zum Hauptinhalt
US-Präsident Donald Trump im Oval Office im Weißen Haus am 23. April 2025.

© REUTERS/LEAH MILLIS

„Krim bleibt bei Russland, Selenskyj versteht das“: Die kontroversesten Aussagen aus Trumps großem „Time“-Interview

Die Krim bleibe in russischer Hand, erklärte US-Präsident Trump in einem „Time“-Interview. Zudem wies er seinen Amtsvorgängern Biden und Obama die Verantwortung dafür zu, dass der Ukrainekrieg ausgebrochen sei.

Stand:

US-Präsident Donald Trump hat anlässlich seiner ersten hundert Tage im Amt dem Magazin „Time“ ein viel beachtetes Interview gegeben. Darin betonte er unter anderem, dass die 2014 durch Russland völkerrechtswidrig annektierte ukrainische Halbinsel Krim seiner Ansicht nach unter Moskauer Kontrolle gehöre.

Neben Trumps kontroversen Aussagen zu territorialen Ansprüchen gewährt das Interview, das am Dienstag geführt wurde, auch einen Einblick, bei wem Trump die Verantwortlichkeit für den Ukrainekrieg sieht. Wir haben seine wichtigsten Aussagen über Kremlchef Wladimir Putin, einen möglichen Nato-Beitritt der Ukraine und eine Zusammenarbeit mit Russland zusammengetragen.

1 Trump über die Kontrolle der Krim

„Die Krim wird bei Russland bleiben“, sagte der US-Präsident dem Magazin „Time“. Auf konkrete Nachfrage nach einer möglichen territorialen Kontrolle der Halbinsel antwortete Trump: „Die Krim ging bereits an die Russen. Sie wurde ihnen von Barack Hussein Obama übergeben, und nicht von mir. (…) Die Menschen auf der Krim sprechen größtenteils Russisch. (…) Wenn ich damals Präsident gewesen wäre, wäre mir die Krim nicht weggenommen worden.“

Die Krim wird bei Russland bleiben. Selenskyj versteht das.

Donald Trump, US-Präsident

Weiterhin wurde Trump gefragt, ob er es für akzeptabel halte, wenn man die Krim zusammen mit den vier von Russland kontrollierten Regionen im Rahmen eines endgültigen Abkommens an Moskau abtreten würde. Trump antwortete erneut, dass die Krim in russische Hand gehöre. „Selenskyj versteht das. Jeder versteht, dass die Krim schon seit langem zu Russland gehört. Sie gehörte ihnen schon lange bevor Trump auftauchte. Dies ist Obamas Krieg. Dies ist ein Krieg, den es nie hätte geben dürfen. Ich nenne ihn: den Krieg, den es nie hätte geben dürfen.“

2 Trump über ein sofortiges Kriegsende

Vom „Time“-Journalisten wurde der US-Präsident auf seine frühere Aussage angesprochen, dass er den Ukrainekrieg innerhalb von nur 24 Stunden beenden könnte. Trump antwortete: „Ich habe das im übertragenen Sinne gemeint, und ich habe das als Übertreibung gesagt, um einen Standpunkt zu vertreten. Natürlich wissen die Leute, dass ich das im Scherz gesagt habe.

Es ist Bidens Krieg.

Donald Trump, US-Präsident

Auf Nachfrage, warum der Krieg immer noch anhalte, betonte der US-Präsident erneut, dass es nicht sein Krieg sei. Schob er die Verantwortung zuvor allerdings noch Barack Obama zu, bezichtigte er nun seinen Vorgänger Joe Biden. „Dieser Krieg dauert jetzt schon drei Jahre. Es ist Bidens Krieg. (…) Ich hätte diesen Krieg nie gehabt. Putin hätte ihn nie gemacht.“

3 Trump über seine Beziehung zu Putin

Trump zufolge könnte es unter Putin durchaus Frieden geben. Allerdings würde der russische Präsident es „lieber auf eine andere Weise machen“, als der US-Präsident. „Ich glaube, dass ich der Einzige bin, der in dieser Sache verhandeln kann“, betonte Trump. „Wir haben sehr gute Gespräche geführt, und wir kommen einer Einigung sehr nahe.“

Wir haben gute Gespräche geführt.

Donald Trump über Wladimir Putin

Auch unter dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist nach Ansicht von Trump eine Friedenseinigung möglich. „Er ist jetzt Präsident, und ich glaube, wir werden eine Einigung erzielen.

4 Trump über einen möglichen Nato-Beitritt der Ukraine

In dem Interview warf Trump der Ukraine vor, mit ihrem Wunsch nach einem Nato-Eintritt den Krieg verursacht zu haben. „Ich glaube, was den Krieg auslöste, war, als sie anfingen, über einen Nato-Beitritt zu sprechen. Wenn das nicht gemacht worden wäre, wäre die Chance, dass er (der Krieg) nicht begonnen hätte, viel größer gewesen.“ Weiterhin glaube er nicht daran, dass die Ukraine jemals Nato-Mitglied werden könne.

Ich glaube nicht, dass die Ukraine jemals der Nato beitreten kann.

Donald Trump, US-Präsident

5 Trump über mögliche Atomtests

Auf die Frage, ob Trump mit Moskau über andere Themen abseits des Ukrainekriegs verhandle, antwortete der US-Präsident: „Nein“. Das „Time Magazine“ hakte nach, ob es mögliche Verhandlungen mit Moskau über Atomwaffenbestände oder Atomtests gebe. Trump antwortete ausweichend: „Wenn es zu einer Einigung gekommen ist, kann ich mir vorstellen, dass wir mit der Ukraine sowie auch mit Russland Geschäfte machen.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })