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„Es ist wegen Von der Leyen geschehen“: EU-Kommissionspräsidentin beeinflusste offenbar Trumps Kurswechsel im Ukraine-Krieg
Rubio trifft sich mit Lawrow und fordert Schritte für Frieden + Russische Raketen treffen Übungszentrum der Ukraine + Ex-Armeechef Saluschnyj kritisiert Kursk-Vorstoß der Ukraine + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die Invasion Russlands. Aktuell rückt die russische Armee an zahlreichen Frontabschnitten vor allem im Osten der Ukraine vor. Die USA versuchen sich als Friedensvermittler. Mehr zur aktuellen Lage im Newsblog unten.
Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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Von der Leyen beeinflusste offenbar Trumps Ukraine-Kurswechsel
Donald Trumps überraschend deutliche Unterstützung für die Ukraine geht offenbar auf den Einfluss von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zurück. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Politico unter Berufung auf EU-Quellen.
Nach Angaben der EU-Kommission sei Trumps Kehrtwende kein Zufall. „Es ist wegen Präsidentin von der Leyen geschehen“, erklärte Kommissionssprecher Olof Gill am Dienstag in Brüssel.
Trump hatte sich bei der UN-Generalversammlung in New York so deutlich wie nie zuvor für die Ukraine ausgesprochen. Er prognostizierte dem Land sogar, sein gesamtes Staatsgebiet zurückzuerobern.
Laut EU-Kommission war vor allem das gute Verhältnis zwischen von der Leyen und Trump ausschlaggebend für diesen Kurswechsel. Ihre Beziehung habe sich seit dem Gipfeltreffen im Juli in Schottland, bei dem sie ein Handelsabkommen aushandelten, deutlich verbessert.
Wie das „Brussels Playbook“ von Politico berichtete, stehen die beiden inzwischen regelmäßig in telefonischem Kontakt. Ein EU-Beamter sagte, die jüngsten Gespräche hätten sich vor allem auf neue Sanktionen gegen Russland konzentriert. Besonders Maßnahmen mit Bezug zu China hätten Trumps Interesse geweckt.
Zu den Details der Gespräche in New York hielt sich die EU-Kommission aber bedeckt. (Valeriia Semeniuk/Tsp)
Benzinmangel in Russland: Hunderte Tankstellen schließen
In Russland hat sich die Benzinknappheit verschärft. Innerhalb von zwei Monaten mussten rund 360 Tankstellen den Verkauf von Benzin einstellen. Das entspricht einem Rückgang von 2,6 Prozent. Dies berichtet die russische Zeitung Kommersant unter Berufung auf Daten des Unternehmens „OMT-Consult“.
Experten sehen die Ursache für diese Entwicklung in Engpässen am Treibstoffmarkt und einer sinkenden Produktion. Die Benzinerzeugung ist demnach um etwa zehn Prozent zurückgegangen. Besonders betroffen sind der Süden Russlands und die völkerrechtswidrig besetzte Krim. Dort mussten mehr als 14 Prozent der Tankstellen schließen.
Um die Situation zu entschärfen, greifen viele Tankstellen zu Notmaßnahmen. Der unabhängige Treibstoffverband erklärte gegenüber der Zeitung Iswestija, dass viele Stationen nur noch 10 bis 20 Liter Benzin pro Kunde abgeben oder ausschließlich Diesel verkaufen. Verbandspräsident Pawel Baschenow sieht darin eine Möglichkeit, vorübergehende Schließungen kleinerer Stationen zu verhindern.
Die Engpässe wurden laut The Moscow Times durch wiederholte Drohnenangriffe der ukrainischen Streitkräfte seit August zusätzlich verschärft. Mindestens fünf russische Raffinerien mussten ihre Produktion teilweise oder vollständig einstellen. Dadurch sank die Verarbeitungskapazität um rund 17 Prozent, was etwa 1,1 Millionen Barrel pro Tag entspricht. (Valeriia Semeniuk)
Drohnen des ukrainischen Militärnachrichtendienstes griffen in der Nacht die Krim an
Während des Angriffs auf die Halbinsel zerstörten Spezialeinheiten des ukrainischen Militärnachrichtendienstes zwei Transportflugzeuge vom Typ An-26 und trafen außerdem eine Bodenradarstation sowie ein Küstenradar vom Typ MR-10M1 „Mys M1“. (Tsp)
Ukraine will russisches Kampfflugzeug abgeschossen haben
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben ein russisches Kampfflugzeug vom Typ Su-34 abgeschossen. Der Abschuss sei im Raum Saporischschja gegen 4.00 Uhr morgens (3.00 Uhr MESZ) erfolgt, als die Su-34 „einen Terrorangriff auf die Stadt Saporischschja ausübte und gelenkte Fliegerbomben abwarf“, teilte die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Unabhängig können die Angaben bislang nicht bestätigt werden.
Die Su-34 ist ein taktischer Jagdbomber, der zwar noch zu Sowjetzeiten entwickelt, aber erst seit 2006 seriell produziert wird. Insgesamt wurden bislang rund 150 Stück hergestellt. (dpa)
Wiederaufbaubank: Russlands Wirtschaft steht vor schwierigen Zeiten
Nach Einschätzung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) kommen auf die russische Wirtschaft schwierige Zeiten zu. Es könne zu einer sogenannten Stagflation kommen, sagt EBWE-Chefvolkswirtin Beata Javorcik der Nachrichtenagentur Reuters.
„Es gibt eine unangenehme Kombination aus immer noch hoher Inflation... und einer Verlangsamung des Wachstums.“
Als Gründe für die Probleme in Russland nennt die EBWE die angespannten Staatsfinanzen und stärkere Beschränkungen für Öl- und Gasexporte.
Für die Ukraine senkt die EBWE erneut ihre Wachstumsprognose für 2025. Die Wirtschaft dürfte demnach in diesem Jahr um 2,5 Prozent wachsen, 0,8 Prozentpunkte weniger als bisher angenommen. Neben dem Krieg machten dem Land auch eine schwache Ernte und ein Arbeitskräftemangel zu schaffen, erklärt die EBWE. (Reuters)
Trump telefonierte mit Orban offenbar wegen Energieversorgung in Europa
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat nach Angaben seiner Regierung mit US-Präsident Donald Trump über die Sicherheit der Energieversorgung in Europa gesprochen. Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto erklärt in einem am späten Mittwochabend auf Facebook veröffentlichten Video, bei dem Telefonat sei es auch um weitere Themen gegangen.
Szijjarto betont seinerseits, die Energieversorgung Ungarns könne ohne die Einfuhr von Gas und Öl aus Russland nicht sichergestellt werden.
Der Außenminister hatte zuvor am Rande der UN-Generalversammlung mit seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow gesprochen. In der Diskussion um Sanktionen gegen Russland hatte US-Präsident Trump immer wieder darauf verwiesen, dass es noch EU-Staaten wie Ungarn oder die Slowakei gebe, die weiter russisches Öl bezögen. Deshalb will die EU nun das Ende für die Lieferung russischer fossiler Energieträger vorziehen. (Reuters)

Selenskyj: Ukraine und Syrien normalisieren Beziehungen
Die Ukraine und Syrien haben ihre diplomatischen Beziehungen offiziell wiederhergestellt. Dies teilt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach einem Treffen mit der syrischen Führung am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit.
Die Ukraine hatte die Beziehungen zu Syrien im Juni 2022 abgebrochen, da die damalige Regierung unter Baschar al-Assad die Unabhängigkeit der von Russland besetzten ukrainischen Gebiete anerkannt hatte. Der langjährige russische Verbündete Assad war im Dezember 2024 gestürzt worden. (Reuters)
Rubio trifft Lawrow

Russische Raketen treffen Übungszentrum der Ukraine
Update (16.35 Uhr): Selenskyj warnt vor weiteren russischen Übergriffen
Ex-Armeechef Saluschnyj kritisiert Kursk-Vorstoß der Ukraine

Russisches Flugzeug hat offenbar deutsche Fregatte überflogen
Von der Leyen schmiedet Plan für Zölle auf russisches Öl

Bundesregierung hofft nach Trump-Äußerungen auf verschärften Kurs gegen Russland
Italien belässt Luftabwehrsystem länger in Estland
Tote nach Drohnenangriff in russischer Stadt Noworossijsk
Ukraine benötigt laut IWF bis 2027 deutlich mehr Finanzhilfen
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Ukraine dazu bewegt, ihre Prognosen für den Finanzbedarf bis 2027 erheblich zu erhöhen. Wie Bloomberg berichtet, geht Kiew nun von einem Defizit von etwa 65 Milliarden US-Dollar (rund 60 Milliarden Euro) aus – fast doppelt so viel wie die ursprünglich veranschlagten 38 Milliarden US-Dollar (rund 35 Milliarden Euro).
Diese neue Einschätzung entstand während der Verhandlungen über ein neues vierjähriges Kreditprogramm, das noch in diesem Jahr vereinbart werden soll. Das laufende Programm mit einem Volumen von 15,5 Milliarden US-Dollar (rund 14,3 Milliarden Euro) endet 2027, wobei der Großteil der Mittel bereits genutzt wurde.
Laut Informationen aus Verhandlungskreisen hat die Europäische Kommission diese aktualisierte Schätzung bereits erhalten. Ein beträchtlicher Teil der benötigten Summe soll durch eingefrorene russische Vermögenswerte finanziert werden. (Yulia Valova)
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