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ARCHIV - 07.07.2025, USA, Washington: Der Sondergesandte des Weißen Hauses, Steve Witkoff, sitzt am Tisch bei einem Treffen von US-Präsident Trump mit Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, im Blue Room des Weißen Hauses in Washington. (zu dpa: «Trump-Gesandter Witkoff in Moskau») Foto: Alex Brandon/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Alex Brandon

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„Frist zur Freilassung der Geiseln begonnen“: Witkoff meldet Abschluss des Teilrückzugs israelischer Truppen aus dem Gazastreifen

Tausende Palästinenser kehren nach Beginn der Waffenruhe nach Gaza-Stadt zurück + 20 Geiseln im Gazastreifen sollen noch am Leben sein – weitere 28 seien tot + Der Newsblog.

Stand:

Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führt Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden bislang mehr als 61.000 Menschen getötet. Über eine Feuerpause und die Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen verhandelten die Kriegsparteien zuletzt mithilfe des US-Präsidenten. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.

Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.

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Christoph Zempel

Witkoff: Teilrückzug israelischer Truppen aus dem Gazastreifen abgeschlossen

Die israelische Armee hat US-Angaben zufolge den im Gaza-Abkommen vereinbarten Teilrückzug ihrer Truppen aus dem Gazastreifen abgeschlossen und damit die Freilassung der Geiseln eingeleitet. Um 12.00 Uhr (Ortszeit, 11.00 Uhr MESZ) hätten „die israelischen Streitkräfte die erste Phase des Rückzugs“ beendet, erklärte der US-Sondergesandte Steve Witkoff am Freitag unter Berufung auf das US-Regionalkommando im Nahen Osten im Onlinedienst X. Damit habe „die 72-Stunden-Frist zur Freilassung der Geiseln begonnen“.  

Am Freitagmittag war im Gazastreifen eine Waffenruhe in Kraft getreten, nachdem Israel und die islamistische Hamas einem ersten Teil des von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Friedensplans zugestimmt hatten. Demnach sollen nun binnen 72 Stunden sämtliche israelische Geiseln im Gazastreifen freikommen. 20 sind nach jüngsten Angaben von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu noch am Leben, 27 sind tot. Zudem sollen die Überreste einer bereits 2014 in den Gazastreifen verschleppten verstorbenen Geisel ausgehändigt werden

Im Gegenzug hatte Israel zugesagt, neben 250 bereits bekannt gegebenen Häftlingen rund 1700 Bewohner des Gazastreifens freizulassen, die sich in israelischer Gefangenschaft befinden. (AFP)

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Christoph Zempel

Historiker sieht in Gaza-Abkommen grundsätzliches ethisches Problem

Der Historiker Michael Wolffsohn sieht in dem neuen Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas ein grundsätzliches ethisches Problem. Eine Terrororganisation und ein demokratischer Staat hätten „formal völkerrechtlich auf Augenhöhe“ einen Vertrag abgeschlossen, sagte Wolffsohn im Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstag). Das bedeute: „Eine Terrororganisation ist dadurch der völkerrechtlich legitimierte Sprecher zumindest eines Teils des palästinensischen Volkes geworden.“ Dies hätte auch nicht anders gelöst werden können.

„Wir haben es hier mit einer zweidimensionalen fundamentalethischen Problematik zu tun: die Augenhöhe zwischen Terrororganisation und Demokratie und dort skrupellose Politiker, personifiziert von Donald Trump, als Friedensbringer“, erklärte Wolffsohn. Und: „Dass Trump den Friedensnobelpreis vom Ansatz her verdient, ist zweifellos richtig. Der unethische, skrupellose Trump hat im Nahen Osten eine völlig neue regionale Wirklichkeit geschaffen.

„Methode des Terrorismus legitimiert“

Der Historiker sieht darüber hinaus eine „öffentlich-demonstrative, nahezu globale Legitimation durch die propalästinensischen Demonstranten seit dem 7. Oktober 2023“. Man habe es mit einer „massenhaften Mobilisierung zugunsten von Antiethik zu tun“, unabhängig davon, ob man für Israel sei oder die Sache der Palästinenser vertrete. „Faktisch wurde die Methode des Terrorismus legitimiert. Auch das ist ein Ergebnis dieses Krieges.“

Das Mitleid mit den Palästinensern sei absolut nachvollziehbar, betonte Wolffsohn. Er sprach von einem asymmetrischen Krieg: „Hamas-Guerilla-Kämpfer treffen auf das reguläre israelische Militär. Jede Guerilla greift aus dem eigenen Zivil heraus den feindlichen Soldaten an.“ Die eigene Zivilbevölkerung sei nicht nur ein Schutzschild, „sondern von vornherein als Opfer mit eingeplant“.

Dessen seien sich die weltweit gegen Israel demonstrierenden Menschen nicht bewusst. „Sie sehen nur das über Bilder übertragene Leid. Das Leid dieser Bilder ist real, aber Bilder zeigen nicht die Ursache. Insofern ist die Reaktion absolut sympathisch, nachvollziehbar und menschlich, aber sie ist vollkommen naiv sowie unpolitisch“, sagte der Historiker. (KNA)

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Christoph Zempel

Ärzte ohne Grenzen fordert massive Ausweitung der Hilfe für Gaza

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen fordert nach Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg eine massive Ausweitung der Einfuhr von Hilfsgütern in den abgesperrten Küstenstreifen. Die israelischen Behörden müssten „einen ausreichenden und ungehinderten Fluss humanitärer Hilfe“ ermöglichen, hieß es in einer am Abend veröffentlichten Mitteilung. Darüber hinaus müssten Evakuierungen von Patienten und Patientinnen genehmigt werden, die dringend fachärztliche Versorgung benötigten. 

„Der Waffenstillstand muss jetzt mit einer sofortigen, massiven und nachhaltigen Ausweitung der Hilfe im Gazastreifen, einschließlich des Nordens, einhergehen“, hieß es. Die Organisation wies darauf hin, das Leiden der Menschen im Gazastreifen sei nicht beendet: „Die erschöpften und hungernden Menschen in Gaza müssen in den Trümmern ihrer ehemaligen Häuser überleben und stehen vor enormen medizinischen, psychologischen und materiellen Herausforderungen.“

Die meisten Bewohner ohne Dach über dem Kopf

Im Gazastreifen bestehe dringender Bedarf an den grundlegendsten Gütern: medizinischer Ausrüstung, Medikamenten, Nahrungsmitteln, Wasser, Treibstoff und angemessenen Unterkünften, hieß es weiter. Die Mehrheit der Menschen sehe ohne Dach über dem Kopf dem nahenden Winter entgegen, mahnte die Hilfsorganisation. (dpa)

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Christoph Zempel

Gaza-Friedensplan: Al-Sisi lädt Merz nach Ägypten ein

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu einer feierlichen Zeremonie anlässlich der Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen eingeladen. Wie das Präsidialamt in Kairo mitteilte, sprachen die beiden am Telefon über die Details des von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Friedensplans für den Küstenstreifen.

Wann die Zeremonie stattfinden soll, war zunächst unklar. US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich gesagt, er werde nach Ägypten reisen, um an einer „offiziellen Unterzeichnung“ des Abkommens zwischen Israel und der islamistischen Hamas teilzunehmen. Eigenen Angaben zufolge will er am Sonntag zu einer Reise in den Nahen Osten aufbrechen. (dpa)

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Christoph Zempel

Merz, Macron und Starmer würdigen Rolle Trumps und der Vermittler

Die Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens haben in einer gemeinsamen Erklärung den Einsatz von US-Präsident Donald Trump und der Vermittler Ägypten, Katar und der Türkei bei der Lösung des Nahost-Konflikts hervorgehoben. „Es ist nun von größter Bedeutung, dass alle Parteien ihren Verpflichtungen vollständig und unverzüglich nachkommen“, heißt es darin mit Blick auf Israel und die palästinensische Terrorgruppe Hamas. 

Die drei Länder verpflichteten sich, in den nächsten Wochen „substanzielle humanitäre Hilfsleistungen“, die über die Vereinten Nationen erfolgen, zu unterstützen.

Im Gaza-Konflikt soll es in den nächsten Tagen durch einen von Trump vorgeschlagenen und von Israel und der Hamas unterstützten Friedensplan zu einer Freilassung der israelischen Geiseln im Austausch gegen palästinensische Gefangene kommen. Zunächst trat bereits eine Feuerpause in Kraft, die auch neue Hilfslieferungen ermöglichen soll. Noch nicht endgültig geklärt sind jedoch die weiteren Schritte, die zu einem dauerhaften Frieden führen sollen. (dpa)

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Christoph Zempel

UN-Berichterstatter: Angriff Israels 2023 auf Journalisten im Libanon war Kriegsverbrechen

Der tödliche Angriff der israelischen Armee auf eine Gruppe von Journalisten im Südlibanon im Oktober 2023 war nach Auffassung eines UN-Sonderberichterstatters ein Kriegsverbrechen. Es sei ein „geplanter, gezielter und doppelter“ Angriff der israelischen Armee und damit „ein klarer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht, ein Kriegsverbrechen“ gewesen, sagte der UN-Sonderberichterstatter zu extralegalen, summarischen und willkürlichen Hinrichtungen, Morris Tidball-Binz, am Freitag bei einer Pressekonferenz in Beirut.

Bei dem Beschuss am 13. Oktober war der Reuters-Videoreporter Issam Abdallah getötet worden. Sechs weitere Journalisten wurden bei insgesamt zwei Explosionen verletzt: die Fotografin der Nachrichtenagentur AFP, Christina Assi, und ihr Videokollege Dylan Collins, zwei Mitarbeiter des Fernsehsenders Al-Dschasira sowie zwei weitere Reuters-Journalisten. Assi wurde schwer verletzt, ihr musste das rechte Bein amputiert werden.

Nach einer AFP-Recherche wurden die Journalisten wahrscheinlich von einem 120-Millimeter-Panzergeschoss getroffen, das in der Region allein von der israelischen Armee verwendet wurde. Die beiden Angriffe erfolgten der Recherche zufolge im Abstand von 37 Sekunden, die Geschosse schlugen wenige Meter voneinander entfernt ein. Die Experten schließen daher aus, dass es sich um einen versehentlichen Beschuss handelte. 

Die israelische Armee hatte den Vorwurf zurückgewiesen, sie habe auf die Journalisten gezielt. Die Angriffe seien in einer „aktiven Kampfzone“ erfolgt, erklärte sie damals. (AFP)

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Christoph Zempel

Israelische Armee bereitet sich auf Aufnahme der Geiseln vor

Nach offiziellem Inkrafttreten der Feuerpause im Gazastreifen bereitet sich das israelische Militär auf die Aufnahme der Geiseln vor, die innerhalb einer 72-Stunden-Frist übergeben werden sollen. „Wir begleiten die Familien der Geiseln weiterhin und bleiben in engem Kontakt mit ihnen“, sagte Armeesprecher Effie Defrin am Freitag. Die Vorbereitungen würden „mit der nötigen Sensibilität, Verantwortung und großer Vorfreude“ getroffen.

Da die voraussichtlich 20 noch lebenden der insgesamt 48 Geiseln möglicherweise auf einmal übergeben werden, wurde der Erstaufnahmekomplex den Angaben zufolge erweitert, hieß es. So gebe es persönliche Betreuungsdienste, Privatzimmer und medizinische Versorgung. In dem Komplex sollen die Rückkehrer ihre Familienmitglieder zum ersten Mal wiedersehen. Daher wurde auch ein eigener Bereich für die Familien eingerichtet. Von der Erstaufnahme aus sollen die dann ehemaligen Geiseln in Krankenhäuser zur weiteren Behandlung geflogen werden und dort auch weitere Angehörige treffen.

Angesichts der in den vergangenen Monaten veröffentlichten Geiselvideos der islamistischen Hamas herrscht in Israel und besonders bei den Angehörigen große Sorge, in welchem körperlichen und seelischen Zustand die Betroffenen nach zwei Jahren in der Gewalt der Hamas sind. In den Videos waren die dort in Tunneln gezeigten Geiseln stark unterernährt und schwer von der Gefangenschaft gezeichnet. (dpa)

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Christoph Zempel

Palästinenser: 36 Verletzte bei Siedlerangriffen nahe Nablus

Bei Angriffen israelischer Siedler im Norden des Westjordanlands sind nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen verletzt worden. Laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium in Ramallah wurden insgesamt 36 Palästinenser behandelt.

Siedler hätten in mehreren Ortschaften in der Nähe der Stadt Nablus Menschen bei der Olivenernte angegriffen, berichteten palästinensische Medien. Israels Armee sagte auf Anfrage, sie gehe den Berichten nach.

Verschärfte Lage im besetzten Westjordanland

Palästinensischen Berichten zufolge wurden die meisten Menschen durch Schläge verletzt, zwei Personen durch scharfe Munition. Unter den Opfern sollen demnach auch zwei palästinensische Journalisten sein, die über einen der Angriffe berichtet hätten. Siedler steckten demnach auch mehrere Autos in Brand. (dpa)

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Christoph Zempel
Zahlreiche Palästinenser machen sich auf den Weg entlang der Al-Rashid-Straße von Nuseirat im zentralen Gazastreifen in Richtung Gaza-Stadt.
Zahlreiche Palästinenser machen sich auf den Weg entlang der Al-Rashid-Straße von Nuseirat im zentralen Gazastreifen in Richtung Gaza-Stadt.   Bild: Bashar Taleb/ AFP

Tausende vertriebene Palästinenser kehren in ihre Heimat zurück

Nach Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas sind am Freitag Tausende vertriebene Palästinenser in ihre verlassenen Heimatorte zurückgeströmt. Eine riesige Menschenkolonne bewegte sich durch Schutt und Staub nach Norden in Richtung Gaza-Stadt, nachdem die israelische Armee mit dem Rückzug aus Teilen des Küstenstreifens begonnen hatte. 

Die Freude über das Ende der Kämpfe war jedoch von dem Ausmaß der Zerstörung nach zwei Jahren Krieg überschattet. „Gott sei Dank steht mein Haus noch“, sagte der 40-jährige Ismail Sajda. „Aber der Ort ist zerstört, die Häuser meiner Nachbarn sind zerstört, ganze Stadtteile sind verschwunden.“

Das israelische Militär teilte mit, die Waffenruhe sei um 12.00 Uhr Ortszeit (11.00 Uhr MESZ) in Kraft getreten. Binnen 24 Stunden muss sie der Vereinbarung zufolge umgesetzt sein. Die erste Phase der von US-Präsident Donald Trump vermittelten Initiative sieht vor, dass die israelischen Truppen sich aus den großen städtischen Gebieten des Gazastreifens zurückziehen, aber weiterhin etwa die Hälfte des Küstengebiets kontrollieren. 

Das israelische Militär rief die Bewohner auf, die von der Armee kontrollierten Gebiete zu meiden. „Halten Sie sich an die Vereinbarung und sorgen Sie für Ihre Sicherheit“, sagte ein Militärsprecher. (Reuters)

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Christoph Zempel

Israelisches Militär: Hamas ist besiegt

Die Hamas ist nach Angaben des israelischen Militärs nicht mehr die starke militante Gruppe, deren Überfall auf Israel den zweijährigen Krieg ausgelöst hat. „Die Hamas ist an jedem Ort besiegt worden, an dem wir gegen sie gekämpft haben“, sagt Militärsprecher Effie Defrin zum Beginn der Waffenruhe. (Reuters)
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Christoph Zempel

Merz zu Gaza-Plan: Kein Militär - aber umfassende Hilfe aus Deutschland

Bundeskanzler Friedrich Merz hat umfassende Hilfe aus Deutschland bei der Umsetzung des Gaza-Plans angekündigt - Bundeswehr-Soldaten sollen dabei aber nicht zum Einsatz kommen. 

In einer Mitteilung nannte der Kanzler am Freitag sieben Punkte zur Unterstützung und deutete eine Überprüfung der ausgesetzten Militärhilfe für Israel im Zusammenhang mit dem Gazakrieg an. Zu dem Hilfspaket gehört unter anderem eine sofortige humanitäre Hilfe in Höhe von 29 Millionen Euro, um der palästinensischen Zivilbevölkerung in dem durch den Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas stark zerstörten Gazastreifen zu helfen. 

Hilfe soll es aber auch für die freigelassenen israelischen Geiseln aus der Gewalt der Extremisten sowie für den Wiederaufbau des Küstenstreifens sowie für die palästinensische Zivilverwaltung und den Grenzschutz geben. Man wolle auch den notwendigen Reformprozess in der palästinensischen Autonomiebehörde fördern.

„Für Deutschland stellt sich die Frage einer militärischen Beteiligung nicht“, betonte Merz mit Blick auf den geplanten internationalen Stabilisierungseinsatz, der die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas absichern soll. Aber Deutschland wolle mithelfen, den rechtlichen Rahmen für eine solche Präsenz zu schaffen. 

Zudem kündigte Merz an, dass die Einschränkungen der Rüstungslieferungen an Israel aufgehoben werden könnten: Man werde die Genehmigungspraxis „im Licht der Entwicklungen vor Ort“ überprüfen. Allerdings betonte ein Regierungssprecher, dass es derzeit bei der im August verhängten Einschränkung bleibe. Am Donnerstag waren noch Angriffe der israelischen Armee im Gazastreifen gemeldet worden.

Das Entwicklungsministerium teilte mit, dass es mithelfen werde bei der Wasserversorgung und Energiesicherung in dem Palästinenser-Gebiet. Zudem stünden 800 Notunterkünfte bereit, die umgehend in den Gazastreifen gebracht werden könnten, sagte eine Sprecherin. 50 davon befänden sich bereits in Ramallah im Westjordanland und könnten sehr kurzfristig geliefert werden.

Deutschland und Ägypten planen zudem eine gemeinsame Wiederaufbaukonferenz. Auf die Frage, ob auch Merz daran teilnehme, reagierte ein Regierungssprecher ausweichend. (Reuters)

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Sandra Lumetsberger

Netanjahu: Truppen bleiben bis zur Entwaffnung von Hamas im Gazastreifen

Die israelischen Truppen werden nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Gazastreifen bleiben, um Druck auf die Hamas auszuüben, sich zu entwaffnen. Alle Geiseln würden in den kommenden Tagen zurückkehren, sagt er weiter. (Reuters)

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Sandra Lumetsberger

Netanjahu gibt Informationen zu Geiseln bekannt: 20 Geiseln sind offenbar am Leben, 28 tot

Im Gazastreifen sind nach Angaben des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu noch 20 der aus Israel verschleppten Geiseln am Leben. 28 Geiseln seien tot, erklärte Netanjahu am Freitag in einer Fernsehansprache. 

Er äußerte die Hoffnung, dass Israel ab Montagabend „einen Tag der nationalen Freude“ nach der Rückkehr aller lebenden und toten Geiseln aus dem Gazastreifen feiern könne. (Reuters)

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Benjamin Reuter
Die israelische Armee hat Warnungen in Arabisch an die Bevölkerung von Gaza veröffentlicht: 

- Nähern Sie sich nicht den IDF-Streitkräften. Das ist gefährlich.
- Die Fahrt von Süd- nach Nord-Gaza über die Küstenstraße ist erlaubt.
- Meiden Sie Beit Hanoun, Beit Lahia und Shuja’iyya – Gebiete, in denen IDF-Streitkräfte präsent sind.
- Halten Sie sich fern von Rafah, der Philadelphi-Route und Khan Yunis, wo IDF-Streitkräfte präsent sind.
- Betreten Sie nicht das Meer. Angeln, Schwimmen und Tauchen sind derzeit verboten.
- Es ist äußerst gefährlich, sich israelischem Gebiet oder der Pufferzone zu nähern.
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Benjamin Reuter

Türkei: Militär für Einsatz in Gaza bereit

Vor dem Hintergrund der Einigung zwischen Israel und der islamistischen Hamas bietet die Türkei ihre militärische Beteiligung im Gaza-Streifen an. „Unsere türkischen Streitkräfte, die Erfahrung in der Stiftung und Wahrung von Frieden haben, sind bereit, jede ihnen übertragene Aufgabe zu übernehmen“, teilte das türkische Verteidigungsministerium laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mit. 

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Donnerstag bereits gesagt, sein Land wolle sich am Wiederaufbau des Gazastreifens und an einer „Taskforce“ beteiligen. Laut dem Sender i24 soll eine internationale Taskforce von Experten aus Israel, den USA, Ägypten, Katar, der Türkei und vom Roten Kreuz nach sterblichen Überresten toter Geiseln in Gaza suchen.

Die Türkei war an den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas in Ägypten beteiligt. Ankara unterhält gute Beziehungen zur Hamas, Erdogan hatte sie mehrmals als Befreiungsorganisation bezeichnet. (dpa)
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Benjamin Reuter
Die Hamas hat am Vormittag bestätigt, dass sich die israelischen Truppen aus Teilen des Gazastreifens zurückziehen. Etwas mehr als die Hälfte des Gazastreifens wird Israel nach dem Rückzug hinter die vereinbarten Linie noch militärisch besetzen. 
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