
© AFP/LLUIS GENE
Darunter auch Greta Thunberg: Israel meldet Festnahme von mehr als 400 Aktivisten von abgefangener Gaza-Flotte
Nahost-Experten fordern Bundesregierung zum Umsteuern bei Israel-Politik auf + Israels Armee tötet mutmaßlichen Angreifer im Westjordanland + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern führt Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden bislang mehr als 61.000 Menschen getötet. Über eine Feuerpause und die Freilassung der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen wird weiterhin verhandelt. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
Israel meldet Festnahme von mehr als 400 Aktivisten von abgefangener Gaza-Flotte
Nach dem Abfangen der „Global Sumud Flotilla“ auf dem Weg zum Gazastreifen durch Israel sind israelischen Angaben zufolge mehr als 400 Aktivisten festgenommen worden. „In einem etwa zwölfstündigen Einsatz vereitelte die israelische Marine einen groß angelegten Überfallversuch von hunderten Menschen an Bord von 41 Schiffen“, sagte ein israelischer Beamter am Donnerstag.
Die „Global Sumud Flotilla“ erklärte im Onlinedienst X: „Alle unsere festgenommenen Aktivisten befinden sich derzeit im Hafen von Aschdod, sind bei guter Gesundheit und in Sicherheit“. Unter den Aktivisten befinden sich laut einem türkischen Sprecher 48 Türken. Die griechischen Organisatoren teilten mit, dass elf griechische Aktivisten aus Protest gegen ihre „illegale Festnahme durch die israelischen Behörden“ in den Hungerstreik getreten seien.
Die Flotte mit pro-palästinensischen Aktivisten und Hilfsgütern für den Gazastreifen an Bord hatte sich Anfang September auf den Weg gemacht. Am Mittwochabend stoppte Israel eigenen Angaben zufolge die Schiffe. Am Donnerstag hieß es aus dem Außenministerium, bis auf ein letztes Schiff seien alle der rund 45 Boote der Hilfsflotte abgefangen worden. Die Besatzungsmitglieder seien nach Israel gebracht worden und würden anschließend nach Europa zurückgeschickt. Darunter auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg, die bereits am Mittwoch festgenommen worden war. (AFP)
Zehntausende bei Demos gegen Stopp der Gaza-Flotte
Zehntausende Menschen haben in Spanien gegen den Stopp der Gaza-Hilfsflotte durch die israelische Marine demonstriert. Auf Transparenten warfen Teilnehmer der Kundgebungen in Madrid, Barcelona, Valencia und weiteren Städten des Landes Israel vor, im Gazastreifen einen Völkermord zu begehen, wie der staatliche TV-Sender RTVE und weitere spanische Medien übereinstimmend berichteten.
Der EU wurde eine Mitschuld am israelischen Vorgehen vorgeworfen und der Abbruch der Beziehungen zu Israel gefordert. „Wenn sie die Flottille angreifen, greifen sie uns alle an“, stand in einem Manifest, das vor dem Außenministerium in Madrid verlesen wurde, wie RTVE berichtete. (dpa)

Israels Armee tötet mutmaßlichen Angreifer im Westjordanland
EU-Kommissar zweifelt an Mehrheit für EU-Sanktionen gegen Israel
Nahost-Experten fordern Bundesregierung zum Umsteuern bei Israel-Politik auf
Angesichts des Gaza-Krieges hat eine Gruppe von Nahost-Experten eine grundlegende Neuausrichtung der deutschen Israel-Politik gefordert, die dem internationalen Recht gerecht wird und zugleich die historische Verantwortung Deutschlands angemessen berücksichtigt. Der „vordemokratische“ Begriff der deutschen „Staatsräson“ habe „die Unterstützung für die israelische Regierung über die rechtlichen und moralischen Verpflichtungen Deutschlands“ gestellt, hieß es in dem am Donnerstag in Berlin vorgestellten Positionspapier mit dem Titel „Jenseits der Staatsraison“. „Israels Zerstörung des Gazastreifens“ habe „die Unvereinbarkeit der Doktrin mit dem Grundgesetz sowie Deutschlands weiterer historischen Verantwortung immer deutlicher gemacht“.
Die mehr als hundert Wissenschaftler und andere Nahost-Experten, darunter Daniel Gerlach, Muriel Asseburg, Philip Holzapfel und Avraham Burg, fordern eine Wende der Nahostpolitik der Bundesregierung. Aus Deutschlands historischer Verantwortung dürfe nicht die uneingeschränkte Unterstützung der israelischen Regierung folgen, hieß es in dem Papier. (AFP)
Außenminister Wadephul reist am Sonntag nach Katar
Libanon: Zwei Tote bei israelischem Angriff – mutmaßlich Hisbollah-nahe Ingenieure
Spanien beruft israelischen Geschäftsträger ein
Besatzung der Gaza-Hilfsflotte soll nach Europa abgeschoben werden
USA geben Sicherheitsgarantie für Katar ab
Entwicklungsministerin unterstützt Trumps Nahost-Plan

Popularität der Hamas geht bei Palästinensern offenbar zurück
Palästinensische Behörde unbeliebt
Update (20.50 Uhr): Aktivisten: Israel beginnt mit Stopp der Gaza-Flottille

Griechenland und Italien rufen Israel zu Schutz der Gaza-Flottille auf
Rotes Kreuz setzt Hilfe in Gaza-Stadt aus
Das Rote Kreuz hat aufgrund der eskalierenden Gewalt in Gaza-Stadt die humanitäre Hilfe für die notleidende palästinensische Bevölkerung vorübergehend eingestellt. Das Büro sei geschlossen und die Mitarbeitenden seien in den Süden des Gaza-Streifens verlegt worden, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Mittwoch mit.Zehntausende Menschen, die sich noch in Gaza-Stadt aufhielten, litten unter „erschreckenden humanitären Bedingungen“ und benötigten dringend weitere Hilfe, erklärte die Organisation weiter. In Gaza-Stadt würden Zivilisten getötet und gewaltsam vertrieben.
Das IKRK betonte, dass seine Büros in den Orten Dir al Balah und Rafah weiterhin voll funktionsfähig seien. In Rafah werde das Feldlazarett des Roten Kreuzes weiterhin eine Lebensader für viele verwundete Menschen sein.
Israel konzentriert derzeit seine Militäroffensive auf Gaza-Stadt, um die Hamas auszuschalten, deren Terrorüberfall auf Israel im Oktober 2023 zum Krieg im Gaza-Streifen führte. Daneben riegelte Israel den Küstenstreifen ab und verhinderte somit laut UN die ausreichende Zufuhr von Lebensmitteln für die mehr als zwei Millionen Bewohnerinnen und Bewohner. (epd)

Hamas prüft Friedensplan und in Gaza wird weiter gekämpft
Während die Welt gespannt auf eine Antwort der islamistischen Terrororganisation Hamas auf den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump wartet, wird im Gazastreifen weiter gekämpft. Durch israelischen Beschuss wurden dabei nach Angaben aus medizinischen Kreisen in dem Küstenstreifen seit Mitternacht mindestens 23 Menschen getötet, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.Die israelische Armee teilte mit, sie habe in verschiedenen Teilen des Gazastreifens eine ungenannte Zahl von Gegnern getötet und Waffen sowie andere militärische Ausrüstung beschlagnahmt. Neben Bodentruppen sei auch die Luftwaffe im Einsatz gewesen.(dpa)
Israel kappt letzte Verbindung vom Süden in den Norden des Gazastreifens
Israel blockiert nach eigenen Angaben die letzte noch offene Verbindung vom Süden in den Norden des Gazastreifens. „Einwohner von Gaza, die Al-Raschid-Straße wird ab 12.00 Uhr für den Verkehr aus dem südlichen Teil des Gazastreifens gesperrt“, schrieb der israelische Militärsprecher Avichay Adraee am Mittwoch auf Arabisch in Onlinenetzwerken. Bewohner der Stadt Gaza könnten aber weiterhin über die Straße Richtung Süden fliehen.Die israelischen Streitkräfte hatten Mitte September eine massive Offensive mit Bodentruppen in der Stadt Gaza gestartet. Hunderttausende Menschen flüchteten seitdem Richtung Süden. Nach Angaben der israelischen Armee ist die Stadt die letzte Hochburg der Hamas im Gazastreifen. (AFP)
- Bundesregierung
- Gazastreifen
- Greta Thunberg
- Hamas
- Iran
- Israel
- Krieg in Nahost
- Palästina
- Westjordanland
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid:
- false