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Wenn sie weiter Menschen in Gaza umbringen: Trump droht der Hamas mit dem Tode
Trump reagiert auf Hamas-Morde in Gaza + Israel droht, den Friedensprozess auszusetzen – Grabstellen der Geiseln seien bekannt + 19 tote Geiseln noch in Gaza + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Am vergangenen Freitag ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln am Montag freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
Trump droht Hamas mit dem Tode
Palästinensische Autonomiebehörde stellt Wiederaufbauplan für Gazastreifen vor
Israels Außenminister stellt Rafah-Öffnung für Sonntag in Aussicht
Türkische Spezialisten helfen bei Suche nach Leichen von Hamas-Geiseln
Die Türkei hat nach eigenen Angaben ein Team von Spezialisten in den Gazastreifen entsandt, um bei der Suche nach den Leichen von Hamas-Geiseln zu helfen. 81 Experten der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad seien bereits vor Ort, verlautete am Donnerstag aus dem türkischen Verteidigungsministerium. Ein Team werde mit der Suche nach den sterblichen Überresten der verbliebenen 19 israelischen Geiseln betraut.
Gemäß dem von US-Präsident Donald Trump vorangetriebenen Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas hätte die Hamas neben den 20 überlebenden Geiseln auch alle 28 toten Geiseln am vergangenen Montag an Israel überstellen müssen. Bisher wurden jedoch nur neun Leichen von am 7. Oktober 2023 verschleppten Menschen zurückgegeben. Die israelische Regierung drohte der Hamas deshalb mit der Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen.
Die Hamas habe ihre Verpflichtungen aus dem Abkommen „erfüllt“, erklärte dagegen der bewaffnete Hamas-Arm der Essedin-al-Kassam-Brigaden. Für die Bergung der verbliebenen Leichen benötige die Hamas „spezielle Ausrüstung“.
Die Katastrophenschützer aus der Türkei sind darauf spezialisiert, in schwierigem Gelände zu arbeiten. Viel Erfahrung sammelten sie insbesondere nach mehreren Erdbeben, die in den vergangenen Jahren die Türkei erschüttert hatten. Nach eigenen Angaben hat die türkische Katastrophenschutzbehörde bereits humanitäre Hilfsmissionen in über 50 Ländern auf fünf Kontinenten absolviert, darunter in Somalia, Ecuador, den Philippinen, Nepal, Jemen, Mosambik und Tschad. (AFP)
Tausende Israelis bei Begräbnis von getöteter Geisel
Tausende Menschen haben in Israel an der Beisetzung der getöteten Geisel Tamir Nimrodi teilgenommen. Die islamistische Hamas hatte die Leiche des 20-jährigen Soldaten, der auch die deutsche Staatsangehörigkeit besaß, am Dienstagabend im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel übergeben.
Nimrodis Vater Alon sagte nach Angaben des Forums der Geiselfamilien bei dem Begräbnis in Kfar Saba bei Tel Aviv: „Genau vor zwei Jahren ist unsere Welt zusammengebrochen – mit dem mörderischen Angriff der Hamas, bei dem du, mein geliebter Sohn, entführt wurdest.“ Die Familie habe mit allen Mitteln um seine Rettung gekämpft. „Wir sind bis ans Ende der Welt gegangen, um von dir zu erzählen. (...) Es tut mir so leid, dass ich dich nicht lebend nach Hause bringen konnte.“
Der Soldat war während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 aus dem israelischen Grenzgebiet verschleppt worden. Er hatte damals freiwillig den Wochenenddienst mit einem anderen Soldaten getauscht. Nach Angaben des Forums wurde er während seiner Gefangenschaft durch israelisches Bombardement getötet.
Nimrodis Mutter Herut hatte sich im vergangenen Monat in Berlin gemeinsam mit anderen Geisel-Angehörigen mit Bundeskanzler Friedrich Merz getroffen, um sich für die Freilassung der Verschleppten einzusetzen. (dpa)
Huthi-Miliz meldet Tod ihres Stabschefs
Netanjahu kündigt Fortsetzung von Kampf gegen Iran-Achse an
Bei einem Gedenktag gut zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu von großen Herausforderungen, aber auch Chancen in der Region gesprochen. Israels Feinde strebten danach, sich wiederzubewaffnen, sagte Netanjahu in Jerusalem bei der Gedenkzeremonie für gefallene Soldaten mit Blick auf den Iran und dessen Verbündete.
Gleichzeitig gebe es „große, dramatische Gelegenheiten, den Kreis des Friedens auszuweiten“, sagte der Regierungschef vor dem Hintergrund von Bemühungen, eine Annäherung Israels an weitere arabische und muslimische Staaten zu erreichen.
Netanjahu: Israel wird alle Kriegsziele erreichenDer Iran und seine Verbündeten hätten Israel mit einem „Feuerring“ umlegt und nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 versucht, den jüdischen Staat zu „erwürgen“, sagte Netanjahu. Dies sei jedoch nicht gelungen. „Wir sind entschlossen, den Sieg zu vervollständigen, der unser Leben auf Jahre hin beeinflussen wird.“ Israel werde „alle Kriegsziele erreichen“, sagte er. Dazu gehört auch die Zerstörung der islamistischen Terrororganisation Hamas, mit der Israel zuletzt eine Waffenruhe vereinbart hatte.
„Wir sind verpflichtet, sie alle zurückzubringen“, sagte Netanjahu mit Blick auf die verbliebenen 19 Leichen von Geiseln im Gazastreifen.
Am 7. Oktober 2023 habe Israel „eine erschütternde Veranschaulichung des Begriffs Völkermord bekommen“, sagte Netanjahu rückblickend. „Ich spreche nicht von einem fiktiven Völkermord, wie er uns in antisemitischen Anschuldigungen vorgeworfen wird. Das Massaker am 7. Oktober war ein monströser Mord.“ Auch Kinder und alte Leute seien bei dem Überfall von Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen ohne Mitleid ermordet worden. „Wenn diese Mörder könnten, würden sie jeden einzelnen von uns abschlachten. Das ist der echte Völkermord.“ (dpa)
Hamas-Behörde: Israel übergibt 30 Leichen von Palästinensern
Von Hamas zurückgehaltene Leichen: Geisel-Familien fordern Aussetzen von Abkommen
Angesichts der von der Hamas verzögerten Übergabe aller toten Geiseln hat das israelische Forum der Geisel-Familien die israelische Regierung aufgefordert, das Waffenruhe-Abkommen mit den Islamisten auszusetzen. Die Regierung solle die Umsetzung aller weiteren Schritte des Abkommens „unverzüglich einstellen, solange die Hamas weiterhin offen gegen ihre Verpflichtungen hinsichtlich der Rückkehr aller Geiseln und der Leichen der Opfer verstößt“, erklärte das Forum am Donnerstag.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigte derweil die Entschlossenheit Israels, „die Rückkehr aller“ noch von der Hamas zurückgehaltenen Geiseln im Gazastreifen „sicherzustellen“. „Der Kampf ist noch nicht vorbei“, sagte Netanjahu in Jerusalem.
Gemäß dem von US-Präsident Donald Trump vorangetriebenen Waffenruhe-Abkommen hätte die Hamas am Montag neben den 20 überlebenden Geiseln auch alle 28 toten Geiseln an Israel überstellen müssen. Bisher wurden jedoch nur neun Leichen von am 7. Oktober 2023 als Geiseln verschleppten Menschen zurückgegeben. Die israelische Regierung drohte der Hamas deshalb mit der Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen. (AFP)
USA planen „Sicherheitszone“ im Gazastreifen
Als Reaktion auf Hinrichtungen durch die palästinensische Terrororganisation Hamas planen die USA die Einrichtung einer Sicherheitszone in von der israelischen Armee kontrollierten Gebieten des Gazastreifens. Sie sollen Palästinenser aufnehmen, die vor der Hamas fliehen, erklärte ein ranghoher Berater von US-Präsident Donald Trump laut israelischen Medien (Donnerstag) auf einer Pressekonferenz.
Man arbeite mit Israel zusammen, um eine hamasfreie Sicherheitszone hinter der Gelben Linie zu schaffen, „in den Menschen, die sich bedroht fühlen, flüchten können“. Israel unternehme „große Anstrengungen, um diejenigen zu unterstützen, zu schützen und ihnen zu helfen, die friedlich Seite an Seite leben wollen, sich von der Hamas distanzieren und einen anderen Weg einschlagen möchten“. Eine offizielle israelische Bestätigung der Pläne oder Zeitpläne zu deren Umsetzung wurden zunächst nicht bekannt.
Die Bilder einer von der Hamas organisierten Hinrichtung im Gazastreifen hatten für Entsetzen gesorgt. Das palästinensische Präsidialamt verurteilte am Dienstag aufs Schärfste die Exekutionen, bei denen Dutzende Bürger „außerhalb des Rechtsrahmens und ohne faire Gerichtsverfahren“ ums Leben gekommen seien. (KNA)
Israel: Grenzübergang Rafah bleibt vorerst geschlossen - keine Hilfslieferungen dort geplant
Der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten bleibt nach Angaben Israels zunächst geschlossen. Über den Grenzübergang werde keine humanitäre Hilfe in den Gazastreifen geliefert, erklärte die Abteilung des israelischen Verteidigungsministeriums für zivile Angelegenheiten in den palästinensischen Gebieten (COGAT) am Donnerstag. Dies sei zu keinem Zeitpunkt vereinbart worden. „Hilfe gelangt weiterhin über andere Grenzübergänge in den Gazastreifen“, hieß es weiter.
Die Öffnung des Grenzübergangs für den Personenverkehr werde zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben, wenn die israelische und die ägyptische Seite die „nötigen Vorbereitungen für die Öffnung des Grenzübergangs“ getroffen hätten, erklärte die israelische Armeebehörde.
Israelische Medien hatten am Mittwoch berichtet, dass Israel den Grenzübergang wieder öffnen wolle. Der israelische öffentlich-rechtliche Sender Kan hatte gemeldet, dass 600 Lastwagen Hilfsgüter in das Palästinensergebiet bringen sollten.
Die Hilfslieferungen für die Bevölkerung des Gazastreifens sind Teil des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Die in dem Waffenruhe-Abkommen vereinbarten Hilfslieferungen in den Gazastreifen waren unmittelbar nach der Einigung angelaufen. Lastwagen mit Hilfsgütern kamen über den Grenzübergang Kerem Schalom in das Palästinensergebiet. (AFP)
Ein Jahr nach Sinwars Tod: Hamas will Kampf fortsetzen
Ungeachtet der aktuell geltenden Waffenruhe mit Israel hat die Hamas am ersten Jahrestag der Tötung ihres Chefs, Jihia al-Sinwar, die Fortsetzung des bewaffneten Kampfes gegen Israel gelobt. Sinwar war bei einem Einsatz der israelischen Armee während des Gaza-Kriegs getötet worden. Der 61-Jährige galt als Drahtzieher des Massakers am 7. Oktober 2023, Auslöser des Gaza-Kriegs und einer dramatischen regionalen Eskalation.
In einer Stellungnahme der islamistischen Terrororganisation zum ersten Jahrestag war die Rede von einem Märtyrertod Sinwars. Die Flamme werde nicht erlöschen, hieß es mit Blick auf das Massaker am 7. Oktober, bei dem in Israel rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt worden waren.
In dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde fast 68.000 Menschen getötet, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Mehr als 170.000 weitere wurden demnach verletzt. Der Gazastreifen liegt weitgehend in Trümmern, Israel wurde wegen der harten Kriegsführung international scharf kritisiert.
„Das Blut der gefallenen Führer stärkt den Weg des Widerstands für kommende Generationen“, schrieb die Hamas mit Blick auf Sinwar und andere Anführer der Palästinenserorganisation. „Wir bekräftigen das Gelöbnis, ihrem Weg treu zu bleiben und ihre Opfer und ihren Einsatz zu ehren – bis zur Befreiung des Landes und der heiligen Stätten.“
Die Hamas lehnt die von der internationalen Gemeinschaft für die Region angestrebte Zweistaatenlösung - ein unabhängiger Staat Palästina, der friedlich Seite an Seite Israels lebt - strikt ab. Sie will stattdessen Israel zerstören und auf dem gesamten Gebiet des historischen Palästina einen islamischen Staat einrichten. Im Gaza-Krieg war vergangene Woche eine Waffenruhe in Kraft getreten. In der dazugehörigen Vereinbarung ist eine Entwaffnung der Hamas vorgesehen, die die Terrororganisation jedoch ablehnt. (dpa)
Bericht über zwei Tote bei israelischem Drohnenangriff in Gaza
Ungeachtet einer in der vergangenen Woche vereinbarten Waffenruhe sind nach palästinensischen Angaben bei einem israelischen Drohnenangriff im Gazastreifen mindestens zwei Menschen getötet worden. Der Angriff habe sich im Bereich der Stadt Chan Junis im Süden des weitgehend zerstörten Küstenstreifens ereignet, hieß es aus dem Nasser-Krankenhaus in der Stadt. Ein israelischer Armeesprecher teilte mit, man prüfe den Bericht.
Das israelische Militär hatte sich im Rahmen der Vereinbarung mit der islamistischen Terrororganisation Hamas aus den großen Bevölkerungszentren im Gazastreifen zurückgezogen, verbleibt aber bis zu einer Einigung über die zweite Phase des Friedensplans in mehr als der Hälfte des Gebiets am Mittelmeer. Nach Beginn der Waffenruhe am Freitag ist es bereits zu mehreren tödlichen Zwischenfällen gekommen. Die Armee hat Zivilisten davor gewarnt, sich den israelischen Truppen zu nähern. (dpa)

Hamas übergibt zwei weitere tote Geiseln – Rotes Kreuz warnt vor Bruch der Waffenruhe
Israel erwartet Aufhebung der Rüstungsexport-Beschränkungen
Israel droht Hamas bei Verstoß gegen Abkommen mit Wiederaufnahme der Kämpfe
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat der Hamas nach der Übergabe von bislang lediglich sieben Geisel-Leichen mit der Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen gedroht. „Wenn die Hamas sich weigert, das Abkommen einzuhalten, wird Israel in Abstimmung mit den Vereinigten Staaten die Kämpfe wieder aufnehmen“, erklärte Katz am Mittwochabend laut einer Mitteilung seines Büros.Hamas übergibt zwei weitere Leichen von Geiseln
Die islamistische Hamas hat die Leichen von zwei weiteren getöteten Geiseln übergeben. Die israelische Armee teilte mit, vier Särge seien Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) ausgehändigt worden und diese seien auf dem Weg zur Übergabe an das Militär.Laut der Waffenruhe-Vereinbarung muss die Hamas insgesamt 28 Leichen übergeben. 19 von ihnen verbleiben noch im Gazastreifen. Bei einer von 10 Leichen, die die Hamas bislang freigab, handelt es sich nach israelischen forensischen Erkenntnissen nicht um die sterblichen Überreste einer Geisel. (dpa)
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