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Der türkische Präsident Erdogan bei einer Rede am 20. Juli in Nikosia (Archivbild vom 20. Juli 2024).

© REUTERS/YIANNIS KOURTOGLOU

Update

„Es gibt nichts, was wir nicht tun können“: Türkischer Präsident Erdogan droht Israel mit militärischem Einmarsch

Bei seiner scharfen Drohung verweist der Staatschef auf türkische Interventionen „wie in Berg-Karabach und Libyen“. Israels Außenminister warnt Erdogan vor einem Schicksal wie jenes von Saddam Hussein.

Stand:

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat einen Einsatz türkischer Kräfte in Israel zur Unterstützung der Palästinenser ins Spiel gebracht. „So wie wir in Berg-Karabach reingegangen sind, so wie wir in Libyen reingegangen sind, werden wir mit ihnen dasselbe tun“, sagte Erdogan auf einer Veranstaltung seiner Regierungspartei AKP in Rize am Schwarzen Meer mit Blick auf Israel.

Er bezog sich dabei auf den Berg-Karabach-Konflikt, wo Erdogan im Jahr 2020 die Konfliktpartei Aserbaidschan unter anderem mit Drohnen unterstützte. Im Bürgerkriegsland Libyen unterstützt Ankara die international anerkannte Regierung mit militärischer Ausstattung und Personal. Die Türkei brachte tausende syrische Söldner ins Land.

Erdogan lobte in seiner Rede die Fortschritte in der türkischen Verteidigungsindustrie und sagte weiter: „Es gibt nichts, was wir nicht tun können. Wir müssen nur stark sein, damit Israel diese lächerlichen Dinge in Palästina nicht tun kann.“

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Israels Außenminister Katz vergleicht Erdogan mit Hussein

Der israelische Außenminister Israel Katz reagierte scharf auf Erdogans Drohung mit militärischer Einmischung: „Erdogan tritt in die Fußstapfen von Saddam Hussein und droht mit einem Angriff auf Israel. Er soll sich nur daran erinnern, was dort geschah und wie es endete“, schrieb Katz am späten Abend auf der Plattform X.

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Im Jahr 2003 waren US-Truppen in den Irak einmarschiert. Der Militäreinsatz führte zum Sturz des damaligen irakischen Diktators Saddam Hussein. Drei Jahre später wurde Hussein wegen Massakern an Kurden und Schiiten hingerichtet.

Seit Beginn des Gaza-Krieges haben sich die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei drastisch verschlechtert. Erdogan bezeichnete die islamistische Hamas als eine „Befreiungsorganisation“ und verglich Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit Adolf Hitler.

„Völkermörder Netanjahu“

Das türkische Außenministerium unterstellte Netanjahu in der Nacht auf Montag in einer Mitteilung, für einen Völkermord verantwortlich zu sein – und zog erneut einen Vergleich: „Das Ende des Völkermörders Netanjahu wird so sein, wie das Ende des Völkermörders Hitler. So wie die völkermordenden Nazis zur Rechenschaft gezogen wurden, werden auch diejenigen, die versuchen, die Palästinenser zu vernichten, zur Rechenschaft gezogen werden.“

Mitte Juli hatte Erdogan erklärt, sein Land wolle Kooperationen zwischen der Nato und dem Partner Israel künftig nicht mehr zustimmen, bis in den palästinensischen Gebieten ein nachhaltiger Frieden geschaffen werde.

Was derzeitige türkische Militäreinsätze angeht, stellte Erdogan vor kurzem das Ende der Kämpfe im Irak und in Nordsyrien gegen Kurdenmilizen in Aussicht. Angeblich sei die türkische Armee kurz davor, die Ziele zu erreichen. (Reuters, dpa, Tsp)

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