Eine Woche zwischen Hoffen und Bangen: Wenn die Moderatoren in den Fernsehnachrichten ankündigten, der so sehr ersehnte Frieden rücke immer näher, legte sich ein seliges Leuchten und Glänzen auf ihr Gesicht - gerade so, als hätten sie soeben die frohe Botschaft von der bevorstehenden Erlösung der Menschheit vernommen. Sorgenvoll bebten dagegen die Stimmen, wenn sich die Unterzeichnung des Militärabkommens über den serbischen Truppenabzug wieder einmal verzögerte, die G 8-Verhandlungen in unvorhergesehene Verlängerungsrunden gingen, die Chinesen Nachbesserungen am Entwurf der Sicherheitsresolution verlangten und dabei düster dreinblickend mit dem Veto rasselten.
Kosovo
DRESDEN (rah). Die Innenminister der Länder wollen den Aufbau im Kosovo durch die Beteiligung an einer internationalen Polizeitruppe unterstützen.
BLACE/MOSKAU/BONN (Tsp). Für Verwirrung hat am ersten Tag der Umsetzung des Friedensabkommens der Aufbruch russischer Soldaten in Richtung Kosovo gesorgt.
Über Kacajnik steigt Rauch auf. Immer wieder sind Schüsse und Explosionen zu hören.
MOSKAU . Beim Abendessen im Moskauer Nobelhotel Mariott hatte das Protokoll des russischen Außenamtes seine Finger im Spiel.
Die Einführung der europäischen Währung hatten sich die Euro-Freunde so schön vorgestellt. Nach dem fulminanten Start der neuen Einheitswährung Anfang dieses Jahres schien es mit dem Euro nur bergauf zu gehen.
BRÜSSEL/BONN (Tsp). Die Nato hat nach elf Wochen die Luftangriffe auf Jugoslawien eingestellt.
BELGRAD . Die serbisch-orthodoxe Kirche appelliert an die im Kosovo lebenden Serben, die Provinz nicht zu verlassen.
Das Militärabkommen, das die Nato und Jugoslawien am Mittwoch abend in Mazedonien unterzeichnet haben, regelt den Rückzug der jugoslawischen Armee aus dem Kosovo und die Übernahme der Provinz durch eine internationale Friedensstreitmacht. Die wesentlichen Punkte werden im Wortlaut dokumentiertK1.
BRÜSSEL . "Das wird jetzt um einiges schwieriger als das, was wir bisher gemacht haben", meint am Donnerstag ein hoher Diplomat im Nato-Hauptquartier und runzelt besorgt die Stirn.
Die Nachricht vom Frieden hat das Publikum im Spätabendprogramm erreicht. Die Aggression gegen Jugoslawien sei beendet: "Die Friedenspolitik Jugoslawiens und des Präsidenten Slobodan Milosevic hat gewonnen", meldet Serbiens staatliches Fernsehprogramm (RTS) in der Nacht zum Donnerstag.
BONN . Die Herren bei der Nato amüsierten sich königlich.
GÖTTINGEN (epd). Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat sich gegen eine baldige Rückführung der in Deutschland lebenden Flüchtlinge aus dem Kosovo ausgesprochen.
Bonn. Elf Milliarden Dollar hat der Plan gekostet, der unter dem Namen des amerikanischen Außenministers George C.
Hunderttausende Kosovo-Albaner sind auf der Flucht. Der Tagesspiegel hat ein Konto eingerichet, auf dem bereits 663 000 DM eingegangen sind.
KÖLN/BRÜSSEL (AP/rtr). Während die Nato und die jugoslawische Regierung immer noch keine Einigung über die Details des Abzug der jugoslawischen Truppen aus dem Kosovo einigen konnten, herrschte am Mittwoch Verwirrung über ein möglicherweise bereits eingetretenes Ende der Nato-Angriffe auf Jugoslawien.
WASHINGTON . Vergangene Woche flatterte dem amerikanischen Präsidenten ein Brief der Nato auf den Tisch.
TIRANA . Denada denkt jetzt oft an ihren Garten in Prizren.
Hunderttausende Kosovo-Albaner sind auf der Flucht. Der Tagesspiegel hat ein Konto eingerichet, auf dem bereits 661 000 DM eingegangen sind.
BONN . Der Einsatz auf dem Balkan bringt die Bundeswehr in ihrer heutigen Organisationsform an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.
Bonn. "Wir waren in einem Kreis gefangen", sagt Robin Cook.
Waren die internationalen Hilfswerke auf die Flüchtlingskatastrophe im Kosovo genügend vorbereitet?Kosovo, Kosovo, Kosovo, wir reden nur noch vom Kosovo.
KÖLN/BONN . Der Weg zum Frieden für das Kosovo ist wieder frei.
KIRO GLIGOROV (82) ist seit der Unabhängigkeit Mazedoniens 1991 Präsident. 1995 wurde er bei einem Attentat vermutlich albanischer Separatisten schwer verletzt.
FALKENSEE . Als das albanische Satellitenfernsehen kürzlich junge Vertriebene in einem Flüchtlingslager zeigte, die kosovarische Lieder sangen, weinte die achtjährige Albina Rexhepi aus Falkensee.
BILJANA SRBLJANOVIC wurde 1970 in Belgrad geboren, wo sie bis heute lebt. 1997 kam ihr erstes Theaterstück, "Belgrader Trilogie", am Jugoslawischen Drama Theater in Belgrad heraus.
BONN/BELGRAD (bib/Tsp). Mit dem vorläufigen Scheitern der Militärgespräche mit Belgrad über den Rückzug aus dem Kosovo und der nachfolgenden neuen Intensivierung der Nato-Angriffe in Jugoslawien ist am Montag der Friedensprozeß wieder ins Stocken geraten.
BONN . Die Militärgespräche zwischen der Nato und dem jugoslawischen Generalstab haben sich festgefahren - nicht ganz unerwartet für die westlichen Vertreter.
Kopfzerbrechen bereitet der Nato derzeit nicht nur die konkrete Umsetzung und Kontrolle des Rückzugs der jugoslawischen Militärkräfte aus dem Kosovo, sondern auch das Verhalten der kosovarischen Untergrundarmee UCK. Sobald der Schutz der Bevölkerung durch die internationale Friedenstruppe gesichert sei, "hat die UCK keine Aufgabe mehr", sagt Nato-Sprecher Jamie Shea.
Vor den Studenten der Oxford-Universität bemühte sich der Bundesbankpräsident am Freitag um Schadensbegrenzung: "Wir werden die Entwicklung sorgfältig analysieren", versprach Hans Tietmeyer den jungen Briten. Die Euro-Schwäche, gab der Notenbanker zu, sei keine gute Nachricht.
Wenn der britische Generalleutnant Sir Michael Jackson, der Kommandeur der Nato-Truppen für das Kosovo, eines Tages einen Stellenwechsel ins Auge fassen sollte, könnte er es vielleicht mit einer Filmkarriere in Hollywood versuchen. Er würde sich dort jedoch einem kleinen Problem gegenübersehen: Die Produzenten im Amerikas Filmmetropole würden ihm wohl ständig die Rolle eines Armeeoffiziers verpassen.
BRÜSSEL/BONN (Tsp). Die erhoffte Aussetzung der Nato-Luftangriffe in Jugoslawien ist durch stockende Militärgespräche über Einzelschritte eines serbischen Rückzugs aus dem Kosovo verzögert worden.
Erfolg hat in der Regel viele Väter. Werden es am Ende die Bomben der Nato gewesen sein, die den Frieden brachten?
Eine Waffenruhe im Kosovo rückt näher, doch wird damit endlich Ruhe einkehren in der Region? Nicht viel deutet darauf hin, aber vieles steht auf dem Spiel.
WASHINGTON .Freudentänze am Rhein, Routine am Potomac.
KÖLN/BRÜSSEL (cl/sks/Tsp).Nach dem Einlenken der Belgrader Führung im Kosovo-Konflikt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, den Friedensplan umzusetzen.
Die Europäische Union (EU) wird sich nach den Worten des künftigen Kommissionspräsidenten Prodi beim Wiederaufbau des Kosovo und der anderen vom Krieg betroffenen Balkan-Regionen engagieren.Das werde die Union schätzungsweise fünf bis sechs Milliarden Euro (zehn bis zwölf Milliarden Mark) kosten, sagte Prodi am Freitag dem Fernsehsender CNN.
Das Ausmaß aller Schäden im Kosovo-Krieg ist noch nicht in allen Einzelheiten bekannt.Doch aus den Angaben der unterschiedlichen Seiten ergibt sich ein erster Überblick.
MOSKAU .Siegesfanfaren erwarten Jelzins Jugoslawien-Chefunterhändler nach dem Durchbruch bei den Kosovo-Verhandlungen nicht.
GENF/BERLIN (revi).Inzwischen sind fast eine Million Menschen aus dem Kosovo geflüchtet oder vertrieben worden.