster Grüner macht er jetzt bei der UN Karriere: Der Frankfurter Umweltdezernent Tom Koenigs soll im Auftrag der UN eine zivile Verwaltung im Kosovo aufbauen. Mit ihm sprachen Claudia Lepping und Christoph Schmidt Lunau.
In Orahovac scheinen die Fronten festgefahren. Die albanischen Bewohner der Kleinstadt wollen die russischen Friedenstruppen nicht.
UN-Generalsekretär Kofi Annan hat den Frankfurter Umweltdezernenten Tom Koenigs (Grüne) zum Leiter für die zivile UN-Verwaltung im Kosovo berufen. Koenigs soll den Franzosen Dominique Vian ablösen, der für Aufgaben seiner Regierung nach Paris zurückkehrt.
Das Kräftemessen zwischen Kosovo-Albanern und russischen Soldaten der Friedenstruppe KFOR in Orahovac ist auch am Dienstag nicht entschieden worden. Mehrere hundert Kosovo-Albaner blockierten weiter die Zufahrtsstraßen zur Stadt, um die Stationierung russischer KFOR-Soldaten zu verhindern.
Der Senat fördert die freiwillige Rückkehr von Kriegsflüchtlingen in den Kosovo mit einer Starthilfe von 2000 Mark pro Einzelperson und bis zu 9000 Mark pro Familie. Diese Leistung können alle erhalten, die während der militärischen Aktionen zwischen Februar 1998 und Juni 1999 aus dem Kriegsgebiet nach Deutschland eingereist sind und die Leistungen aus dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten.
Mit Straßenblockaden hat die albanische Bevölkerung in der Kosovo-Stadt Orahovac am Montag ihre Proteste gegen die geplante Stationierung russischer KFOR-Truppen vorerst verhindert. Mehrere Zugangsstraßen der Stadt im Süden des Kosovo wurden vom frühen Morgen an mit Traktoren und anderen Hindernissen versperrt.
Die linksliberale Zeitung "La Repubblica" (Rom) bewertet die europäische Erdbebenhilfe für die Türkei"Mit der Komplizenschaft der August-Trägheit ist Europa dabei, die Schwere des Erdbebens in der Türkei auf unverantwortliche Weise zu unterschätzen: eine weitaus größere Katastrophe als der Kosovo-Krieg und mit möglichen gefährlichen Auswirkungen auf den Mittelmeerraum. Das Erdbeben droht die Türkei für immer von Europa zu entfernen, wenn Brüssel (und Rom) sich nicht sofort zu energischem Handeln entschließen.
Russland zeigt im Kosovo Nerven. Moskau fürchtet, dass die Westmächte im Nato-Bündnis eine neue Ordnung in der Provinz schaffen.
Russland hat am Freitag aus Protest gegen das westliche Vorgehen im Kosovo mit dem Abzug seiner Einheiten aus der internationalen Schutztruppe KFOR gedroht. Moskau könne seine Soldaten abberufen oder "die Form ihrer Beteiligung ändern", wenn "die Aktivitäten der KFOR einen Charakter annehmen, der mit einer Teilnahme Russlands unvereinbar wäre", zitierte die Nachrichtenagentur Interfax einen ranghohen Vertreter des Verteidigungsministeriums, Iwaschow, sowie den Sondergesandten des russischen Außenministeriums für Jugoslawien, Majorski.
Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Unterzeichner eines Aufrufs an Soldaten, die Beteiligung am Kosovo-Krieg zu verweigern. Gegen zehn der 28 Unterzeichner hat das Amtsgericht inzwischen Strafbefehle von bis zu 7.
Wenige Stunden vor dem Beginn der geplanten Großdemonstration in Belgrad war die Stimmung in der Stadt und im ganzen Land angespannt. Eltern wurden im staatlichen Fernsehen dazu aufgerufen, während der Kundgebung ihre Kinder nicht auf die Straßen zu lassen.
Matthias Ludwig (49) ist Sonderbeauftragter des Bundesvorstandes der Johanniter und leitet den Einsatzstab "Nothilfe" für die Türkei. Ludwig hat auch den Hilfseinsatz der Johanniter im Kosovo geleitet.
Einen Tag vor der geplanten Großdemonstration gegen Jugoslawiens Staatspräsidenten Milosevic in Belgrad hat einer seiner Vertrauten angedeutet, dass die Regierung vorgezogenen Wahlen möglicherweise zustimmen könnte. Der Sprecher der regierenden Sozialistischen Partei, Dacic, sagte am Mittwoch, wenn die Opposition Wahlen wolle, dann könne sie diese bekommen.
Bischof Artemije ist serbisch-orthodoxer Bischof in Belgrad. Aus Protest gegen die Unterzeichnung des Friedensvertrages fürs Kovoso ging seine Kirche im Juni auf Distanz zu Milosevic.
Der jugoslawische General Nebojsa Pavkovic hat die Kosovo-Friedenstruppe (KFOR) zum Verlassen der südserbischen Provinz aufgefordert. Pavkovic warf der KFOR vor, sie habe "keinen einzigen Punkt" der zwischen der Nato und Jugoslawien geschlossenen Vereinbarung erfüllt.
Der Einsatz der Kosovo-Schutztruppe ist gefährlich. Nach der Euphorie der internationalen Gemeinschaft über das Ende des Krieges folgt nun also die Ernüchterung darüber, dass der Balkan auch nach vier Kriegen in zehn Jahren nicht zur Einsicht gekommen ist, Auseinandersetzungen seien friedlich zu lösen.
in dreiviertel Jahr nach dem deutlichen Wahlsieg im September 1998 bietet meine Partei ein beunruhigendes Bild. Scharfe Kontroversen innerhalb der Partei aber auch mit sozialen Gruppen, die früher zum Wahlergebnis beigetragen haben, prägen dieses Bild.
Die serbisch-orthodoxe Kirche und der UN-Kosovo-Gesandte Carl Bildt üben scharfe Kritik an dem politischen Führer der Kosovo-Befreiungsarmee (UCK), Hashim Thaci. Bischof Artemije beschuldigte Thaci, Gewalt gegen Serben zu unterstützen: "Wenn er öffentlich redet, sagt er, er sei für ein multiethnisches Kosovo, während er zugleich eine andere Botschaft für seine Anhänger hat: mit der ethnischen Säuberung fortzufahren.
Eigentlich hatte die Berliner Polizeibeamtin der 23. Einsatzhundertschaft in der West-Sahara für Recht und Ordnung sorgen wollen - dass nun daraus das Kosovo wurde, war zwar nicht beabsichtigt, ist der 27-jährigen aber auch recht.
Seit einem halben Jahrhundert ist die Welt Zeuge eines groß angelegten Kreuzzugs. Auf seinen Fahnen steht: Menschenrechte!
Das Krankenhaus von Prizren glich Anfang April einer Polizeistation. Neben den Verletzten saßen schwer bewaffnete Männer einer serbischen Sondereinheit.
Die Konfrontation zwischen demonstrierenden Kosovo-Albanern und französischen KFOR-Soldaten um den Zugang zu einem serbischen Viertel der Stadt Kosovska Mitrovica ist inzwischen auch Gegenstand einer deutsch-französischen Kontroverse. Nach den Worten ihres Befehlshabers Helmut Harff werden die deutschen KFOR-Einheiten im Kosovo bei Bedrohung durch die Bevölkerung keine "Schwäche" zeigen.
Wer will ihnen die Wut verübeln? Wer will richten über ihren Zorn?
Bosnien, Ruanda, Liberia, Sierra Leone, Kosovo - die Zahl der Konflikte, in denen die Zivilbevölkerung der Brutalität von regulären Truppen und Gangs schutzlos ausgeliefert ist, nimmt zu. In dem Moment, da Volksgruppen vertrieben werden, Staaten zerfallen und selbst neutrale, unbewaffnete Helfer attackiert werden, schauen internationale Organisationen auf die Schaffung eines Rechtsinstruments zurück, das einen Schutz vor solchen Übergriffen bieten soll.
Nach einem Jahr ununterbrochenen Einsatzes auf dem Balkan wird im Herbst die Führung der KFOR-Friedenstruppen im Kosovo mit dem britischen Befehlshaber, General Mike Jackson, an der Spitze abgelöst. Der neue Stab wird vom Hauptquartier der NATO-Landstreitkräfte Zentraleuropa (Landcent) in Heidelberg gestellt.
Wie auf dem Hochsitz verfolgen die fünf Albaner auf dem Hügel, was sich dort unten auf der Hauptstraße abspielt. Sie rauchen, reden, ab und an verfolgt einer etwas durch sein Fernglas.