Das war der erstaunlichste Tag in meinem Leben, sagt David Palmer. Er war als Ordner eingeteilt, als Martin Luther King seine berühmte Rede hielt. 50 Jahre danach will er an genau derselben Stelle dem ersten schwarzen Präsidenten zuhören.
Martin Luther

Auf der Suche nach frühen Spuren jüdischen Lebens in Berlins Mitte finden die Archäologen statt der Synagoge eine Luther-Kachel.

Von Noah über Jesus bis Martin Luther galt, dass der Einzelne vom Gros der ignoranten Masse verspottet und gehetzt wurde. Doch mittlerweile schwimmen die Evangelen nicht mehr gegen den Strom, sie sind der Strom. Ist das als Identitätskrise oder als Befreiung zu deuten?
Zum Interview mit dem Intendanten der Komischen Oper Barrie Kosky vom 4. April Ja!
Heinz Schilling stellt im Gespräch mit Altbischof Wolfgang Huber seine Lutherbiografie vor

Barrie Kosky, Chef der Komischen Oper, über die Operette und deutsche Schuldgefühle beim Lachen.
Franziskus ist der erste Jesuit im Papstamt. Die katholische Ordensgemeinschaft Gesellschaft Jesu ist eine wichtige Stütze der katholischen Kirche. Doch wofür genau steht sie?

Weil Papst Benedikt ein Deutscher an der Spitze des Vatikans war, hofften viele Protestanten auf eine Annäherung mit der katholischen Kirche. Doch diese Hoffnung wurde enttäuscht, viele von ihnen erlebten Benedikts Pontifikat als eine Abfolge von immer neuen Kränkungen. Sein Rücktritt könnte das Verhältnis wieder entspannen.

„Wir sind Papst“ titelte die Bildzeitung stolz nach der Wahl von Papst Benedikt XVI. Doch nach der Jubelschlagzeile kam die Enttäuschung zwischen Europas Katholiken und Benedikt.

Fahnenweihe am Altar, Heilrufe, Horst-Wessel-Lied – das war 1933 die Welt der „Deutschen Christen“. 80 Jahre später drückt sich die Kirche weiter vor der Aufarbeitung dieser fatalen Verirrung.
Nur in der Martin-Luther-Gedächtniskirche, die im Dezember 1935 eingeweiht wurde, sind die Spuren der Vermischung von Kirche und Nationalsozialismus noch bis heute deutlich erkennbar. Natürlich: Die Hitler-Büste wurde durch ein Relief von Martin Luther ersetzt.

Hinterlassenschaften von Rassismus und Nationalsozialismus lassen sich bis heute in Berlin finden – ebenso wie Menschen, die sich dagegen engagieren.
Hat Gott sich vielleicht verabschiedet, ohne dass wir es gemerkt haben? / Von Thies Gundlach
Hat Gott sich vielleicht verabschiedet, ohne dass wir es gemerkt haben? / Von Thies Gundlach.
Als sich vor Jahr und Tag ein nacktes Paar auf dem Altar des Kölner Domes zur Kopulation anschickte, hatte es mit einer Strafanzeige aufgrund des Paragrafen 167 des Strafgesetzbuches zu rechnen: „Wer an einem Ort, der dem Gottesdienst einer Religionsgesellschaft gewidmet ist, beschimpfenden Unfug verübt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ Nachdem drei Mitglieder der russischen Punk-Band Pussy Riot in den geschützten Altarraum einer Moskauer Kathedrale eindrangen und dort auf, sagen wir, provozierende oder unflätige Weise einen als solchen ja verständlichen politischen Protest aufführten, reagierte die russische Justiz drakonisch und auf eine Weise, die jedem rechtsstaatlichen Verfahren und jeder Verhältnismäßigkeit der Mittel Hohn sprach.

Die Stadt Wittenberg will die Musikerinnen der Band Pussy Riot für den an Martin Luther erinnernden Preis „Das unerschrockene Wort“ nominieren. Robert Leicht hält das für keine gute Idee - blasphemischer Aktionismus gehört nämlich nicht ausgezeichnet.
Synode diskutiert über Reformationsjubiläum.

Reform und Toleranz schließen einander aus: Das zeigt Luthers Reformation. Denn jede Umgestaltung definiert neue Sieger und Verlierer - Minderheiten werden verfolgt und Andersdenkende abgewertet. Das sollte auch bei einer Reform der EU bedacht werden.

Anna Sydow war die Konkubine des Kurfürsten Joachim II. 20 Jahre durfte sie im Jagdschloss Grunewald mit ihm leben. Als der Geliebte 1571 starb, wurde sein Sohn ihr zum Verhängnis: Er warf sie in den Kerker. Drum spukt ihr Geist im Treppenturm.
Die Stadt Wittenberg will die Punkband Pussy Riot mit dem Lutherpreis auszeichnen. Damit ist die Diskussion um Meinungsfreiheit und Gotteslästerung neu entfacht: Sind die Musikerinnen preiswürdig - oder doch geschmacklos?

Als die Katholiken in die Moderne aufbrachen: Vor 50 Jahren eröffnete Papst Johannes XXIII. das Zweite Vatikanische Konzil. Viele der damals begonnenen Reformen haben seine Nachfolger inzwischen zurück genommen.
Das Reformationsjubiläum 2017 wird seit Langem emsig vorbereitet. Die Evangelische Kirche Deutschland (EKD) will dem Thesenanschlag Martin Luthers an der Wittenberger Schlosskirche vor 500 Jahren, der Weltgeschichte machte, mit vielfältigen Veranstaltungen und Publikationen gedenken und dessen weiterführende Ideen und Impulse neu bedenken.
Ob die Glocken der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche heute läuten werden, ist noch unklar: Eine Grundreinigung der Glasfenster hatte dazu geführt, dass die Elektrik des Gotteshauses einen Wasserschaden erlitt. Doch zumindest Scheinwerferlicht wird es geben, wenn die ehemalige Ratsvorsitzende der EKD, Margot Käßmann, am Mittag vor den Altar tritt, um in ihr neues Amt als Beauftragte des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017 eingeführt zu werden.
An diesem Freitag wird sie in der Gedächtniskirche in ihr neues Amt eingeführt: Margot Käßmann soll EKD-Beauftragte für das Reformationsjubiläum 2017 werden. Über Martin Luther sagt die ehemalige Ratsvorsitzende freilich auch: "Er war kein Mann ohne Makel."
Harald Martenstein reist an berühmte Schauplätze der Weltgeschichte. Der Start unserer Serie führt ihn nach Wittenberg, zu Martin Luther. Dort stellt er verblüfft fest: In dieser Stadt ist nichts, wie es scheint – selbst das mit den Thesen und der Kirchentür ist umstritten.

Toleranz, Empathie, Höflichkeit, gute Manieren: Solche Tugenden erleichtern das gemeinsame Leben. Sprach- und Moralerziehung sollten zentral sein. Einige Reminiszenzen an unser pädagogisches Erbe der Aufklärung.
Nichts beglückt Veranstalter mehr, als wenn sie in ihrer Planung mit feinem Gespür ein Thema identifizieren, das zum Zeitpunkt der Festlegung zwar wichtig klingt, bis zum Termin selbst aber durch den Lauf der Dinge plötzlich so viel Sprengkraft entwickelt, dass die Zahl der Anmeldungen jene der Plätze weit übersteigt. So zogen jetzt die 19.

Der Vatikan öffnet sein Archiv. Mit spektakulären Dokumenten wie der Bannbulle gegen Luther oder dem Freispruch der geheimnisumwitterten Tempelritter. Der Nationalsozialismus bleibt aber außen vor.
In Thüringen können sich Besucher auf Martin Luthers Spuren begeben. Die Wartburg ist nur eine von vielen Stationen

In Thüringen können sich Besucher auf Martin Luthers Spuren begeben. Die Wartburg ist nur eine von vielen Stationen.
Am 20. Januar 1942 fand die Konferenz in der Villa am Wannsee statt. Thema waren laut Einladungsschreiben die „mit der Endlösung der Judenfrage zusammenhängenden Fragen“.

Seit Jahrhunderten wird die Geschichte vom Kind in der Krippe gelesen und gespielt. Aufgeschrieben hat sie einst der Evangelist Lukas. Mit der Wahrheit nahm er es wohl nicht so genau.

In einem Jahr, am 21. Dezember 2012, geht die Welt unter, lautet die berühmte Maya-Prophezeiung – aber besagt sie das wirklich?
Warum Martin Luther ein gnadenloser Berserker ist und wir in großer Ratlosigkeit leben: Die Schriftsteller Thea Dorn und Richard Wagner über den 9. November, die Kulturnation und ihr Buch über die deutsche Seele.
Eine protestantische Predigt klinge heute so, als spräche ein Tüv-Prüfer über den heiligen Gral, findet Botho Strauß. Aber was ist eine gute Predigt? Wie Rhetorikprofis sich in der Welt von Luthers Erben versuchen.

Im Reformations-Festjahr 2017 könnte es wieder ein großes Treffen geben – in Berlin und Wittenberg.

Die Griechen sollen gerettet werden, mit ihnen der Euro. Geben die Euro-Staaten nicht mehr Geld, war alles vergeblich. Geben sie mehr Geld, gibt es keine Erfolgsgarantie. In diesem Dilemma müssen sie einem Muster folgen: nach Europa!
Viele, die konkrete Ergebnisse wollten, hat der Papst in diesen Tagen enttäuscht. Aber je älter er wird, umso geringer schätzt er alles Lebenswirkliche. Ihm geht es nur noch um Grundsätzliches, um alles oder nichts – auch auf seiner Station in Freiburg.
Der Papst ist von Erfurt nach Freiburg weitergereist. Die Erwartungen der Evangelischen an Benedikt XVI. waren hoch. Er hat sie enttäuscht.
Auf der Reise wird es auf jedes Wort ankommen. Die Besuche des Papsts in Berlin und Erfurt sind heikel