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„Konzept existiert für Al-Kassam-Brigaden nicht“: In Rafah eingeschlossene Hamas-Kämpfer lehnen Kapitulation ab
Hamas hat offenbar Leiche von 2014 getötetem israelischen Soldaten gefunden + Arabische Staaten alarmiert wegen Plan zum Aufbau eines „neuen Gazas“ + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Mitte Oktober 2025 ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln der Hamas freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
In Rafah eingeschlossene Hamas-Kämpfer lehnen Kapitulation ab
Die im von Israel kontrollierten Gebiet Rafah im Gazastreifen eingekesselten Hamas-Kämpfer wollen sich nicht ergeben und drohen mit einem Bruch der Waffenruhe. „Der Feind muss wissen, dass das Konzept der Kapitulation und der Übergabe im Wörterbuch der Al-Kassam-Brigaden nicht existiert“, teilte der bewaffnete Teil der Hamas am Sonntag mit.
Die radikal-islamische Palästinenserorganisation nahm die Vermittler in die Pflicht. Diese müssten eine Lösung finden, um die Fortsetzung der Waffenruhe zu gewährleisten und zu verhindern, dass Israel die Lage ausnutze, um unschuldige Zivilisten im Gazastreifen anzugreifen. In dem seit über zwei Jahren dauernden Krieg vermitteln neben den USA vor allem Ägypten und Katar.
Am Donnerstag hatte die Nachrichtenagentur Reuters aus Verhandlungskreisen erfahren, dass die Hamas-Kämpfer im Gegenzug für freies Geleit in andere Gebiete des Gazastreifens ihre Waffen niederlegen könnten. Ägyptische Vermittler hatten vorgeschlagen, dass die etwa 200 in Rafah verbliebenen Kämpfer ihre Waffen an Ägypten übergeben und Details über Tunnel preisgeben, damit diese zerstört werden können.
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hatte am Donnerstag erklärte, die vorgeschlagene Vereinbarung sei ein Test für einen umfassenderen Prozess zur Entwaffnung der Hamas im gesamten Gazastreifen. (Reuters)
Israel übergibt Leichen von 15 Palästinensern
Zwangsräumung in Ostjerusalem – Aktivisten warnen vor Vertreibungen
Israelische Friedensorganisationen warnen vor der Gefahr einer Massenvertreibung und systematischen Enteignung von Palästinensern in Jerusalem. Zuvor hatten drei palästinensische Familien aus dem Ostjerusalemer Stadtteil Silwan ihre Häuser wegen Zwangsräumungen verlassen müssen.
Die Zwangsräumung von Sonntag sei „ein schwerer Verstoß gegen das Völkerrecht“, so die Organisation Ir Amim (Stadt der Völker) am Montag. Die Menschenrechtler setzen sich für ein friedliches Zusammenleben von Israelis und Palästinensern ein. Die Organisation Peace Now sprach von „einem Verbrechen gegen eine schutzbedürftige Bevölkerung unter Besatzung“.
Nach Angaben der Organisationen wurden am Sonntag drei palästinensische Familien, insgesamt 14 Personen, von israelischen Polizisten gewaltsam aus ihren Häusern im Batan-al-Hawa-Viertel in Silwan südlich der Jerusalemer Altstadt vertrieben. Im Rahmen der Aktion wurde demnach ein palästinensischer Bewohner festgenommen. Kurz nach der Zwangsräumung der Häuser hätten jüdische Siedler die Häuser besetzt.
Gleichzeitig sei einer weiteren Familie ein Räumungsbefehl mit einer Frist von 21 Tagen zugestellt worden. Betroffen sind laut Ir Amim drei Haushalte mit insgesamt 26 Personen. Zuvor hatte das oberste Gericht einen Berufungsantrag der Familie abgelehnt.
„Die Vertreibungen in Batan al-Hawa sind keine Einzelfälle, sondern Teil einer systematischen Kampagne, um die palästinensische Präsenz im Herzen Jerusalems zu untergraben“, so Ir Amim. Peace Now bezeichnete die Räumung als „Teil einer umfassenderen organisierten Aktion, um die Bewohner einer ganzen palästinensischen Gemeinde zugunsten israelischer Siedler“ und basierend auf diskriminierenden Gesetzen zu enteignen. Während Israelis 1948 verlorenes Land selbst dann einklagen können, wenn sie keine persönlichen Bindungen daran haben, versagt Israel Palästinensern jegliche Rückforderungsrechte. (KNA)
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USA übernehmen offenbar federführend Koordination der Hilfe im Gazastreifen
Arabische Staaten alarmiert wegen Plan für „neues Gaza“
Arabische Staaten wehren sich offenbar gegen einen von den USA unterstützten Vorschlag, im von Israel kontrollierten Teil des Küstenstreifens ein „neues Gaza“ aufzubauen. Laut einem Bericht der „Financial Times“ befürchten arabische, aber auch europäische Staaten eine dauerhafte Teilung der Enklave.Seit Bestehen der brüchigen Waffenruhe haben sich israelische Truppen hinter eine sogenannte Gelbe Linie zurückgezogen, den anderen Teil kontrolliert die Hamas. Dort befinden sich derzeit die allermeisten Palästinenser.
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