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Moskau ändert Rhetorik: Der Kreml droht mit nuklearer Eskalation wegen möglicher Tomahawk-Lieferungen
Selenskyj trifft Trump am Freitag in Washington + Russland bestreitet U-Boot-Panne vor der Küste Frankreichs + Ukrainischer Angriff trifft offenbar Öldepot auf der Krim + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die Invasion Russlands. Aktuell rückt die russische Armee an zahlreichen Frontabschnitten vor allem im Osten der Ukraine vor. Die USA versuchen sich als Friedensvermittler. Mehr zur aktuellen Lage im Newsblog unten.
Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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Moskau ändert Rhetorik: Der Kreml droht mit nuklearer Eskalation wegen möglicher Tomahawk-Lieferungen
Russland soll UN-Hilfskonvoi angegriffen haben
Ukraine öffnet Militärtechnologie für private Unternehmen
Die Ukraine geht einen neuen Weg in ihrer Verteidigungspolitik: Private Rüstungsunternehmen dürfen künftig Technologien nutzen, die vom Verteidigungsministerium entwickelt wurden.
Das gab die Regierung in Kiew auf ihrer offiziellen Website bekannt. Ziel sei es, die Zusammenarbeit zwischen Staat und Privatwirtschaft im Verteidigungssektor zu verbessern.
Die Technologien bleiben dabei offenbar in staatlichem Besitz. Zugriff erhalten nur sorgfältig ausgewählte Hersteller, heißt es. Dazu zählt die Regierung Unternehmen, die bereits Verträge mit der Regierung haben, als strategisch wichtig gelten oder im offiziellen Verteidigungsregister eingetragen sind. Die mit dieser Technologie produzierten Ausrüstungsgegenstände sollen dann über öffentliche Ausschreibungen an die ukrainischen Streitkräfte geliefert werden.
Das neue Programm sieht auch eine internationale Komponente vor: Ausländische Partnertechnologien können einbezogen werden, wenn die damit hergestellten Produkte als militärische Hilfe an die Ukraine geliefert werden. Der Staat soll dabei die Kontrolle über Qualität, rechtliche Aufsicht und Sicherheitsstandards behalten, heißt es. (Yulia Valova)
Wadephul: Ende des Gaza-Kriegs könnte Signalwirkung für Ukraine-Krieg haben
Wadephul appelliert an Trump: Friedensinitiative bei Putin fortsetzen
Deutschlands Außenminister Johann Wadephul appelliert an US-Präsident Donald Trump nach dessen Vermittlungserfolg im Gaza-Krieg, den Druck auf Kremlchef Wladimir Putin für ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zu erhöhen.
Trump habe „einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, dass es diese Vereinbarung bezüglich des Gazastreifens gibt. Und Deutschland appelliert an ihn, jetzt seine Bemühungen fortzusetzen, zu Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine zu kommen“, sagte der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seinem bulgarischen Kollegen Georg Georgiew in der Hauptstadt Sofia.
Die Bundesregierung setze „große Erwartungen in die amerikanische Administration, denn Präsident Trump hat ja glaubhaft gemacht, dass er daran interessiert ist, sich an verschiedenen Orten der Welt für Friedensschlüsse einzusetzen“, sagte der Bundesaußenminister.
Deutschland stehe bereit, Trump bei einer solchen Friedensinitiative zu unterstützen. Wadephul fügte hinzu, es sei „aller Anstrengung wert, jetzt neuen Anlauf in der Ukraine zu nehmen, bevor dort wieder Kämpfe in einem größeren Umfang ausbrechen“. (dpa)

Selenskyj kündigt Besuch in Washington für diese Woche an
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj wird nach eigenen Angaben im Verlauf der Woche zu US-Präsident Donald Trump nach Washington reisen. Er werde sich einer ukrainischen Delegation anschließen, die in den USA Gespräche mit Politiker und Unternehmen führe, sagte Selenskyj am Montag während eines Besuchs der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas in Kiew. Er hoffe, dass er Trump am Freitag treffen könne. Trump bestätigte das Treffen in der Nacht zu Dienstag.
Die ukrainische Delegation, der unter anderen Regierungschefin Julia Swyrydenko angehöre, sei bereits in die USA aufgebrochen, sagte Selenskyj. Bei seinem Besuch in den USA wolle er auch Vertreter von US-Rüstungsunternehmen treffen, sagte der ukrainische Präsident.
Selenskyj teilte mit, dass er in den vergangenen Tagen zweimal mit Trump telefoniert habe. Dabei hätten sie über die „Herausforderungen“ der Ukraine angesichts der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur und die Situation auf dem Schlachtfeld gesprochen.
Trump hatte am Sonntag gesagt, dass er dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit einer Lieferung von weitreichenden Marschflugkörpern vom Typ Tomahawk an Kiew drohen könne, wenn Russland die Angriffe auf die Ukraine nicht einstellt.
Seit seinem Treffen mit Putin in Alaska im August, bei dem keine Fortschritte hinsichtlich eines Friedens erzielt werden konnten, wird in Washington über eine mögliche Lieferung der Marschflugkörper – über die europäischen Verbündeten – an Kiew beraten. (AFP)
60 Prozent der Ukrainer vertrauen Selenskyj, aber nur 25 Prozent wollen ihn nach dem Krieg als Präsidenten sehen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj genießt weiterhin ein stabil hohes Maß an Vertrauen unter den Bürgern. 60 Prozent der Ukrainer sprechen ihm ihr Vertrauen aus, während 35 Prozent ihm misstrauen. Das geht aus einer Umfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) hervor.Laut Anton Hrushetskyi, dem geschäftsführenden Direktor des KIIS, zeigen die Ergebnisse, dass Selenskyj während des Krieges weiterhin ein hohes Vertrauen und politische Legitimität als Staatsoberhaupt besitzt. Nach dem Ende des Krieges erwarten die Ukrainer jedoch eher das Auftreten einer neuen politischen Führungspersönlichkeit. (Valeriia Semeniuk)

Russland könnte ein Dilemma zwischen Zwangsmobilisierung oder Friedensgesprächen bevorstehen
Russland hat in den ersten acht Monaten dieses Jahres 281.550 Soldaten in der Ukraine verloren. Davon wurden fast 87.000 getötet, 34.000 gelten als vermisst, über 158.000 wurden verwundet und mehr als 2.000 gerieten in Gefangenschaft. Das geht aus Daten des ukrainischen Geheimdienstes hervor, die "Politico" vorliegen.Die internationale Geheimdienstgruppe Frontelligence Insight erklärte gegenüber "Politico", dass diese Zahlen weitgehend glaubwürdig erscheinen. Die Zahlen würden eng mit den im Dokument genannten übereinstimmen, was darauf hindeuten würde, dass die veröffentlichten Daten innerhalb des erwarteten Bereichs liegen, teilte die Gruppe mit.
Ukraine schränkt Stromversorgung in sieben Regionen ein
Infolge russischer Luftangriffe auf ukrainische Energieanlagen hat Kiew die Stromversorgung in mindestens sieben Regionen des Landes eingeschränkt. „Aufgrund der komplizierten Lage im vereinten Energiesystem der Ukraine, die durch die vorherigen russischen Angriffe verursacht worden ist, wurde die Stromversorgung in sieben Regionen notfallmäßig unterbrochen“, teilte das ukrainische Energieministerium am Montag in Onlinediensten mit. Die betroffenen Gebiete befinden sich demnach im Zentrum und Osten des Landes, darunter die Region Donezk.In der südlichen Region Saporischschja sind laut dem Ministerium lediglich Industrieverbraucher von den Stromeinschränkungen betroffen. In der zentralen Region Kirowohrad seien teilweise Beschränkungen verhängt worden. (dpa)
Zwei Tote nach Angriff in Saporischschja
Im Gebiet Saporischschja im Südosten der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben zwei Menschen durch einen russischen Angriff getötet worden. Eine Drohne habe ein Zivilfahrzeug getroffen, schrieb der Gouverneur des Gebiets, Iwan Fedorow, bei Telegram. Ein 53-Jähriger und eine 50 Jahre alte Frau kamen demnach dabei ums Leben.In der Region Odessa habe Moskaus Militär zivile Infrastruktur angegriffen und zwei Objekte getroffen, teilte Gouverneur Oleh Kiper mit. Eine Person sei verletzt worden.
Der staatliche Versorger Ukrenerho teilte mit, dass es am Morgen zu Notabschaltungen der Stromversorgung für industrielle Verbraucher in den Gebieten Charkiw, Sumy, Poltawa, Donezk, Dnipropetrowsk, Saporischschja und teilweise in Kirowohrad kam. In Tschernihiw gibt es demnach stundenweise Abschaltungen. Grund dafür seien die Folgen der zuletzt vermehrten russischen Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung. (dpa)
Russland bestreitet U-Boot-Panne vor Frankreich
Die russische Schwarzmeerflotte hat bestritten, dass das U-Boot „Noworossijsk“ aufgrund einer Fehlfunktion vor der Küste Frankreichs notauftauchen musste. Das U-Boot habe eine planmäßige Fahrt absolviert, nachdem es seine Aufgaben im Mittelmeer erfüllt habe, teilt der Pressedienst der Schwarzmeerflotte laut der russischen Agentur Interfax mit. Am 9. Oktober hatte das Nato-Marinekommando mitgeteilt, dass ein russisches U-Boot vor der Küste der Bretagne operierte. (Reuters)Update (17.40 Uhr): Selenskyj spricht mit Trump über Tomahawks
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