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Getroffenes Gebäude in Beirut

© imago/ITAR-TASS/IMAGO/Ankhar Kochneva

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Zentrale Figur der Gruppe: Hisbollah-Militärchef bei israelischem Angriff in Beirut getötet

Netanjahu wirft Hisbollah Wiederaufbau der Streitkräfte vor + Hamas-Delegation zu Gesprächen in Kairo + Der Newsblog.

Stand:

Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Mitte Oktober 2025 ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln der Hamas freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.

Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.

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Jean Mikhail

Hisbollah-Militärchef bei israelischem Angriff in Beirut getötet

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben den obersten Militärchef der libanesischen Hisbollah-Miliz bei einem Luftangriff in Beirut getötet. Der Angriff traf am Sonntag ein mehrstöckiges Gebäude an einer Hauptstraße in den südlichen Vororten der Stadt. Das libanesische Gesundheitsministerium teilte mit, fünf Menschen seien getötet sowie 28 verletzt worden.

Die Attacke zielte dem israelischen Militär zufolge auf Ali Tabtabai. Er war demnach der amtierende Stabschef der Miliz. Die USA hatten 2016 Sanktionen gegen ihn verhängt und eine Belohnung von bis zu fünf Millionen Dollar für Informationen über ihn ausgesetzt. Ein ranghoher Hisbollah-Vertreter, Mahmud Kmati, bestätigte, dass eine zentrale Figur der Gruppe Ziel des Angriffs gewesen sei. Israel habe damit eine „rote Linie“ überschritten, sagte er. Über eine Reaktion werde die Führung der Hisbollah entscheiden.

Anwohner berichteten der Nachrichtenagentur Reuters, sie hätten vor der Explosion das Dröhnen von Kampfflugzeugen gehört. Ein Reuters-Reporter vor Ort beobachtete, wie Menschen aus Angst vor weiteren Angriffen aus ihren Wohnhäusern liefen.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte im Fernsehen, Israel werde nicht zulassen, dass die Hisbollah ihre Streitkräfte wieder aufbaue. Er erwarte von der libanesischen Regierung, „ihrer Verpflichtung nachzukommen, die Hisbollah zu entwaffnen“. Eine israelische Regierungssprecherin sagte auf die Frage, ob Israel die USA vor dem Angriff informiert habe, Israel treffe seine Entscheidungen unabhängig.

Israel hatte seine Luftangriffe im Libanon in den vergangenen Wochen verstärkt. Ziel ist es nach israelischen Angaben, ein Wiedererstarken der Hisbollah im Grenzgebiet zu verhindern. Der Angriff vom Sonntag war der erste auf die Außenbezirke der libanesischen Hauptstadt seit Monaten und erfolgte trotz eines von den USA vermittelten Waffenstillstands vom November 2024. Israel wirft der vom Iran unterstützten Gruppe vor, seit dem Waffenstillstand wieder aufzurüsten. Die Hisbollah erklärt ihrerseits, sie halte sich an den Waffenstillstand und habe seit dessen Beginn Israel nicht beschossen.

Der libanesische Präsident Joseph Aoun forderte die internationale Gemeinschaft auf, einzugreifen, um die israelischen Angriffe zu stoppen. Israel hatte während des einjährigen Krieges, der dem Waffenstillstand vorausging, einen Großteil der Führung der Gruppe ausgeschaltet, darunter auch den damaligen Anführer Hassan Nasrallah. Beide Seiten werfen sich gegenseitig Verstöße gegen den Waffenstillstand vor. (Reuters)
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Christoph Zempel

Sterbliche Überreste im Gazastreifen an Rotes Kreuz übergeben

Militante Palästinenser im Gazastreifen habe eine weitere Leiche an Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben. Nach Angaben der Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad soll es sich um die sterblichen Überreste einer aus Israel entführten Geisel handeln. Die IKRK-Mitarbeiter seien mit einem Sarg auf dem Weg zu Vertretern der israelischen Armee, teilte das Militär mit. In einem forensischen Institut in Tel Aviv muss anschließend die Identität geklärt werden. 

Vor der Übergabe befanden sich noch drei tote Geiseln in Gaza, darunter ein aus Israel entführter Thailänder. 

Auf die Übergabe von Leichen hatten sich Israel und die islamistische Hamas im Rahmen der Waffenruhevereinbarung im Oktober verständigt. Für jede israelische Geisel, deren sterbliche Überreste übermittelt werden, muss Israel laut der Vereinbarung die sterblichen Überreste 15 verstorbener Bewohner Gazas übergeben. (dpa)

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Christoph Zempel

Wadephul mahnt Gespräche Israels mit libanesischer Regierung an

Bundesaußenminister Johann Wadephul ruft Israel und die libanesische Regierung zu direkten Gesprächen auf. Die libanesische Armee müsse mehr unternehmen, um die radikal-islamische Hisbollah im Libanon zu entwaffnen, sagt Wadephul nach einem Treffen mit dem jordanischen Außenminister Ayman Safadi in Berlin. Das libanesische Militär müsse das Gewaltmonopol ausüben, dazu brauche es die politische Unterstützung der Regierung in Beirut, aber auch Israels. Israel selbst habe jedoch auch das Recht auf Selbstverteidigung. (Reuters)
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Christoph Zempel

Amnesty International kritisiert deutsche Rüstungsexporte nach Israel

Deutsche Rüstungsgüter, die demnächst wieder nach Israel geliefert werden dürfen, könnten nach Ansicht von Amnesty International zu Kriegsverbrechen oder Menschenrechtsverletzungen beitragen. Die Rückkehr zu Einzelfallprüfungen für Waffenexporte sei „ein völlig falsches Signal“, erklärte die Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, Julia Duchrow, am Dienstag in Berlin. Eine Wiederaufnahme von Lieferungen nannte die Organisation rechtswidrig.

Der am 10. Oktober in Kraft getretene Waffenstillstand im Gazakrieg sei „mehr als brüchig“, sagte Duchrow. „Waffenexporte für den Einsatz im Gazastreifen verstoßen weiterhin gegen das Völkerrecht. Die internationale Staatengemeinschaft, auch die Bundesregierung, hat die völkerrechtliche Pflicht, einen Völkermord im Gazastreifen zu verhindern und muss Maßnahmen ergreifen, um diesen zu beenden“, so die Amnesty-Generalsekretärin.

Kritik auch von Kirchenseite

Die Bundesregierung hatte angekündigt, den am 8. März angeordneten Genehmigungsstopp für Rüstungsgüter ab 24. November aufzuheben. Das Verbot im Sommer betraf nur neue Ausfuhrerlaubnisse, nicht bereits genehmigte Exporte. Die Rückkehr zur alten Praxis könnte etwa die Lieferung von Getrieben für israelische Merkava-Panzer betreffen, die in Deutschland gefertigt werden.

Das katholische Hilfswerk Misereor hatte vergangenen Freitag erklärt Deutschland mache sich durch die Zulassung neuer Rüstungsexporte „mitschuldig“ an einer eklatanten Missachtung des humanitären Völkerrechts. (KNA)

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Christoph Zempel

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge im Westjordanland einen Palästinenser getötet, der im vergangenen Jahr einen israelischen Wachmann mit einem Hammer umgebracht haben soll. Zuvor seien bereits fünf mutmaßliche Komplizen des Mannes festgenommen worden, hieß es in einer Mitteilung des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet.

Anschließend umstellten sie den Angaben zufolge ein Haus in einem Dorf in der Nähe der Stadt Dschenin, in dem sich der Gesuchte verschanzt hatte. Er sei nach einem Schusswechsel getötet worden. Die israelischen Sicherheitskräfte hätten in dem Gebäude anschließend unter anderem Waffen gefunden. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah teilte mit, der Getötete sei 22 Jahre alt gewesen.

Israelischen Angaben zufolge wurde im August 2024 der Wachmann eines Industrieparks in der Nähe einer israelischen Siedlung im Westjordanland bei dem Angriff zunächst schwer verletzt. Der Israeli erlag später seinen Verletzungen. Der palästinensische Angreifer raubte den Angaben zufolge die Waffe des Wachmanns und flüchtete vom Tatort. Seitdem wurde nach ihm gesucht. (dpa)

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Christoph Zempel

UN: Über 100 Zivilisten seit Waffenruhe im Libanon getötet

Bei Angriffen des israelischen Militärs im Libanon sind nach Angaben des Menschenrechtsbüros der Vereinten Nationen seit Inkrafttreten der Waffenruhe mit der islamistischen Hisbollah-Miliz vor fast einem Jahr mindestens 127 Zivilisten getötet worden. Es würden weiterhin zunehmende Angriffe der israelischen Armee beobachtet, sagt Sprecher Thameen Al-Kheetan in Genf. Dabei würden Zivilisten getötet und zivile Einrichtungen zerstört. 

Zudem gebe es alarmierende israelische Drohungen einer größeren Offensive. Das UN-Menschenrechtsbüro forderte eine Untersuchung und die Einhaltung der Waffenruhe. Erst am Sonntag hatte das israelische Militär nach eigenen Angaben den Militärchef der Hisbollah bei einem Luftangriff in Beirut getötet. Der libanesischen Regierung zufolge wurden dabei fünf Menschen getötet und 28 verletzt. (Reuters)
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Christoph Zempel

Islamischer Dschihad verkündet Fund von einer von drei noch verbliebenen toten Geiseln

Der militärische Arm der mit der radikalislamischen Hamas verbündeten Gruppe Islamischer Dschihad hat den Fund einer von drei noch im Gazastreifen verbliebenen toten israelischen Geiseln verkündet. Der Leichnam eines „gegnerischen Gefangenen“ sei im von der israelischen Armee kontrollierten Zentrum des Gazastreifens gefunden worden, erklärten die Al-Kuds-Brigaden am Montag. Aus Kreisen der Gruppe verlautete, dass es sich dabei um die sterblichen Überreste einer israelischen Geisel handele.

Die Hamas hätte im Zuge des Abkommens neben den letzten 20 noch lebenden israelischen Geiseln eigentlich bereits vor einem Monat auch alle 28 noch im Gazastreifen festgehaltenen toten Geiseln an Israel übergeben sollen. Bislang wurden allerdings erst 25 Leichen übergeben.

Nach Darstellung der Hamas verläuft die Übergabe der Leichen schleppend, weil diese unter den Kriegsruinen im Gazastreifen nur schwer zu lokalisieren seien. Israel wirft der Hamas dagegen vor, die Herausgabe der Toten aus taktischen Gründen hinauszuzögern. (AFP)

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Christoph Zempel

Israelische NGO kritisiert Enteignungspläne nahe Ausgrabungsstätte im Westjordanland

Israelische Aktivisten haben eine Entscheidung israelischer Behörden verurteilt, ein Landstück nahe der antiken Ausgrabungsstätte Sebastia im Westjordanland zu enteignen. Anwohner hätten berichtet, dass die Enteignung von rund 200 Hektar Land in palästinensischem Privatbesitz den Zugang zu landwirtschaftlichen Nutzflächen stark einschränken würde, erklärte die Archäologen-NGO Emek Schaveh am Montag. Die israelische Nichtregierungsorganisation Peace Now spricht von der größten jemals verzeichneten Landenteignung für Altertümer.

Die für die zivile Verwaltung der Palästinensergebiete zuständige israelische Behörde Cogat hatte am 12. November eine Absichtserklärung zur Enteignung mehrerer Grundstücke veröffentlicht, die größtenteils zu einem palästinensischen Dorf gehören. Grund dafür sei der „Erhalt und die Entwicklung der Stätte“ für die Öffentlichkeit, hieß es darin.

Sebastia ist eine archäologische Stätte mit bedeutenden Funden aus der Eisenzeit sowie weiteren Epochen. Für Israel ist die Ausgrabungsstätte insbesondere wegen ihrer Funde aus biblischer Zeit von Bedeutung.

In dem benachbarten palästinensischen Dorf Sebastia ist durch die neuen Pläne zum Ausbau der Stätte der Tourismus bedroht, da das Vorhaben eine separate israelische Straße, einen Zaun und eine Eintrittsgebühr vorsieht.

Peace Now erklärte, dass bereits frühere mit „öffentlichem Interesse“ begründete Enteignungen in der Praxis dazu geführt hätten, „dass Palästinenser von den Stätten ausgeschlossen wurden“. In einer Stellungnahme erklärte Peace Now, der Plan für Sebastia werde vor allem den Zugang für Israelis erleichtern, den Zugang für ortsansässige Palästinenser aber einschränken. (AFP)

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Christoph Zempel

Umstrittene Gaza-Stiftung GHF stellt Arbeit in Gaza ein

Die umstrittene, von den USA und Israel unterstützte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) beendet sechs Wochen nach Beginn der Waffenruhe endgültig ihren Einsatz im Gazastreifen. Nach der Verteilung von mehr als 187 Mahlzeiten an Einwohner des Küstenstreifens stelle die Stiftung ihre Arbeit ein, teilte die Organisation mit. Man habe bewiesen, „dass es einen besseren Weg gibt, Hilfe für die Menschen in Gaza bereitzustellen“, sagte GHF- Geschäftsführer John Acree. 

Die Stiftung ist demnach seit Wochen im Gespräch mit internationalen Organisationen sowie mit dem US-geführten Koordinationszentrum (Civil Military Coordination Centre, CMCC) in Südisrael, das die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas überwachen soll. „Es ist klar, dass sie das von GHF erprobte Modell übernehmen und ausweiten werden“, sagte Acree den Angaben zufolge. 

Die GHF hatte ihren Einsatz in dem abgeriegelten Küstengebiet im Mai nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen begonnen. Israel warf der islamistischen Hamas damals vor, sie stehle humanitäre Hilfe. Die GHF war als Mittel gedacht, dies zu umgehen, sowie als Alternative für andere Hilfsorganisationen, denen Israel kritisch gegenübersteht. 

Während der gesamten viereinhalbmonatigen Einsatzzeit sei kein einziger Hilfslastwagen der Stiftung geplündert worden, hieß es in der Mitteilung von GHF. Immer wieder gab es aber Berichte über tödliche Zwischenfälle in der Nähe der von der GHF betriebenen Verteilstellen. (dpa)

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Christoph Zempel

Netanjahu: Israel wird weiter gegen die Hamas und die Hisbollah vorgehen

Israel wird nach den Worten des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu „alles Notwendige“ tun, um ein Wiedererstarken der Hisbollah im Libanon und der Hamas im Gazastreifen zu verhindern. „Wir bekämpfen den Terrorismus weiterhin an allen Fronten“, sagte Netanjahu am Sonntag bei einer Kabinettsitzung. 

„Dieses Wochenende hat die IDF (die israelische Armee) im Libanon angegriffen und wir werden weiterhin alles Notwendige tun“, um zu verhindern, dass die vom Iran unterstützte Schiitenmiliz Hisbollah ihre Bedrohungskapazitäten gegen Israel wieder aufbaue, sagte Netanjahu. „Das ist es auch, was wir im Gazastreifen tun.“ Seit Beginn der Waffenruhe am 10. Oktober habe die islamistische Palästinenserorganisation Hamas nicht aufgehört, dagegen zu verstoßen, „und wir handeln entsprechend“, betonte der Ministerpräsident.

Israel hatte zuletzt mehrere Ziele im benachbarten Libanon angegriffen. Die israelische Armee erklärte am Sonntag, sie habe einen Angriff auf ein hochrangiges Mitglied der Hisbollah-Miliz geflogen. Die Armee teilte mit, sie habe einen „präzisen Luftangriff“ auf einen wichtigen „Hisbollah-Terroristen in Beirut“ ausgeführt. Laut Netanjahus Büro soll er für den Wiederaufbau der Organisation verantwortlich gewesen sein. Das libanesische Gesundheitsministerium erklärte, bei einem israelischen Angriff im Süden Beiruts seien ein Mensch getötet und 21 weitere verletzt worden. (AFP)

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Christoph Zempel

Israel billigt Einwanderung Tausender Inder mit jüdischen Wurzeln

Israel will in den kommenden Jahren Tausende Inder aufnehmen, die sich als Nachfahren des biblischen Stammes Menasche sehen. Die Regierung billigte einen entsprechenden Vorschlag des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, wie dessen Büro mitteilte. Demnach sollen bis Ende kommenden Jahres 1.200 der „Bnei Menasche“ aus Nordostindien nach Israel kommen. Bis 2030 sollten es 5.800 Menschen sein. Sie sollten vor allem im Norden Israels angesiedelt werden. 

Netanjahu beschrieb die Entscheidung als „wichtig und zionistisch“ und betonte die Stärkung des nördlichen Teils Israels. Die Grenzregion hatte besonders unter dem jüngsten Krieg mit der libanesischen Hisbollah-Miliz gelitten, Zehntausende waren geflohen oder evakuiert worden. 

Die Kosten für die Einwanderung bis 2026 belaufen sich umgerechnet auf knapp 24 Millionen Euro, darunter Kosten für Integration in die Arbeitswelt, Unterbringung sowie Hebräischunterricht. 

Laut der Mitteilung sind in den vergangenen 20 Jahren bereits rund 4.000 Mitglieder der „Bnei Menasche“ nach Israel gekommen. Die neue Entscheidung soll den gesamten Prozess abschließen. Bnei Menasche bedeutet auf Deutsch „Kinder des Menasche“ oder „Nachkommen des Menasche“.

Es handelt sich um eine jüdische Gemeinschaft, die traditionell im Nordosten Indiens, hauptsächlich in den Bundesstaaten Manipur und Mizoram, lebt. Die Mitglieder dieser Gruppe glauben, von einem der zwölf biblischen Stämme Israels, dem Stamm Menasche, abzustammen. (dpa)

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Christoph Zempel

Iran warnt vor möglichen Angriffen auf geistliches Oberhaupt Chamenei

Das iranische Geheimdienstministerium hat vor möglichen ausländischen Angriffen auf das geistliche Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei gewarnt. Der „Feind“ sehe es darauf ab, Chamenei zu treffen, „manchmal mit Attentaten, manchmal mit feindlichen Angriffen“, sagte Geheimdienstminister Esmail Chatib laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Isna vom Samstag.

Es war unklar, ob sich der Minister auf einen konkreten Vorfall bezog. Die iranischen Behörden sprechen häufig von angeblichen ausländischen Verschwörungen. Äußerungen über Bedrohungen gegen Chamenei gab es zu dem zwölftägigen Krieg zwischen Israel und dem Iran im Juni jedoch selten. 

Im Juni hatte Israel den Iran mit dem erklärten Ziel angegriffen, Teheran vom Bau einer Atombombe abzuhalten. Die USA griffen an der Seite Israels in den Krieg ein und bombardierten die iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan. Nach zwölf Tagen Krieg trat eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft.

Auf die Frage nach Berichten, wonach US-Präsident Donald Trump einen israelischen Plan zur Tötung Chameneis aus Furcht vor einer Eskalation des Konflikts zwischen Iran und Israel abgelehnt habe, hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Vergangenheit abwehrend reagiert. Zugleich erklärte er damals, ein solcher Schritt würde „den Konflikt beenden“. Trump erklärte damals, Chamenei sei ein „sehr einfaches“ Ziel und fügte hinzu: „Wir werden ihn nicht ausschalten, zumindest vorerst nicht“. 

Der 86-jährige Chamenei ist seit 1989 oberster geistlicher Führer des Iran und hat bei allen Staatsangelegenheiten das letzte Wort. (AFP)

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Christoph Zempel

Israel greift Hisbollah-Anführer in Beirut an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ein ranghohes Hisbollah-Mitglied in der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. In einer Mitteilung des Militärs war die Rede von einem „gezielten Schlag gegen einen führenden Hisbollah-Terroristen in Beirut“

Israelische Medien berichteten, Ziel des Angriffs sei der Hisbollah-Führer Haitham Ali Tabatabai gewesen. Es handele sich um die „Nummer zwei“ innerhalb der Hisbollah-Miliz. Dafür gab es zunächst keine offizielle Bestätigung. Die USA hatten 2018 eine Belohnung für seine Ergreifung ausgesetzt. Libanesische Medien berichteten von schwerem Schaden bei einem Angriff in einem südlichen Vorort Beiruts. 

Israel und die vom Iran unterstützte Miliz hatten sich im November 2024 nach mehr als einjährigem gegenseitigen Beschuss auf eine Waffenruhe geeinigt. Dennoch greift das israelische Militär immer wieder Ziele im Libanon an. Beide Seiten werfen sich Verstöße gegen die Vereinbarung vor. (dpa)

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Christoph Zempel

Gaza-Eskalation: Hamas-Delegation zu Gesprächen in Kairo

Nach einer erneuten Eskalation der Gewalt im Gazastreifen ist eine Delegation der islamistischen Terrororganisation Hamas zu Gesprächen nach Kairo gekommen. An der Spitze der Delegation stehe Chalil al-Haja, höchstrangiger Hamas-Funktionär im Ausland, hieß es aus Flughafenkreisen in der ägyptischen Hauptstadt. 

Vorgesehen sind Gespräche mit den Vermittlern - neben Ägypten auch Katar und die USA - im Konflikt zwischen Israel und der Hamas. Dabei solle es um die jüngste Eskalation trotz der am 10. Oktober in Kraft getretenen Waffenruhe sowie den Übergang zur zweiten Phase des Gaza-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump gehen, berichtete der saudische Fernsehsender Al-Hadath. Auch der UN-Sicherheitsrat hatte zuletzt für eine von den USA eingebrachte Resolution zur Absicherung des Plans gestimmt. 

Wiederholte gewaltsame Zwischenfälle im Gazastreifen lösten jedoch Sorge um den Fortbestand der fragilen Waffenruhe aus. Allein am Samstag wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza mindestens 22 Menschen bei israelischen Angriffen getötet. Israels Armee sprach von Reaktionen auf palästinensische Verstöße gegen die Waffenruhe und Angriffe auf seine Truppen, die noch mehr als die Hälfte des Küstenstreifens kontrollieren.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte während der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem, Israel werde alles unternehmen, um ein Wiedererstarken der Hamas sowie der libanesischen Hisbollah-Miliz zu verhindern. (dpa)

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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Offenbar 21 Tote bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen

Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind palästinensischen Behördenangaben zufolge 21 Menschen getötet worden. Die israelische Armee habe am Samstagabend fünf Angriffe ausgeführt, teilte der von der islamistischen Hamas kontrollierte Zivilschutz mit. Er verurteilte die Attacken als „eindeutigen Verstoß gegen die Waffenruhe“. (AFP)
Mitarbeiter des palästinensischen Zivilschutzes beim Einsatz in einem Haus in Gaza-Stadt.
Mitarbeiter des palästinensischen Zivilschutzes beim Einsatz in einem Haus in Gaza-Stadt.   Bild: Omar Al-Qataa/AFP
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Offenbar vier Tote bei israelischem Luftangriff in Gaza

Bei einem israelischen Angriff auf ein Fahrzeug in der Stadt Gaza sind offenbar mindestens vier Menschen getötet worden. Der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge ereignete sich der Vorfall im Rimal-Viertel der Küstenstadt.

Der saudische Fernsehsender Al-Hadath berichtete, bei dem Angriff seien ein Kommandeur des militärischen Hamas-Arms, der Kassam-Brigaden, sowie dessen Sohn getötet worden. Von der Hamas gibt es noch keine offizielle Bestätigung. (dpa)
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Krawalle rund um Spiel von Maccabi Tel Aviv in Bologna

Rund um das Basketballspiel zwischen Virtus Bologna und Maccabi Tel Aviv in der Euroleague ist es am Freitagabend in Bologna zu teils schweren Zusammenstößen zwischen der italienischen Polizei und pro-palästinensischen Demonstranten gekommen. 

Nach Polizeiangaben zogen rund 6000 Menschen durch das Zentrum der norditalienischen Stadt, wovon sich etwa 1000 vom Hauptzug abgesetzt hätten. Sie sollen Barrikaden errichtet, Müllcontainer in Brand gesetzt, eine Baustelle zerstört sowie Polizisten mit Feuerwerkskörpern beworfen haben.
Die Polizei von Bologna setzte Tränengas und Wasserwerfer gegen die Demonstranten ein. 
Die Polizei von Bologna setzte Tränengas und Wasserwerfer gegen die Demonstranten ein.    Bild: REUTERS/Guglielmo Mangiapane
Die Polizei setzte daraufhin Tränengas sowie Wasserwerfer ein. Von den rund 400 Einsatzkräften sind Behördenangaben zufolge 14 verletzt worden. Offizielle Angaben zu verletzten Demonstranten gab es zunächst nicht. Vorab hatten italienische Aktivisten gefordert, das Spiel mit dem israelischen Basketballclub abzusagen. Virtus Bologna gewann letztlich mit 99 zu 89. (dpa, Tsp)
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Christoph Straub
Author Christoph Straub

Irans Außenminister fordert Inspektionserlaubnis für angegriffene Atomanlagen

Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi hat einen neuen Ansatz für die Inspektion von Atomanlagen gefordert, die während des Kriegs mit Israel angegriffen worden waren. „Wir brauchen eine Methode oder einen Rahmen für die Inspektion dieser Anlagen“, sagte Araghtschi dem britischen „Economist“. 

Es gebe Sicherheitsrisiken wie nicht explodierte Munition und Raketen. „Es gibt auch die Gefahr von Strahlung“, sagte Araghtschi. Demnach werde der Iran auch von Angriffen seitens der USA bedroht, sollte sich jemand diesen Anlagen nähern. (AFP)
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Christoph Zempel

Israelische Armee: „13 Hamas-Terroristen“ in Flüchtlingscamp im Libanon getötet

Die israelische Armee hat Anfang der Woche eigenen Angaben zufolge bei einem Angriff auf ein palästinensisches Flüchtlingslager im Libanon „13 Hamas-Terroristen“ getötet. „13 Hamas-Terroristen wurden bei einem präzisen Angriff der IDF auf ein Trainingslager der Organisation im Süden des Libanon eliminiert“, erklärte die Armee am Freitag. Der Angriff ereignete sich den Angaben zufolge am Dienstag. 

Unter den Getöteten sei Dschawad Sidawi, „der an der Ausbildung von Terroristen beteiligt war, um Terroranschläge von libanesischem Gebiet aus“ gegen Israel und seine Truppen zu verüben, hieß es weiter. Zur Identität der zwölf anderen Getöteten machte die israelische Armee auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst keine Angaben. 

Die Armee „geht gegen Einrichtungen der Hamas im Libanon vor und wird weiterhin gegen Hamas-Terroristen vorgehen, wo auch immer sie operieren“, hieß es in der Erklärung weiter.

Die den Gazastreifen kontrollierende radikalislamische Palästinensergruppe Hamas veröffentlichte am Donnerstag Fotos von 13 jungen Männern. Sie beschrieb den Angriff als „schreckliches Massaker, das zum Tod mehrerer unschuldiger ziviler Märtyrer geführt hat“.

Die israelische Armee veröffentlichte ein Video eines Angriffs auf ein Gebäude. Die Hamas erklärte jedoch, es sei ein Sportplatz angegriffen worden, der von Jugendlichen in dem Camp frequentiert wird. Der Angriff habe somit „eine Gruppe Jungen“ getroffen, die sich dort gerade aufhielten. 

Am Dienstag hatte die Hamas zurückgewiesen, dass sie militärische Einrichtungen in palästinensischen Flüchtlingslagern im Libanon habe und Israel „Lügen“ vorgeworfen. Das überfüllte Camp Ain al-Helweh nahe der Küstenstadt Sidon ist das größte palästinensische Flüchtlingslager im Libanon.

Israel setzt trotz einer im November des vergangenen Jahres in Kraft getretenen Waffenruhe zwischen Israel und der pro-iranischen und mit der Hamas verbündeten Hisbollah-Miliz seine Angriffe auf den Libanon weiter fort. (AFP)

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