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„Ohne jegliche Rechtfertigung beschlagnahmt“: Putin wirft Frankreich wegen Festsetzung von Tanker „Piraterie“ vor
Estlands Armeechef stuft Nicht-Abschuss russischer Jets als richtig ein + Dänemark fordert mehr Tempo bei Aufrüstung + Ukraine will nach Sturm acht Seeminen vor Odessa zerstört haben + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem 24. Februar 2022 verteidigt sich die Ukraine gegen die Invasion Russlands. Aktuell rückt die russische Armee an zahlreichen Frontabschnitten vor allem im Osten der Ukraine vor. Die USA versuchen sich als Friedensvermittler. Mehr zur aktuellen Lage im Newsblog unten.
Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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Putin wirft Frankreich wegen Festsetzung von Tanker „Piraterie“ vor
Nach der Festsetzung eines mutmaßlich in Verbindung zu Russland stehenden Öltankers durch das französische Militär hat der russische Präsident Wladimir Putin Frankreich der „Piraterie“ beschuldigt. „Der Tanker ist in neutralen Gewässern ohne jegliche Rechtfertigung beschlagnahmt worden“, sagte Putin am Donnerstag bei einem Diskussionsforum in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi. Es habe sich keine militärische Fracht an Bord des Schiffes befunden.
Nach westlichen Angaben soll der Tanker zur sogenannten russischen Schattenflotte gehören. (AFP)
Putin warnt USA vor Tomahawk-Lieferung an Ukraine
Der russische Präsident Wladimir Putin hat die USA für den Fall einer Lieferung weitreichender Tomahawk-Raketen an die Ukraine vor einer neuen Eskalation in dem Krieg gewarnt. Der Einsatz solcher Waffen sei nicht ohne US-Militärs möglich, sagte Putin auf dem politischen Waldai-Forum in Sotschi am Schwarzen Meer. „Das ist gefährlich“, sagte er. Es handele sich um eine mächtige Waffe, die Russland schaden könne.
Putin reagierte damit auf eine Frage zu Medienberichten, wonach die USA eine Lieferung der Tomahawk-Raketen an die Ukraine erwägen, um so Schläge tief im Landesinneren Russlands zu ermöglichen. (dpa)
Putin schließt Schläge gegen ukrainische AKWs nicht aus
Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit Schlägen gegen ukrainische Kernkraftwerke gedroht, wenn die Ukraine nicht ihre angeblichen Attacken gegen das russisch besetzte AKW Saporischschja einstellt. Er warf der ukrainischen Armee, zwar nicht das AKW direkt, aber dessen Umfeld mit Artillerie zu beschießen. So sei die letzte Hochspannungsleitung zum Kernkraftwerk Saporischschja zerstört worden, das derzeit nur noch mit Strom aus Dieselgeneratoren gekühlt werde.
„Das ist ein gefährliches Spiel“, sagte Putin in Sotschi beim politischen Diskussionsklub Waldai. Die Ukrainer sollten an ihre anderen Kernkraftwerke denken. „Was hindert uns daran, symmetrisch zu reagieren?“, fragte der Kremlchef. Vorwürfe der Kiewer Seite, Russland beschieße selbst das von ihm besetzte AKW Saporischschja, seien Unsinn.
Die Notlage ohne Strom in Saporischschja, der größten Atomanlage Europas, dauert schon seit dem 23. September an. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA ist besorgt. (dpa)
Putin: Werden bei Provokation schnell handeln
Macron: Generalstabschefs werden Vorgehen gegen russische Schattenflotte abstimmen
Um ein gemeinsames Vorgehen gegen die russische Schattenflotte abzustimmen, sollen in den kommenden Tagen nach den Worten von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Generalstabschefs der sogenannten Koalition der Willigen zusammentreffen. „Wir haben uns entschieden, einen Schritt weiterzugehen und verdächtige Schiffe zu blockieren“, sagte Macron am Donnerstag in Kopenhagen. Dadurch solle verhindert werden, dass Russland seine Kriegsanstrengungen mit Hilfe der Schattenflotte finanziere.
Als Schattenflotte werden die oft veralteten und unter fremder Flagge fahrenden Schiffe bezeichnet, mit denen Russland unter anderem das Öl-Embargo umgeht. „Es gibt etwa 800 bis 1000 Schiffe, die zu dieser Flotte zählen“, erklärte Macron.
Er verwies auf das Festhalten eines Öltankers vor der Küste Frankreichs durch die französische Marine am vergangenen Samstag. „Das illustriert genau diese Politik“, betonte er.
Mit Blick auf die Vermutungen, von dem Schiff könnten auch die Drohnen gestartet sein, die im September über Dänemark gesichtet wurden, mahnte er erneut zur Vorsicht. „Ich schließe das nicht aus, aber ich kann keine klare Verbindung herstellen“, sagte er. Er wolle aber die dänischen Behörden als erste informieren, sobald es Ergebnisse gebe. (AFP)
Merz rechnet beim EU-Gipfel mit Zustimmung für Nutzung eingefrorener russischer Vermögen
Bundeskanzler Friedrich Merz rechnet damit, dass in drei Wochen auf dem EU-Gipfel wahrscheinlich eine Entscheidung für die Nutzung eingefrorener russischer Vermögen für die Ukraine fallen wird. „Es wird in drei Wochen auf dem nächsten Europäischen Rat aller Voraussicht nach dazu eine konkrete Entscheidung geben“, sagte Merz am Donnerstag in Kopenhagen am Rande der Beratungen der Europäischen Politischen Gemeinschaft. „Ich gehe jedenfalls von Kopenhagen mit dem sicheren Gefühl, dass es eine sehr große Übereinstimmung in der Europäischen Union und auch in der Europäischen Politischen Gemeinschaft gibt, diesen Weg zu gehen. Putin sollte unsere Entschlossenheit nicht unterschätzen“, betonte der Kanzler. Es gebe eine sehr große Geschlossenheit und Entschlossenheit, der Aggression Russland gemeinsam zu begegnen.
Man habe auf dem informellen EU-Gipfel und auch dem EPG-Treffen sehr intensiv über die Vorschläge von ihm und der EU-Kommission gesprochen, der Ukraine einen Kredit von 140 Milliarden Euro zu geben. Man werde das jetzt sorgfältig prüfen. „Ich werde jeden Weg unterstützen, der es ermöglicht, russische Vermögenswerte zu nutzen, um der Ukraine weiter zu helfen und dafür zu sorgen, dass dieser Krieg möglichst bald zu einem Ende kommt.“ (Reuters)
Russland und Ukraine tauschen Hunderte Kriegsgefangene aus
Russland und die Ukraine haben erneut Kriegsgefangene ausgetauscht. Jeweils 185 Soldaten seien übergeben worden, teilten sowohl das russische Verteidigungsministerium als auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit. Außerdem durften den Angaben zufolge auf beiden Seiten je 20 Zivilisten zurückkehren.
Die ukrainischen Soldaten waren Selenskyj zufolge in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol und dem dortigen, lange umkämpften Stahlwerk Azovstal sowie beim Kernkraftwerk Tschernobyl im Einsatz. Die meisten von ihnen waren demnach seit 2022 in Gefangenschaft. Der Austausch fand dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge an der ukrainisch-belarussischen Grenze statt. (dpa)
Belgien kritisiert Merz-Plan für russisches Vermögen – und befürchtet Anschlagsversuch
Bundeswehrstandort in MeckPomm dementiert Drohnenüberflüge
Selenskyj warnt Europäer vor Bedrohung durch russische Drohnen „überall“
Ukrainische Marine will nach Sturm acht Seeminen vor Odessa zerstört haben
Nach einem schweren Sturm mit Starkregen in der Region Odessa hat die ukrainische Marine vor der Küste der Hafenstadt acht Schiffsminen entdeckt und zerstört, die im Wasser trieben. Das teilten die Seestreitkräfte am Freitag auf ihrer offiziellen Facebook-Seite mit. Durch die rechtzeitige Räumung habe man eine unmittelbare Gefahr für die Zivilbevölkerung und die Schifffahrt abwenden können, heißt es weiter. (Yulia Valova)Kreml: USA versorgen Ukraine schon lange mit Daten
Tass: Lage am AKW Saporischschja laut Management unter Kontrolle
Dänische Regierungschefin Frederiksen fordert mehr Tempo bei Aufrüstung
Estlands Armeechef: Nicht-Abschuss russischer Jets war richtig
Belgien: Sind nicht gegen Nutzung eingefrorener russischer Gelder
Klingbeil: EU berät über stärkere Nutzung eingefrorener russischer Gelder
Verdacht auf russische Schattenflotte: Frankreich nimmt Tanker-Crew fest
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