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Der designierte US-Präsident Donald Trump beim Treffen mit der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni in Mar-a-Lago, Florida.

© REUTERS/Italian Government

Update

„Fantastische Frau“: Trump empfängt Meloni noch vor Machtwechsel in den USA

Weniger als drei Wochen vor seiner Rückkehr ins Weiße Haus begrüßt der designierte US-Präsident die italienische Regierungschefin an seinem Privatsitz. Die beiden gelten als gut vernetzt.

Stand:

Noch vor dem Machtwechsel im Weißen Haus hat der künftige US-Präsident Donald Trump Italiens rechte Regierungschefin Giorgia Meloni empfangen. Der Republikaner hatte die Ministerpräsidentin bei einem Abendessen in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach zu Gast. Meloni flog eigens dazu aus Rom nach Florida und noch in der Nacht wieder zurück. Thema war auch das Schicksal einer italienischen Journalistin, die im Iran inhaftiert ist.

Die Vorsitzende der Rechtspartei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens) gilt in Europa als die Regierungschefin mit den besten Beziehungen ins Trump-Lager. Der Ex-Präsident kehrt nach seinem Wahlsieg im November am 20. Januar ins Weiße Haus zurück. Meloni pflegt auch ein freundschaftliches Verhältnis US-Milliardär Elon Musk, der den Republikaner berät. Auf Fotos, die von dem Abendessen veröffentlicht wurden, war Musk aber nicht zu sehen.

Sie hat Europa im Sturm erobert und alle anderen auch.

Donald Trump über Giorgia Meloni

Trump, der Meloni bereits Anfang Dezember am Rande der Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame in Paris getroffen hatte, lobte Italiens Ministerpräsidentin wieder in den höchsten Tönen. Meloni sei eine „fantastische Frau“. „Sie hat Europa im Sturm erobert und alle anderen auch.“

Die Fratelli-Vorsitzende führt seit zwei Jahren eine Koalition aus drei Rechtsparteien. In Italien wird darüber spekuliert, dass sie auch bei Trumps Amtseinführung in etwas mehr als zwei Wochen in Washington dabei sein wird. Auf Fotos aus Mar-a-Lago waren auch der designierte US-Außenminister Marco Rubio und Trumps Sicherheitsberater Mike Waltz zu sehen.

Der Empfang für Meloni in Mar-a-Lago gilt als klarer Hinweis darauf, wen Trump von den europäischen Regierungschefs besonders schätzt. Zuvor war dort auch schon der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban zu Gast. Mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron traf sich Trump bei den Notre-Dame-Feiern. Zu Bundeskanzler Olaf Scholz gab es telefonischen Kontakt.

Im Gespräch mit Meloni ging es auch um die Journalistin Cecilia Sala, die seit kurz vor Weihnachten in Teheran in Einzelhaft sitzt. Die iranischen Behörden werfen der 29-Jährigen vor, gegen Mediengesetze der Islamischen Republik verstoßen zu haben. In Italien wird hingegen vermutet, dass Sala als Faustpfand gehalten wird, um die Ausweisung eines mutmaßlichen Waffenhändlers mit iranischem Pass, der in Mailand festgenommen wurde, an die USA zu verhindern.

Von Meloni selbst gab es zunächst keine Stellungnahme. Sie sollte am Nachmittag wieder in Rom landen. Kommende Woche wird in der italienischen Hauptstadt der scheidende US-Präsident Joe Biden erwartet. Auf dem Programm stehen Treffen mit Papst Franziskus und auch mit Meloni.

Meloni verteidigt Trump-Berater Musk

Die Ministerpräsidentin hatte erst kürzlich den Trump-Berater Musk gegen Kritik aus anderen europäischen Hauptstädten in Schutz genommen. Dessen Vertreter in Italien, Andrea Stroppa, veröffentlichte zu dem Besuch in Florida eine Fotocollage. Darauf sind Meloni, Trump und Musk in goldenen römischen Gewändern zu sehen. Trump trägt eine lilafarbene Toga und Lorbeerkranz.

Den Informationen nach sollen Trump und Meloni gemeinsam zu Abend gegessen haben. Anschließend habe Trump die Regierungschefin mitgenommen, um eine Dokumentation zu sehen, in der es darum gehe, wie Konservative zum Opfer der Justiz geworden seien. Trump sieht sich selbst von der Justiz zu Unrecht verfolgt.

Der Republikaner Trump zieht am 20. Januar erneut im Weißen Haus ein. Der scheidende Amtsinhaber Joe Biden wiederum wird kommende Woche zu einem Besuch in Rom erwartet. Auf dem Programm stehen Treffen mit Papst Franziskus und auch mit Meloni.

Die 47-Jährige führt seit zwei Jahren in Rom eine Koalition aus drei Rechtsparteien. Bis zum Jahreswechsel hatte sie auch den Vorsitz in der Gruppe sieben großer demokratischer Industrienationen (G7) inne. (dpa)

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