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Thema

ProSieben

Leo Kirch entspricht wie kaum ein anderer Medienunternehmer dem Klischee der grauen Eminenz. Der 74-Jährige, der sich selten in der Öffentlichkeit zeigt, zieht die Fäden in einem weit verzweigten Medienimperium.

Detlev Buck, Erfolgsregisseur von Filmen wie "Männerpension" und "Wir können auch anders", hat als Produzent von Werbespots eine neue Beschäftigung gefunden. Zurzeit wirbt er für die Sendung "TV total" auf ProSieben, wie der Münchner Sender am Dienstag mitteilte.

Das Erotikmagazin "liebe sünde", mehr als sieben Jahre im Programm von Pro 7, wurde gestern Abend zum vorerst letzten Mal gezeigt. Der Privatsender plant, im nächsten Jahr an diesem Sendeplatz "TV total" auszustrahlen.

Die Nachricht an sich ist rasch erzählt: Sat 1, der Familiensender Nummer Eins in Leo Kirchs Pro 7 Sat 1 Media AG, bleibt schlank. Die Abspeck-Show "Big Diet", bei der zehn übergewichtige Kandidaten hundert Tage lang in einem Fitnessstudio vor Kameras abspecken sollten, was das Zeug hält, wird nicht wie geplant bei Sat 1 ausgestrahlt, sondern beim Konkurrenten RTL 2.

Susanne Lang, Pro 7-Unternehmenssprecherin: Ingo Appelt hat beim Humor eine andere Ausrichtung als andere Comedians. Er überspitzt Situationen und das Tagesgeschehen, Appelt polarisiert.

Der Privatsender Pro Sieben setzt mit sofortiger Wirkung die "Ingo Appelt Show" wegen "geschmacklicher Entgleisung" ab. Darauf einigten sich ProSieben-Geschäftsführer Nicolas Paalzow und Ludwig Bauer, Fernsehvorstand der ProSiebenSat 1 Media AG, am Dienstag nach einer Mitteilung des Senders "einvernehmlich".

Heute startet Pro 7 um 22 Uhr 15 die wöchentliche Live-Sendung "Arabella sucht". Das Format hat es es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen bei ihrer Suche nach Angehörigen, einem Zeugen, ja selbst nach einem Spenderorgan zu helfen.

Die fusionierte Pro Sieben Sat 1-Gruppe hat in den ersten neun Monaten 2000 Ergebnis und Umsatz deutlich gesteigert und erwartet auch für das Gesamtjahr einen Ergebniszuwachs. Das Pro-forma-Ergebnis vor Steuern sei auf 74,1 (47,5) Millionen Euro gestiegen, teilte die Pro Sieben Sat 1 Media AG am Donnerstag in Unterföhring bei München mit.

Der Herbst ist da in Deutschland, unübersehbar: Grau in Grau liegt das Land darnieder, wo immer man hinschaut, sind Pfützen, und die einzige Frage, die sich am Morgen zu stellen lohnt, ist: Regnet es heute stark oder sehr stark? Ja, der Winter nähert sich in Riesenschritten, das ist kein Trapsen mehr, kein langsames Vorantasten, sondern High-Speed-Fortschritt, bald kommen Kälte, Schnee und noch mehr Regen.

Der Pro Sieben-Konzern will nach der Fusion mit Sat 1 zum größten deutschen TV-Konzern seinen Marktanteil stark ausbauen und die Gewinne deutlich steigern. Die Kirch-Gruppe und der Rewe-Konzern als alleinige Stammaktionäre der Pro Sieben AG sowie die geheim tagenden Gesellschafter der Sat 1 Holding GmbH stimmten am Dienstag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in München für die Fusion.

Die deutsche Fernsehnation hat eine neue Senderfamilie: Unter dem Dach der Kirch-Gruppe vereinen sich Sat 1 und Pro Sieben zum größten deutschen TV-Konzern knapp vor dem Verbund von Bertelsmann und CLT-Ufa. Eine "Liebeshochzeit" wie Pro Sieben-Chef Urs Rohner meint, ist die Fusion freilich nicht.

Von Henrik Mortsiefer

Mit einer deutlichen Ergebnissteigerung geht die Pro-Sieben-Gruppe in die Fusion mit Sat 1. Wie das Medienunternehmen am Montag in München mitteilte, stieg das Vorsteuerergebnis im ersten Halbjahr 2000 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15 Prozent auf rund 220 Millionen Mark.

Von Bas Kast

Der fast 74-jährige Medienkaufmann Leo Kirch baut sein lange Zeit völlig verschachteltes Geflecht von Firmen und Beteiligungen immer mehr zu einem schlagkräftigen Medienkonzern modernen Zuschnitts um. Erst vor knapp vier Wochen gab Kirch die Formierung einer seit langem im Raum stehenden TV-Senderfamilie unter Einschluss von Sat 1, Pro Sieben, Kabel 1 und N 24 bekannt.

Der Medienkaufmann Leo Kirch fusioniert die von ihm kontrollierten Sender Sat 1 und die ProSieben-Gruppe zum größten deutschen TV-Konzern. Das haben die Gesellschafter der betroffenen Unternehmen jetzt nach achtmonatigen Verhandlungen beschlossen, teilten die Kirch-Gruppe, Pro Sieben und Sat 1 mit.

Als "falsch und reine Spekulation" bezeichnete Edda Fels, Sprecherin des Axel Springer Verlages gestern die Meldung des Branchendienstes "new business", die KirchGruppe habe sich mit dem Verlag geeinigt, dass Springer seine Beteiligung an Sat 1 verkauft. Nach der Bewertung des Senders durch Unternehmensberater stünde fest, dass Kirch dafür Springer 2,5 Milliarden Mark bezahlen müsse.

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