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Thema

Kosovo

Eine Woche zwischen Hoffen und Bangen: Wenn die Moderatoren in den Fernsehnachrichten ankündigten, der so sehr ersehnte Frieden rücke immer näher, legte sich ein seliges Leuchten und Glänzen auf ihr Gesicht - gerade so, als hätten sie soeben die frohe Botschaft von der bevorstehenden Erlösung der Menschheit vernommen. Sorgenvoll bebten dagegen die Stimmen, wenn sich die Unterzeichnung des Militärabkommens über den serbischen Truppenabzug wieder einmal verzögerte, die G 8-Verhandlungen in unvorhergesehene Verlängerungsrunden gingen, die Chinesen Nachbesserungen am Entwurf der Sicherheitsresolution verlangten und dabei düster dreinblickend mit dem Veto rasselten.

MOSKAU . Beim Abendessen im Moskauer Nobelhotel Mariott hatte das Protokoll des russischen Außenamtes seine Finger im Spiel.

Von Elke Windisch

Die Einführung der europäischen Währung hatten sich die Euro-Freunde so schön vorgestellt. Nach dem fulminanten Start der neuen Einheitswährung Anfang dieses Jahres schien es mit dem Euro nur bergauf zu gehen.

Von Henrik Mortsiefer

Das Militärabkommen, das die Nato und Jugoslawien am Mittwoch abend in Mazedonien unterzeichnet haben, regelt den Rückzug der jugoslawischen Armee aus dem Kosovo und die Übernahme der Provinz durch eine internationale Friedensstreitmacht. Die wesentlichen Punkte werden im Wortlaut dokumentiertK1.

BRÜSSEL . "Das wird jetzt um einiges schwieriger als das, was wir bisher gemacht haben", meint am Donnerstag ein hoher Diplomat im Nato-Hauptquartier und runzelt besorgt die Stirn.

Von Thomas Gack

Die Nachricht vom Frieden hat das Publikum im Spätabendprogramm erreicht. Die Aggression gegen Jugoslawien sei beendet: "Die Friedenspolitik Jugoslawiens und des Präsidenten Slobodan Milosevic hat gewonnen", meldet Serbiens staatliches Fernsehprogramm (RTS) in der Nacht zum Donnerstag.

Von Stephan Israel

Hunderttausende Kosovo-Albaner sind auf der Flucht. Der Tagesspiegel hat ein Konto eingerichet, auf dem bereits 663 000 DM eingegangen sind.

KÖLN/BRÜSSEL (AP/rtr). Während die Nato und die jugoslawische Regierung immer noch keine Einigung über die Details des Abzug der jugoslawischen Truppen aus dem Kosovo einigen konnten, herrschte am Mittwoch Verwirrung über ein möglicherweise bereits eingetretenes Ende der Nato-Angriffe auf Jugoslawien.

WASHINGTON . Vergangene Woche flatterte dem amerikanischen Präsidenten ein Brief der Nato auf den Tisch.

Von Robert von Rimscha

Hunderttausende Kosovo-Albaner sind auf der Flucht. Der Tagesspiegel hat ein Konto eingerichet, auf dem bereits 661 000 DM eingegangen sind.

KIRO GLIGOROV (82) ist seit der Unabhängigkeit Mazedoniens 1991 Präsident. 1995 wurde er bei einem Attentat vermutlich albanischer Separatisten schwer verletzt.

Von Christoph von Marschall

BILJANA SRBLJANOVIC wurde 1970 in Belgrad geboren, wo sie bis heute lebt. 1997 kam ihr erstes Theaterstück, "Belgrader Trilogie", am Jugoslawischen Drama Theater in Belgrad heraus.

BONN/BELGRAD (bib/Tsp). Mit dem vorläufigen Scheitern der Militärgespräche mit Belgrad über den Rückzug aus dem Kosovo und der nachfolgenden neuen Intensivierung der Nato-Angriffe in Jugoslawien ist am Montag der Friedensprozeß wieder ins Stocken geraten.

BONN . Die Militärgespräche zwischen der Nato und dem jugoslawischen Generalstab haben sich festgefahren - nicht ganz unerwartet für die westlichen Vertreter.

Von Robert Birnbaum

Kopfzerbrechen bereitet der Nato derzeit nicht nur die konkrete Umsetzung und Kontrolle des Rückzugs der jugoslawischen Militärkräfte aus dem Kosovo, sondern auch das Verhalten der kosovarischen Untergrundarmee UCK. Sobald der Schutz der Bevölkerung durch die internationale Friedenstruppe gesichert sei, "hat die UCK keine Aufgabe mehr", sagt Nato-Sprecher Jamie Shea.

Vor den Studenten der Oxford-Universität bemühte sich der Bundesbankpräsident am Freitag um Schadensbegrenzung: "Wir werden die Entwicklung sorgfältig analysieren", versprach Hans Tietmeyer den jungen Briten. Die Euro-Schwäche, gab der Notenbanker zu, sei keine gute Nachricht.

Wenn der britische Generalleutnant Sir Michael Jackson, der Kommandeur der Nato-Truppen für das Kosovo, eines Tages einen Stellenwechsel ins Auge fassen sollte, könnte er es vielleicht mit einer Filmkarriere in Hollywood versuchen. Er würde sich dort jedoch einem kleinen Problem gegenübersehen: Die Produzenten im Amerikas Filmmetropole würden ihm wohl ständig die Rolle eines Armeeoffiziers verpassen.

Die Europäische Union (EU) wird sich nach den Worten des künftigen Kommissionspräsidenten Prodi beim Wiederaufbau des Kosovo und der anderen vom Krieg betroffenen Balkan-Regionen engagieren.Das werde die Union schätzungsweise fünf bis sechs Milliarden Euro (zehn bis zwölf Milliarden Mark) kosten, sagte Prodi am Freitag dem Fernsehsender CNN.

MOSKAU .Siegesfanfaren erwarten Jelzins Jugoslawien-Chefunterhändler nach dem Durchbruch bei den Kosovo-Verhandlungen nicht.

Von Elke Windisch
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