
© dpa/Mike Punger
Steht ein Elch in der Ostsee: Einsatzkräfte eskortieren Tier von Usedom zurück nach Polen
Ein Elch am Strand von Ahlbeck auf Usedom hat viele Schaulustige angelockt. Die Polizei musste Strandbesucher auf Abstand halten – etwa weil sie Absperrungen umgingen, um Fotos zu machen.
Stand:
Für viel Aufsehen hat ein Elch am Strand von Ahlbeck auf Usedom gesorgt. Nach Polizeiangaben war er am Vormittag im Wasser gesehen worden – zunächst schwimmend und dann auf einer Sandbank stehend.
Wie die Polizei in Anklam mitteilte, erhielt sie am Vormittag einen Hinweis auf das Tier, das sich nahe der Seebrücke von Ahlbeck in einer Notlage befinden sollte. Zwei Streifenwagen aus Heringsdorf, das Ordnungsamt, die Wasserwacht und die Tierrettung Vorpommern-Greifswald machten sich auf den Weg.
Einsatzkräfte eskortieren Elch zurück nach Polen
Bis zum Nachmittag habe sich das Tier entlang der Küste wieder auf die polnische Seite der Insel bewegt. Zuvor hatten Medien berichtet. Nach Aussage von Klaus Kraft von der Tierrettung Vorpommern-Greifswald kam das Tier wahrscheinlich auch aus dem dortigen Wald. Es habe mehrfach versucht, an Land zu kommen.

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Der Elch wurde auf seinem Weg nach Polen von den Einsatzkräften begleitet, um sicherzustellen, dass er sich ans Ufer bewegen konnte. Der Einsatz endete schließlich, als das Tier polnisches Staatsgebiet betrat. Auch dort habe er seinen Weg im flachen Wasser der Ostsee fortgesetzt, hieß es im Polizeibericht abschließend.
Gegen 14:25 Uhr wurde der Polizeieinsatz mit Übertritt des Elches auf polnisches Staatsgebiet beendet.
Polizei Anklam
Schaulustige behindern Rettungseinsatz
Zum Schutz des Tiers wurde der Strandbereich auf einer Strecke von rund 600 Metern teilweise abgesperrt. Ordnungskräfte und Polizei hätten versucht, Schaulustige auf Distanz zu halten.
Diese hätten sich aber angesichts des Spektakels teils unvernünftig verhalten. Teilweise habe man sie nur schwer auf Abstand halten können. Eine Schaulustige sei beispielsweise durch die Absperrung gegangen, um Fotos zu machen.
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Nicht der erste Elch in Vorpommern
Der Elch war laut Kraft ausgewachsen. Diese Tiere könnten 700 bis 1000 Kilogramm wiegen. So ein Elch sei zwar imposant und ein schönes Naturschauspiel, aber die Gefahr, die von ihm ausgehe, sei nicht zu unterschätzen.
Elche hätten keine natürlichen Feinde. Sie seien zwar nicht besonders aggressiv. Wenn sie sich aber bedroht fühlten, etwa durch Hunde, die auch am Strand gewesen seien, könnten sie mit ihren Schaufeln und ihrer Masse für Verletzungen sorgen. In der Region tauchen laut Kraft immer mal wieder Elche auf.
Steigende Elch-Population in Polen
Nach früheren Angaben des Landkreises Vorpommern-Greifswald hat sich nach dem Ende der scharfen Bejagung Anfang der 1990er Jahre im Nachbarland Polen die dortige Population an Elchen deutlich vergrößert.
Die Tiere durchschwimmen demnach etwa die Oder und kommen auch nach Brandenburg. Junge Elchbullen gingen etwa auf der Suche nach einem eigenen Revier und nach paarungsbereiten Weibchen auf Wanderschaft. (dpa, AFP)
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