zum Hauptinhalt
Hamas-Kämpfer stehen in Formation, während sich Palästinenser auf einer Straße versammeln (Symbolbild).

© IMAGO/Majdi Fathi

Live

Sie haben Polizeiaufgaben im Gazastreifen übernommen: Hamas-Kämpfer sollen am Montag offenbar mehr als 30 Menschen erschossen haben

Israel bestätigt Identität von vier toten Geiseln + Gespräche zu nächster Phase im Gaza-Krieg laufen offenbar bereits + Union will wieder unbeschränkte Rüstungsexporte nach Israel + Der Newsblog.

Stand:

Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Am vergangenen Freitag ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln am Montag freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.

Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.

See latest updates
Neuen Beitrag anzeigen
Neue Beiträge anzeigen
new updates
Benjamin Reuter
Laut Medienberichten haben Hamas-Kämpfer im Gazastreifen am Montag mehr als 30 Menschen erschossen. Sie gehörten angeblich einer "Gang" an. Die Hamas hat mit der ausdrücklichen Genehmigung von Donald Trump die Polizeiaufgaben im Gazastreifen übernommen und muss deshalb vorerst ihre Waffen nicht abgeben. 

Ein Video, das in den sozialen Medien kursiert, zeigt Männer mit grünen Kopfbändern und Maschinenpistolen, die sieben vor ihnen knieende Männer hinrichten. Die Umstehenden rufen dazu "Kollaborateure". Über die Hintergründe des Videos ist nichts bekannt. Mehr dazu berichtet die "Times of Israel": 
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Kein Beitrag vorhanden
Christoph Zempel

Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen bleibt vorerst geschlossen

Der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten bleibt bis einschließlich Mittwoch geschlossen. Zudem werden die Hilfslieferungen in das palästinensische Gebiet reduziert, erklären drei israelische Regierungsvertreter. Die radikal-islamische Hamas habe nicht, wie im Abkommen zur Waffenruhe vereinbart, die Leichen israelischer Geiseln übergeben. Die Hamas hatte zuvor erklärt, die Bergung der Leichen könne länger dauern, da nicht alle Grabstätten in den Trümmern des Gazastreifens bekannt seien. (Reuters)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Christoph Zempel

Merz zu Gaza-Friedensplan: Die Arbeit fängt erst an

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sieht mehr Chancen als Risiken für eine dauerhafte Friedensordnung im Nahen Osten. Zugleich mahnte er, die harte Arbeit fange jetzt erst an. 

„Der 13. Oktober 2025 war ein historischer Tag, aber die eigentliche Arbeit an dem, was daraus werden soll, die beginnt heute“, sagte Merz zum Abschluss eines Besuchs bei der Landesregierung in Potsdam auf Fragen von Journalisten. 

Die Staatschefs der USA, Katars, Ägyptens und der Türkei hatten am Montag in Ägypten ein Dokument unterzeichnet, das die geltende Waffenruhe auf Basis des 20-Punkte-Plans von US-Präsident Donald Trump festigen soll. Bei der Zeremonie in Scharm el Scheich war auch Merz dabei. 

„Es gibt natürlich Risiken“

Die Chance auf Frieden sei für ihn größer als das Risiko, sagte Merz. „Aber es gibt natürlich Risiken. Und diese Risiken, die muss man sehen. Da muss man sehr realistisch bleiben.“ Seinen Kollegen in der Runde mit den arabischen Staaten habe er auch gesagt, er wolle nicht, dass man sich in einem halben Jahr die Frage stellen müsse: „What went wrong“ (deutsch: Was ist schief gelaufen)? Das dürfe nicht passieren.

Merz schilderte, er habe am Morgen mit Außenminister Johann Wadephul (CDU) bereits darüber gesprochen, „was wir jetzt sozusagen auch aus Deutschland heraus tun können“. Er habe das Engagement und die Beteiligung der Bundesregierung in Aussicht gestellt. „Die internationale Staatengemeinschaft muss Strukturen schaffen und wir müssen jetzt auch dauerhafte Möglichkeiten eröffnen, dass es dort zu einem dauerhaften Frieden zwischen der Hamas und den Palästinensern auf der einen Seite und der israelischen Bevölkerung und der Regierung auf der anderen Seite kommt.“ (dpa)

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Christoph Zempel

EU besorgt über Berichte von Todesfällen in Gaza

Berichte über Gewalt zwischen Hamas-Mitgliedern und bewaffneten Clans im Gazastreifen sorgen in der EU für Beunruhigung. „Die Europäische Union ist besorgt über die Berichte, die wir gesehen haben, wonach es in Gaza aufgrund von Zusammenstößen zwischen Hamas und Bandenmitgliedern zu mehreren Todesfällen gekommen ist“, sagte ein Sprecher der EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas in Brüssel.

Es gibt auch Berichte, denen zufolge die Hamas zudem brutal gegen Menschen vorgeht, denen sie Kollaboration mit Israel vorwirft. Seit Freitag gilt eine von den USA und anderen Staaten vermittelte Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel. Für einen erfolgreichen Friedensprozess müssen aber noch schwierige Fragen zwischen den Konfliktparteien gelöst werden. Dazu gehört die Forderung nach einer Entwaffnung der Hamas. 

Kallas' Sprecher sagte weiter, alle Parteien seien aufgefordert, Zurückhaltung zu üben und keine Aktivitäten zu unternehmen, die den Waffenstillstand gefährden könnten. „Wir bekräftigen als EU, dass Hamas keine zukünftige Rolle in der Verwaltung des Gazastreifens haben darf.“

Die Frage, wer den Gazastreifen verwaltet, gilt als eine der entscheidenden dafür, ob sich die Lage in dem von Israel abgeriegelten Küstenstreifen nach dem zwei Jahre langen Krieg stabilisieren kann. Ein Machtvakuum könnte den Gazastreifen in weiteres Chaos oder sogar einen Bürgerkrieg stürzen. (dpa)

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Christoph Zempel

Madrid: Verantwortliche für „Genozid“ im Gazastreifen müssen vor Gericht gestellt werden

Die Verantwortlichen für einen möglichen „Genozid“ im Gazastreifen müssen nach den Worten des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez auch nach der Waffenruhe-Übereinkunft vor Gericht gestellt werden. „Frieden kann nicht Vergessen bedeuten, es kann nicht Straflosigkeit bedeuten“, sagte Sánchez am Dienstag in einem Interview mit dem spanischen Radiosender Cadena Ser. Die Regierung in Madrid wirft der israelischen Regierung vor, durch ihren Armee-Einsatz im Gazastreifen einen Völkermord an den Palästinensern verübt zu haben.

Die spanische Regierung, die in der EU zu den kritischsten Ländern gegenüber Israel gehört, hatte bereits im September Ermittlungen der spanischen Staatsanwaltschaft zu „schweren Verletzungen“ der Menschenrechte im Gazastreifen angekündigt. Dabei soll es auch um eine Zusammenarbeit mit dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) gehen. Die IStGH-Staatsanwaltschaft hatte Haftbefehle gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu und dessen früheren Verteidigungsminister Joav Gallant wegen des Vorwurfs der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen ausgestellt.

Spanien hat sich auch dem von Südafrika angestoßenen Verfahren vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) angeschlossen, bei dem es um den Vorwurf eines „Genozids“ im Gazastreifen geht. Dieser Vorwurf wird von Israel vehement zurückgewiesen. (AFP)

Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Christoph Zempel

Israel übergibt erste Leichen von Palästinensern

Eine erste Gruppe von Leichen im Krieg getöteter Palästinenser ist nach der Freigabe durch Israel im Gazastreifen eingetroffen. Dies teilten die örtlichen, von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden der Nachrichtenagentur Reuters mit. Israel halte demnach weiterhin Hunderte Leichen von seit dem 7. Oktober 2023 getöteten Palästinensern zurück. (Reuters)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Daniel Krause
Author Daniel Krause
Bundeskanzler Friedrich Merz hat nach dem Nahost-Abkommen von Scharm el-Scheich den schnellen Aufbau einer internationalen Aufsicht für den Gazastreifen gefordert. „Im Klartext heißt das: Die internationale Staatengemeinschaft muss Strukturen schaffen“, sagte Merz am Dienstag in Potsdam. Man müsse dort jetzt dauerhafte Möglichkeiten eröffnen, damit es zu einem dauerhaften Frieden zwischen der Hamas und den Palästinensern auf der einen Seite und der israelischen Bevölkerung und der Regierung auf der anderen Seite komme. Er sehe mehr Chancen als Risiken, aber man dürfe nicht naiv sein. In Gesprächen mit arabischen Staaten habe er am Montag gesagt: „Ich möchte in einem halben Jahr nicht in derselben Runde wieder zusammensitzen und wir uns dann die Frage stellen müssen: What went wrong? Das darf nicht passieren.“ Hintergrund ist die Sorge, dass etwa die zugesagte Entwaffnung der Hamas nicht gelingt. (Reuters)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Daniel Krause
Author Daniel Krause

Regierungschef fordert politische Lösung der Palästinenser-Frage

Das Ende des Gazakriegs reicht nach Worten des palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Mustafa nicht aus, um den israelisch-palästinensischen Konflikt zu beenden. Das Kriegsende müsse vielmehr „zu einer politischen Lösung führen, die den palästinensischen Staat vor Ort verwirklicht“, sagte er laut Mitteilung seines Büros am Dienstag zum Auftakt der wöchentlichen Kabinettssitzung in Ramallah.

Um Frieden und Sicherheit zu gewähren und eine Wiederholung der Ereignisse zu verhindern, müsse die palästinensische Regierung befähigt werden, „ihre Aufgaben im Gazastreifen als Teil ihrer nationalen Pflicht gegenüber unserem Volk überall in vollem Umfang wahrzunehmen“.

Mustafa erklärte die Bereitschaft seiner Regierung zum Wiederaufbau des Gazastreifens. Die palästinensische Regierung stehe vor enormen Herausforderungen und einer großen Verantwortung und werde erhebliche internationale Unterstützung benötigen. Diese dürfe jedoch „nicht als Ersatz für die palästinensische Rolle dienen“, sondern müsse ergänzend erfolgen, so der Regierungschef. (KNA)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Benjamin Reuter

Israel bestätigt Identität von vier toten Geiseln

Die israelische Armee hat die Identität vier toter von der Hamas zurückgegebener Geiseln bestätigt. Das Nationale Institut für Gerichtsmedizin habe in Zusammenarbeit mit der israelischen Polizei und dem Militärrabbinat die Angehörigen von Guy Iluz und Bipin Joschi entsprechend unterrichtet, stand in einer Mitteilung der Armee auf Telegram. Auch die Identität der anderen beiden sei festgestellt worden. Ihre Namen seien aber bisher nicht zur Veröffentlichung freigegeben worden, betonte die Armee. 

Die Hamas hatte die Namen der vier Toten bei der Übergabe an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz mit Guy Iluz und Bipin Joschi sowie mit Daniel Peretz und Jossi Scharabi angegeben. In der Vergangenheit hatte die Hamas einmal statt einer toten Geisel die sterblichen Überreste einer Unbekannten zurückgegeben und dies mit einem Versehen erklärt. 

Die Armee forderte die Hamas zugleich auf, auch die anderen 24 Toten zu übergeben, so wie es vereinbart gewesen sei. Das Forum der Familienangehörigen von Verschleppten bezeichnete es als einen Trost, dass die Toten nun zumindest würdig begraben werden könnten. Man werde nicht ruhen, bis alle Toten zurück in Israel seien. (dpa)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Benjamin Reuter

Die nächsten Schritte werden sehr schwierig sein.

Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Außenministeriums

Katar: Gespräche zu nächster Phase im Gaza-Krieg laufen

Nach dem Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg haben Katar zufolge die Verhandlungen zur nächsten Phase begonnen. „Die Gespräche in Scharm el Scheich laufen bereits“, sagte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Außenministeriums, dem US-Fernsehsender Fox News. Alle Beteiligten arbeiteten rund um die Uhr, um sicherzustellen, dass bei den indirekten Verhandlungen zwischen Hamas und Israel und zwischen Phase eins und zwei nun keine „zeitliche Lücke“ entstehe.

„Die nächsten Schritte werden sehr schwierig sein“, sagte al-Ansari mit Blick auf die bevorstehende zweite Phase im Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für Gaza. Dabei geht es unter anderem um die Sicherung des Gebiets, wofür im Plan eine internationale Schutztruppe vorgesehen ist, und die künftige Verwaltung des Küstengebiets. „Wir haben viele Diskussionen zu Phase zwei aufgeschoben, um sicherzustellen, dass Phase eins stattfindet“, sagte al-Ansari. Jetzt müsse man dafür sorgen, dass der Krieg nicht erneut beginnt. (dpa)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Benjamin Reuter

Union will wieder unbeschränkte Rüstungsexporte nach Israel

Nach dem Waffenstillstand im Gazastreifen erwartet die Führung der Unionsfraktion eine baldige Aufhebung der Beschränkungen für Rüstungsexporte nach Israel. Sollte sich der Friedensprozess so fortsetzen wie bisher, gehe man von einer Rückkehr zu der ursprünglichen Praxis bei den Rüstungsexporten aus, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, Steffen Bilger. Das müsse aber noch mit dem Koalitionspartner SPD besprochen werden. 

Deutlicher wurde der CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann. „Die Lieferbeschränkungen müssen fallen“, sagte er. Zudem müsse das Auswärtige Amt die Reisehinweise für Israel wieder ändern. „Das alles unverzüglich.“ Derzeit rät das Auswärtige Amt generell von Reisen nach Israel ab. Für bestimmte Landesteile gilt sogar eine Reisewarnung. (dpa)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Benjamin Reuter
Aufnahme vom Ende Juli aus Gaza-Stadt.
Aufnahme vom Ende Juli aus Gaza-Stadt.   Bild: Jehad Alshrafi/AP/dp

55 Millionen Tonnen Schutt im Gazastreifen

Das UN-Entwicklungsprogramm drängt nach der Waffenruhe im Gazastreifen auf einen schnellen Start des Wiederaufbaus. In dem Küstengebiet müssten nach Schätzungen mehr als 55 Millionen Tonnen Schutt von zerstörten Gebäuden und Infrastruktur weggeschafft werden, sagt der Vertreter für die palästinensischen Gebiete, Jaco Cilliers. Er sprach von Jerusalem aus mit Reportern in Genf. Allein in den kommenden drei Jahren seien 20 Milliarden Dollar (17,3 Mrd. Euro) dafür nötig. 

Weltbank, UN und die Europäische Union schätzen den Gesamtbedarf über Jahre nach Angaben von Cilliers auf 70 Milliarden Dollar. Sie hatten bei einer Analyse im Februar 53 Milliarden Dollar angenommen, den nötigen Betrag aber im Anschluss erhöht. (dpa)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Benjamin Reuter

Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass dies viel mehr Zeit in Anspruch nehmen könnte, da es schwierig ist, die menschlichen Überreste in Gaza zu finden, die sich möglicherweise unter den Trümmern befinden.

Christian Cardon, Sprecher des Roten Kreuzes in Genf

IKRK: Übergabe von Leichen in Gaza kann Wochen dauern

Die Übergabe der Leichen von verstorbenen Geiseln im Gazastreifen könnte nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) Tage oder Wochen dauern. Angesichts der Zerstörung von Gebäuden und Infrastruktur im Gazastreifen sei es teils schwierig, die sterblichen Überreste zu lokalisieren, sagte IKRK-Sprecher Christian Cardon in Genf. 

„Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass dies viel mehr Zeit in Anspruch nehmen könnte, da es schwierig ist, die menschlichen Überreste in Gaza zu finden, die sich möglicherweise unter den Trümmern befinden“, sagte Cardon. Es sei auch nicht auszuschließen, dass manche Leichen nie gefunden würden. Das IKRK betone in allen Besprechungen, wie wichtig die Rückführung von sterblichen Überresten für die Angehörigen und auch für eventuelle Versöhnung nach Kriegsende sei.

Das IKRK wisse vorher nicht, wann im Gazastreifen Leichen wo übergeben würden. Die Information komme - wie bei der Übergabe am Montag - oft erst in letzter Minute. Das IKRK sei an der Suche und Lokalisierung sterblicher Überreste nicht beteiligt. Die Hamas hat am Montag die sterblichen Überreste von 4 von insgesamt 28 verstorbenen Geiseln über das IKRK an Israel übergeben. (dpa)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Benjamin Reuter

Jordanien: Naher Osten ohne Palästinenserstaat zum Untergang verdammt

Ohne einen Friedensprozess hin zu einem Palästinenserstaat ist der Nahe Osten nach Einschätzung von Jordaniens König Abdullah II. zum Untergang verdammt. „Wenn wir dieses Problem nicht lösen, wenn wir keine Zukunft finden für Israelis und Palästinenser und eine Beziehung zwischen der arabischen und muslimischen Welt und Israel, sind wir dem Untergang geweiht“, sagte der Monarch dem britischen Sender BBC. Werde diese Frage nicht gelöst, gehe der Konflikt wieder von vorn los. 

Abdullah sprach mit der BBC vor seiner Abreise zum Gipfeltreffen in Ägypten mit US-Präsident Donald Trump, der das Ende des Gaza-Kriegs markieren soll. Dabei wurde feierlich eine Erklärung unterzeichnet, die aber keine konkreten Schritte enthält, die über die aktuell geltende Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel hinausgehen. Die beiden Kriegsparteien waren bei dem Gipfel nicht vertreten.

Von einem Palästinenserstaat, den in vergangenen Monaten immer mehr Länder anerkannten, ist in der Erklärung von Scharm el Scheich keine Rede. Erwähnt wird dort lediglich, dass bleibender Frieden in der Region möglich werde, wenn die Sicherheit, Würde und grundlegende Menschenrechte von Israelis wie auch Palästinensern geschützt werden. (dpa)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Benjamin Reuter
Hamas-Kämpfer im Gazastreifen. 
Hamas-Kämpfer im Gazastreifen.    Bild: Bashar TALEB / AFP

Absichtliche Verzögerung der Hamas? Israel fordert Fortschritte bei Rückgabe von Toten

In die Freude über die Freilassung aller noch lebenden 20 Gaza-Geiseln mischt sich in Israel zunehmend Unmut, dass nur wenige tote Geiseln zurückgegeben wurden. Es sei klar gewesen, dass die islamistische Hamas eventuell nicht alle 28 Toten innerhalb der dafür vereinbarten Frist sofort am Montag zurückgeben könne, schrieb das Nachrichtenportal „ynet“. Aber Regierungsvertreter hätten mit „Schock und Frustration“ reagiert, als nur vier Särge übergeben wurden. 

Israel habe in dieser Frage „Fortschritte“ spätestens bis zum Dienstagabend gefordert, schrieb die Zeitung „Times Of Israel“. Offizielle Angaben wurden dazu zunächst nicht bekannt. Auch die Hamas gab keine Erklärung ab. Aus Kreisen in ihrem Umfeld hieß es jedoch, es würden Maschinen und mehr Zeit benötigt, um die Verschütteten zu bergen.

Die Regierung in Jerusalem glaube der Hamas jedoch nicht, wenn sie behaupte nicht zu wissen, wo die Toten seien oder diese in dem schwer zerstörten Gazastreifen nicht bergen zu können. Israel gehe vielmehr davon aus, dass die Terrororganisation die Toten als Druckmittel für weitere Verhandlungen zurückhalte, berichteten mehrere israelische Medien.

Verteidigungsminister Katz drohte mit Konsequenzen
Verteidigungsminister Israel Katz hatte der Hamas schon am Montag einen Bruch der Vereinbarungen über die Waffenruhe vorgeworfen und mit Konsequenzen gedroht. Allerdings blieb unklar, wie die aussehen könnten. Israel hatte am Montag seinen Teil der Verpflichtung erfüllt und fast 2.000 Palästinenser freigelassen.

Eine Angehörige einer toten Geisel kritisierte die israelische Regierung scharf. Jael Adar, die Mutter der Geisel Tamir Adar, warf der Regierung „Verrat“ an den Familien vor. Israel habe es in den indirekten Verhandlungen mit der Hamas versäumt, eine absolute Frist für die Rückgabe aller Toten zu setzen, sagte sie im Fernsehen, wie die „Times of Israel“ berichtete. 

Die Toten müssen auch noch identifiziert werden. In der Vergangenheit hatte die Hamas in einem Fall eine falsche Leiche zurückgegeben. Vier Leichen hatte die Hamas am Montag an Israel übergeben. Zwei davon wurden inzwischen identifiziert. 

Die Vereinbarung über die Waffenruhe im Gaza-Krieg sieht vor, dass - neben den überlebenden - sämtliche tote Geiseln ausgehändigt werden. (dpa)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Benjamin Reuter
Zur Waffenruhe im Gaza-Krieg schreibt das „Wall Street Journal“ am Dienstag:

„Die Strategie von (US-Präsident Donald) Trump bestand darin, den medialen Druck zu ignorieren und (Israels Regierungschef Benjamin) Netanjahu zu unterstützen, während Israel Gegner der USA in der Region zerschlug. (...) Israels Soldaten mussten zunächst den Krieg gewinnen, um günstige Bedingungen für die Freilassung der Geiseln zu sichern (...).

Die Hamas musste erkennen, dass ihre politischen Auswege - eine Eskalation durch den Iran, Unterstützung von Vermittlern wie Katar und Druck durch Proteste der politischen Linken im Westen - versperrt waren. (...) Die Hamas gab am Montag nicht nach, um Frieden zu schließen, sondern weil ihre Alternativen schlechter waren. Sie versucht, die Waffenruhe zu nutzen, um ihre Macht wiederherzustellen und in den Krieg zurückzukehren. (...)

Die erste Bewährungsprobe sind nun die toten Geiseln, deren Leichen die Hamas am Montag zurückgeben sollte. Sie hat nur vier übergeben. Wenn die Regierungschefs der Welt schon über diese elementare Bedingung hinwegsehen, wird die Hamas wissen, dass auch der Rest optional ist. (...) Wir werden bald erfahren, ob die arabischen Staaten es mit Trumps Plan ernst meinen.“ (dpa)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Benjamin Reuter
Die CSU fordert laut einem Medienbericht die sofortige Beendigung der Sanktionen und eine Streichung der Reisewarnung für Israel. „Die Sanktionen müssen fallen, die Lieferbeschränkungen müssen fallen, die Reisewarnung muss fallen - und das alles unverzüglich“, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann der „Bild“ laut einem Vorabbericht. Beim Wiederaufbau des Gazastreifens dürften Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden. Damals seien Hilfsgelder in die Hände der Hamas gelangt. „Deutschland muss jetzt das unmissverständliche Signal senden, dass wir zurückfinden zur jahrzehntelangen außenpolitischen Kontinuität und Verlässlichkeit an der Seite Israels.“ (Reuters)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Benjamin Reuter
Angesichts des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas im Gaza-Krieg hat sich Bundesaußenminister Johann Wadephul zuversichtlich gezeigt, dass ein dauerhafter Frieden in dem Konflikt erreicht werden kann. Er sei optimistisch, weil es einen gemeinsamen Willen in der gesamten Region gebe, dass dieser Waffenstillstand bewahrt werde und dass der Weg zu einem möglichen Frieden und Ausgleich zwischen Israel und den Palästinensern gefunden werde, sagt Wadephul im ZDF. Israel wolle den Frieden und suche auch eine Verständigung mit den Nachbarstaaten. Dies werde nun von viel mehr Staaten in der Region erwidert als je zuvor. Diese würden sich auch dazu bekennen, dass die Hamas keine Verantwortung mehr tragen dürfe. „So eine Situation hatten wir noch nicht.“ Aber es werde harte Arbeit werden, diesen schwierigen Prozess nun umzusetzen. (Reuters)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink
Benjamin Reuter
Der Iran hat sich kritisch zu einem Angebot von US-Präsident Donald Trump für neue Verhandlungen im Atomstreit geäußert. Trumps Wunsch nach Frieden und Dialog stehe im Widerspruch zum „feindseligen und kriminellen Verhalten der USA gegen den Iran“, teilt das Außenministerium in Teheran mit. Trump hatte am Montag im israelischen Parlament erklärt, die USA seien bereit zu einem Abkommen mit dem Iran. „Die Hand der Freundschaft und Zusammenarbeit“ sei offen. Es wäre großartig, wenn ein Deal zustande käme, sagte er. Der Iran und die USA hatten erfolglos fünf Runden über das iranische Atomprogramm verhandelt, bevor es im Juni zu einer militärischen Auseinandersetzung zwischen dem Iran und Israel kam, in der schließlich auch die US-Luftwaffe Angriffe auf wichtige iranische Atomanlagen flog. Der Iran bestreitet Vorwürfe, nach Atomwaffen zu streben. (Reuters)
Share
Share on Facebook Share on LinkedIn Share on WhatsApp Share on Telegram Share on Twitter Share via Email |
Permalink

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
false
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })