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Acht Tote noch im Gazastreifen: Israel identifiziert drei weitere von Hamas übergebene Leichen
Außenminister muslimischer Staaten beraten über Gaza-Friedensplan + Israel droht mit Verstärkung der Angriffe auf Hisbollah + Wadephul will Reisehinweise für Israel entschärfen + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Mitte Oktober 2025 ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln der Hamas freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
Von Hamas übergebene Geisel-Leichen identifiziert
Neue Zwischenfälle im Gazastreifen
Israels Armee hat trotz der Waffenruhe palästinensischen Angaben zufolge bei einem Angriff im Süden des Gazastreifens zwei Menschen getötet. Die Armee teilte mit, Palästinenser hätten sich israelischen Soldaten genähert und eine Bedrohung für diese dargestellt. Das Militär habe deshalb die Betroffenen aus der Luft und von Boden aus angegriffen. Israels Armee sprach von „Terroristen“. Diese hätten bei dem Vorfall die „gelbe Linie“ überschritten, hinter die sich die israelische Armee als Teil der vereinbarten Waffenruhe zurückgezogen hat.
Aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen hieß es, das israelische Militär habe auf die Menschen in der Stadt Rafah gefeuert. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa soll es bei weiteren Zwischenfällen im südlichen sowie im zentralen Abschnitt des Gazastreifens Verletzte gegeben haben.
Seit Beginn der Waffenruhe am 10. Oktober sind laut der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bei israelischen Angriffen 236 Menschen getötet worden. (dpa)
Hamas-Behörde: Israel übergibt Leichen von 45 toten Palästinensern
Israel hat nach Angaben der Hamas-Behörden im Gazastreifen die Leichen von 45 weiteren Palästinensern übergeben. Damit seien gemäß dem Waffenruhe-Abkommen 270 tote Palästinenser im Gazastreifen übergeben worden, teilte das Hamas-Gesundheitsministerium am Montag mit. Der seit dem 10. Oktober geltenden Vereinbarung zufolge sollen die israelischen Behörden für jede von der Hamas zurückgegebene getötete israelische Geisel die Leichen von 15 Palästinensern übergeben.
Am Sonntag hatte die Hamas drei weitere Särge aus dem Gazastreifen überstellt. Die darin enthaltenen sterblichen Überreste stimmten nach israelischen Angaben mit drei vor mehr als zwei Jahren als Geiseln verschleppten Israelis überein.
Die israelischen Behörden identifizierten die übergebenen toten Geiseln als den 21-jährigen US-Israeli Omer Neutra, den 19-jährigen Oz Daniel und den 40-jährigen Familienvater Assaf Hamami. Nach Angaben des Forums der Geisel-Familien wurden die drei Armeeangehörigen am 7. Oktober 2023 bei ihrer Verteidigung gegen die Hamas-Angreifer getötet, ihre Leichen wurden in den Gazastreifen verschleppt. (AFP)
Druck auf Hisbollah wächst - Israel greift weiter an
Israels Militär hat libanesischen Angaben zufolge erneut im Libanon angegriffen. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurde bei einem Angriff in Nabatija im Süden des Landes ein Mann getötet. Auch sieben Zivilisten seien verletzt worden. Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge soll es sich bei dem Getöteten um einen Kommandeur der proiransichen Schiitenmiliz Hisbollah gehandelt haben.
Bei einem weiteren Angriff auf ein Motorrad im Grenzgebiet zu Israel sei ebenfalls ein Mensch getötet worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur NNA. Das israelische Militär teilte auf Anfrage mit, die Berichte zu prüfen.
Die Sicherheitskreise berichteten zudem von verstärkter israelischer Militäraktivität entlang der Grenze in den vergangenen 24 Stunden, darunter Bewegungen von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen in Richtung libanesisches Territorium. (dpa)
Palästinensische Regierung ruft zu Winterhilfe in Gaza auf
Mit Blick auf den nahen Winter hat die palästinensische Regierung in Ramallah die internationale Gemeinschaft zu Schutzmaßnahmen für die Vertriebenen im Gazastreifen aufgerufen. Insbesondere entlang der Küste und in tiefer gelegenen Gebieten seien Tausende Familien von Überschwemmungen und Hauseinstürzen bedroht, heißt es in einem Appell an die Vereinten Nationen und an Hilfsorganisationen.
Kriegsschäden an den Entwässerungsnetzen und Straßen sowie das Fehlen grundlegender Schutz- und Heizmöglichkeiten erschwerten die Lage zusätzlich. Bevor der Winter einsetze, brauchten die Menschen sichere Unterkünfte, hieß es.
Die Ministerin für soziale Entwicklung und Leiterin des palästinensischen Katastrophenschutzes Samah Hamad warf Israel vor, die Einfuhr einsatzbereiter Hilfsgüter von internationalen Organisationen zu behindern. Unter anderem halte Israel die im Waffenstillstandsabkommen vereinbarte tägliche Einfuhrmenge von 600 LKW-Ladungen nicht ein. Zwischen dem 1. und 15. Oktober seien durchschnittlich 203 LKWs eingelassen worden, weit unter dem Bedarf. (KNA)
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