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Der Sänger Bounty Killer.

© Stefan Klauke

Bounty Killer aus Jamaika: Homohassender Sänger will auch in Berlin auftreten

Der Sänger Bounty Killer hat vom Verbrennen und Erschießen Homosexueller gesungen. Jetzt ist auch ein Auftritt in Berlin-Treptow geplant - der grüne Landesvorsitzende protestiert.

In seinen Liedern singt er vom Verbrennen, Ertränken und Erschießen Homosexueller, bei seiner Tour 2009 verweigerte ihm die Bundesregierung die Einreise. Jetzt wird bekannt, dass der jamaikanische Dancehall-Sänger Bounty Killer nicht nur wie berichtet in einigen westdeutschen Städten, sondern auch in Berlin ein Konzert geben will: und zwar am 10. Mai im Festsaal-Kreuzberg.

Doch dagegen gibt es Proteste. Der Vorsitzende der Berliner Grünen, Werner Graf, forderte den Festsaal-Kreuzberg auf Facebook auf, den Sänger nicht auftreten zu lassen. Die queerpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Ulle Schauws, hatte zuvor bereits in einem offenen Brief an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) gefordert, dem homophoben Musiker erneut die Einreise nach Deutschland zu verweigern. „Wer zu Mord an Schwulen aufruft, hat in unserem Land und in Europa nichts verloren. Das ist in einem Rechtsstaat wie Deutschland strafbar“, sagte Schauws dem Tagesspiegel.

Das Management versucht den Sänger als geläutert darzustellen

Ein Sprecher des Festsaal-Kreuzberg sagte dem Online-Magazin „queer.de“, das Konzert sei von einem Fremdveranstalter organisiert, mit dem vertraglich vereinbart sei, dass Bounty Killer auf seinem Konzert keine menschenverachtende Songs spielt und sich nicht homophob äußert. Für Nachfragen war der Festsaal am Dienstag nicht erreichbar.

Die Agentur des Sängers bemüht sich seit Jahren um Schadensbegrenzung und stellt ihn geläutert dar: Er sehe ein, dass Gewalt und Hassaufrufe nicht akzeptabel seien: „Er ist sehr glücklich durch Europa zu touren, ohne Schwule attackieren zu wollen. Er hat verstanden, dass Menschen frei leben müssen.“

Seine Äußerungen lägen Jahre zurück und selbst wenn ein Künstler Homosexuelle nicht möge, sei das durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt. Vom Sänger selbst, der in Berlin unter seinem Geburtsnamen Rodney Price auftreten soll, war bislang keine entkräftigende Stellungnahme zu hören.

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