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Weg frei für Waffenruhe im Gazakrieg: Israel gibt Unterzeichnung von Vereinbarung mit Hamas bekannt
UN-Nothilfekoordinator drängt auf schnellen Hilfseinsatz in Gaza + Hamas kündigt Freilassung von Geiseln innerhalb 72 Stunden nach Vertragsunterzeichnung an + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern führt Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden bislang mehr als 61.000 Menschen getötet. Über eine Feuerpause und die Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen verhandelten die Kriegsparteien zuletzt mit Hilfe des US-Präsidenten. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
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Israels rechtsextremer Finanzminister will im Kabinett gegen Waffenruhe-Abkommen stimmen
Innerhalb der israelischen Regierung regt sich Widerstand gegen die Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen. Er werde im Kabinett gegen die Vereinbarung stimmen, kündigte der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich am Donnerstag im Onlinedienst X an. Einen Rückzug aus der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte er aber nicht an.
Es herrsche große Angst vor „der Freilassung der nächsten Generation terroristischer Anführer, die alles tun werden, um hier weiterhin jüdisches Blut zu vergießen“, schrieb Smotrich. Er bezog sich damit auf die geplante Entlassung von rund 2000 Palästinensern aus israelischen Gefängnissen, die in der ersten Phase der Waffenruhe im Austausch für Hamas-Geiseln freikommen sollen.
„Allein aus diesem Grund können wir uns nicht an kurzsichtigen Feierlichkeiten beteiligen oder für das Abkommen stimmen“, erklärte der Minister. (AFP)


Erdogan nennt souveränen Palästinenser-Staat als Ziel
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärt auf X, er sei sehr erfreut, dass die Verhandlungen zwischen der Hamas und Israel in Ägypten zu einer Waffenruhe geführt hätten. Die Türkei habe zu den Gesprächen beigetragen. Ankara werde die strikte Umsetzung des Abkommens genau beobachten und weiterhin zu dem Prozess beisteuern. Die Türkei werde nicht ruhen, bis ein souveräner palästinensischer Staat errichtet sei. (Reuters)
UN will nun schnell Hilfe im Gazastreifen leisten
Nach dem Durchbruch bei den Verhandlungen zur Beendigung des Gaza-Kriegs hat UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher dazu aufgerufen, so bald wie möglich im Gazastreifen aktiv werden zu können. „Lasst uns die Geiseln herausbekommen und schnell Hilfe leisten“, schrieb er auf der Plattform X.
„Unsere Teams sind voll mobilisiert, um die Lastwagen in großem Umfang in Bewegung zu setzen und Leben zu retten“, ergänzte er. Sie benötigten aber einen sicheren Zugang. (dpa)
„Danke an die Friedensstifter!": Deutscher Botschafter in Israel sieht Ende eines Alptraums kommen
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, hat den Durchbruch bei den Verhandlungen zur Beendigung des Gaza-Kriegs begrüßt. Auf der Plattform X schreibt er: „Danke an die Friedensstifter! Es ist schön, mit der Aussicht auf ein Ende des Alptraums aufzuwachen: Ich kann es kaum erwarten, dass die Geiseln freigelassen werden und der Krieg endet.“ Er sei voller Energie, sich im Namen Deutschlands für Frieden, Wiederaufbau und Heilung einzusetzen. (dpa)
Australien begrüßt Gaza-Deal als „dringend notwendigen Schritt“
Der australische Premierminister Anthony Albanese hat die Einigung von Israel und der islamistischen Hamas auf die Umsetzung einer ersten Phase des US-Friedensplans für den Gazastreifen begrüßt.
Ausdrücklich dankte Albanese in einer Mitteilung US-Präsident Donald Trump für dessen diplomatische Bemühungen und fügte hinzu: „Wir erkennen die wichtige Rolle Ägyptens, Katars und der Türkei bei der Umsetzung dieser Vereinbarung an.“ Die Länder waren als Unterhändler beteiligt.
Auch die Regierung in Neuseeland sprach von einem „positiven ersten Schritt“.
Außenminister Winston Peters teilte mit: „Wir haben uns seit Langem für die Freilassung aller Geiseln und für eine Waffenruhe eingesetzt, damit das immense Leid endlich endet.“ Die Parteien müssten nun ihre Zusagen einlösen: „Die Hamas muss alle Geiseln freilassen, und Israel muss seine Truppen bis zur vereinbarten Linie zurückziehen.“ Gleichzeitig forderte Peters Israel und die Hamas auf, weiter auf eine vollständige Friedenslösung hinzuarbeiten. (dpa)
Israels Präsident Herzog findet, dass Trump den Friedensnobelpreis verdient
Nach dem Durchbruch bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine Beilegung des Gaza-Kriegs hat der israelische Staatschef Isaac Herzog US-Präsident Donald Trump für dessen Vermittlertätigkeit gedankt. „Es besteht kein Zweifel, dass er dafür den Friedensnobelpreis verdient hat“, schrieb Herzog auf der Plattform X. „Dieses Abkommen bietet eine Chance zur Versöhnung und zur Heilung und eröffnet neue Perspektiven der Hoffnung für unsere Region.“ (dpa)
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