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Treffen mit Netanjahu bei Antrittsbesuch: Merz wird kommende Woche nach Israel reisen
Mehrere Tote bei israelischer Razzia in Syrien + Weimer fordert israelische ESC-Teilnahme + Irans Delegation will WM-Auslosung in den USA boykottieren + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Mitte Oktober 2025 ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln der Hamas freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
Merz reist übernächstes Wochenende nach Israel
Weimer fordert israelische ESC-Teilnahme
Irans Delegation will WM-Auslosung in den USA boykottieren
Mehrere Tote bei israelischer Razzia im Süden Syriens
Basketball-Euroleague trägt nach zweijähriger Pause wieder Spiele in Israel aus
Kreise: Gespräche über freies Geleit für Hamas-Kämpfer in Tunneln laufen
Berichte: Militante Palästinenser ergeben sich – erschossen
Armee: Gesuchte gehörten Terrornetzwerk an
Berichte: Israelische Siedlergruppe dringt nach Syrien ein
Westjordanland: Siedler nach Angriff auf Palästinenserin wegen „Terrorismus“ angeklagt
Ein israelischer Siedler ist wegen eines Angriffs mit einem Stock auf eine am Boden liegende Palästinenserin im Westjordanland angeklagt worden. Dem 24-jährigen Angeklagten würden unter anderem „terroristische Handlungen mit vorsätzlicher schwerer Körperverletzung“ vorgeworfen, erklärte das israelische Justizministerium am Donnerstag. Anklagen wegen Terrorismus gegen israelische Siedler sind selten.
Der Israeli aus der Siedlung Os Jair habe „eine palästinensische Frau und andere Olivenpflücker in einem Obstgarten angegriffen“, teilte das israelische Justizministerium mit. Die Frau sei durch Schläge „mit einem Holzstock auf Kopf und Körper“ schwer verletzt worden und habe medizinisch behandelt werden müssen.
Der Vorfall hatte sich im Oktober in Turmus Ajja in der Nähe der Stadt Ramallah im seit 1967 von Israel besetzten Westjordanland ereignet. Die Szene war von einem ausländischen Freiwilligen aufgenommen worden, dessen Anwesenheit solche Angriffe verhindern sollte. Innerhalb weniger Stunden verbreitete das Video sich in Onlinediensten.
Mitte November hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu die Gewalt extremistischer jüdischer Siedler angeprangert. Er verurteilte „aufs Schärfste“ die „gewalttätigen Ausschreitungen und den Versuch einer kleinen extremistischen Gruppe, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen“. Er erklärte zudem, er werde sich „persönlich mit dieser Angelegenheit befassen“. (AFP)
Hamas-Behörde: Israel übergibt über Rotes Kreuz Leichen von 15 Palästinensern
Israel hat nach Angaben von Hamas-Behörden im Gazastreifen die Leichen von 15 weiteren Palästinensern übergeben. Im Rahmen der Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation seien nun über das Rote Kreuz insgesamt 345 Leichen von „Märtyrern“ übergeben worden, teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde am Mittwoch mit. Aus Kreisen des Nasser-Krankenhauses in Chan Junis wurde der Erhalt der 15 Leichen bestätigt.
Die Leichen der Palästinenser wurden im Gegenzug für die sterblichen Überreste der getöteten Hamas-Geisel Dror Or übergeben. Die Leiche des 49-jährigen Familienvaters war am Vortag von der mit der Hamas verbündeten Palästinensermiliz Islamischer Dschihad über das Rote Kreuz an Israel übergeben worden.
Der Käsehersteller aus dem Kibbuz Beeri war wie seine Frau Yonat bei dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 von den Islamisten getötet worden, zwei seiner drei Kinder wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Sie kamen im November 2023 im Zuge eines damaligen Waffenruheabkommens frei. (AFP)
Palästinenser: Zehn Verletzte bei Armeeeinsatz im Westjordanland
Bei einem großangelegten Einsatz israelischer Sicherheitskräfte im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge mehrere Palästinenser verletzt worden. Israels Einsatzkräfte hätten in der Nähe der Stadt Tubas zehn Einwohner „heftig geschlagen“, meldeten die palästinensischen Hilfsorganisation Roter Halbmond sowie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Vier seien in eine Klinik gebracht worden. Israels Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Vorwürfen.
Zuvor hatte das israelische Militär mitgeteilt, die Armee, der Inlandsgeheimdienst Schin Bet sowie Israels Grenzpolizei hätten in der Nacht im Rahmen einer „umfassenden Anti-Terror-Operation“ einen Einsatz im Norden des Westjordanlands begonnen. Später hieß es, zu Beginn des Einsatzes habe Israels Armee Angriffe aus der Luft ausgeführt, „um das Gebiet zu isolieren und unter Kontrolle zu halten“. Sicherheitskräfte hätten dann Dutzende Gebäude durchsucht und Verdächtige befragt, teilte das Militär mit.
Bewohner sollen Häuser verlassenPalästinensische Medien berichteten, betroffen seien Tubas und mehrere Nachbarorte. Israelische Einsatzkräfte hätten dort Bewohner aufgefordert, zeitweise ihr Zuhause zu verlassen. Schulen und Geschäfte blieben in der Gegend vorerst geschlossen. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Palästinensischer Gefangenenclub wurden rund 60 Palästinenser für Befragungen vorübergehend festgenommen. (dpa)
Sterbliche Überreste im Gazastreifen an Rotes Kreuz übergeben
Militante Palästinenser im Gazastreifen habe eine weitere Leiche an Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben. Nach Angaben der Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad soll es sich um die sterblichen Überreste einer aus Israel entführten Geisel handeln. Die IKRK-Mitarbeiter seien mit einem Sarg auf dem Weg zu Vertretern der israelischen Armee, teilte das Militär mit. In einem forensischen Institut in Tel Aviv muss anschließend die Identität geklärt werden.
Vor der Übergabe befanden sich noch drei tote Geiseln in Gaza, darunter ein aus Israel entführter Thailänder.
Auf die Übergabe von Leichen hatten sich Israel und die islamistische Hamas im Rahmen der Waffenruhevereinbarung im Oktober verständigt. Für jede israelische Geisel, deren sterbliche Überreste übermittelt werden, muss Israel laut der Vereinbarung die sterblichen Überreste 15 verstorbener Bewohner Gazas übergeben. (dpa)
Wadephul mahnt Gespräche Israels mit libanesischer Regierung an
Amnesty International kritisiert deutsche Rüstungsexporte nach Israel
Deutsche Rüstungsgüter, die demnächst wieder nach Israel geliefert werden dürfen, könnten nach Ansicht von Amnesty International zu Kriegsverbrechen oder Menschenrechtsverletzungen beitragen. Die Rückkehr zu Einzelfallprüfungen für Waffenexporte sei „ein völlig falsches Signal“, erklärte die Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, Julia Duchrow, am Dienstag in Berlin. Eine Wiederaufnahme von Lieferungen nannte die Organisation rechtswidrig.
Der am 10. Oktober in Kraft getretene Waffenstillstand im Gazakrieg sei „mehr als brüchig“, sagte Duchrow. „Waffenexporte für den Einsatz im Gazastreifen verstoßen weiterhin gegen das Völkerrecht. Die internationale Staatengemeinschaft, auch die Bundesregierung, hat die völkerrechtliche Pflicht, einen Völkermord im Gazastreifen zu verhindern und muss Maßnahmen ergreifen, um diesen zu beenden“, so die Amnesty-Generalsekretärin.
Kritik auch von KirchenseiteDie Bundesregierung hatte angekündigt, den am 8. März angeordneten Genehmigungsstopp für Rüstungsgüter ab 24. November aufzuheben. Das Verbot im Sommer betraf nur neue Ausfuhrerlaubnisse, nicht bereits genehmigte Exporte. Die Rückkehr zur alten Praxis könnte etwa die Lieferung von Getrieben für israelische Merkava-Panzer betreffen, die in Deutschland gefertigt werden.
Das katholische Hilfswerk Misereor hatte vergangenen Freitag erklärt Deutschland mache sich durch die Zulassung neuer Rüstungsexporte „mitschuldig“ an einer eklatanten Missachtung des humanitären Völkerrechts. (KNA)
Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge im Westjordanland einen Palästinenser getötet, der im vergangenen Jahr einen israelischen Wachmann mit einem Hammer umgebracht haben soll. Zuvor seien bereits fünf mutmaßliche Komplizen des Mannes festgenommen worden, hieß es in einer Mitteilung des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet.
Anschließend umstellten sie den Angaben zufolge ein Haus in einem Dorf in der Nähe der Stadt Dschenin, in dem sich der Gesuchte verschanzt hatte. Er sei nach einem Schusswechsel getötet worden. Die israelischen Sicherheitskräfte hätten in dem Gebäude anschließend unter anderem Waffen gefunden. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah teilte mit, der Getötete sei 22 Jahre alt gewesen.
Israelischen Angaben zufolge wurde im August 2024 der Wachmann eines Industrieparks in der Nähe einer israelischen Siedlung im Westjordanland bei dem Angriff zunächst schwer verletzt. Der Israeli erlag später seinen Verletzungen. Der palästinensische Angreifer raubte den Angaben zufolge die Waffe des Wachmanns und flüchtete vom Tatort. Seitdem wurde nach ihm gesucht. (dpa)
UN: Über 100 Zivilisten seit Waffenruhe im Libanon getötet
Islamischer Dschihad verkündet Fund von einer von drei noch verbliebenen toten Geiseln
Der militärische Arm der mit der radikalislamischen Hamas verbündeten Gruppe Islamischer Dschihad hat den Fund einer von drei noch im Gazastreifen verbliebenen toten israelischen Geiseln verkündet. Der Leichnam eines „gegnerischen Gefangenen“ sei im von der israelischen Armee kontrollierten Zentrum des Gazastreifens gefunden worden, erklärten die Al-Kuds-Brigaden am Montag. Aus Kreisen der Gruppe verlautete, dass es sich dabei um die sterblichen Überreste einer israelischen Geisel handele.
Die Hamas hätte im Zuge des Abkommens neben den letzten 20 noch lebenden israelischen Geiseln eigentlich bereits vor einem Monat auch alle 28 noch im Gazastreifen festgehaltenen toten Geiseln an Israel übergeben sollen. Bislang wurden allerdings erst 25 Leichen übergeben.
Nach Darstellung der Hamas verläuft die Übergabe der Leichen schleppend, weil diese unter den Kriegsruinen im Gazastreifen nur schwer zu lokalisieren seien. Israel wirft der Hamas dagegen vor, die Herausgabe der Toten aus taktischen Gründen hinauszuzögern. (AFP)
Israelische NGO kritisiert Enteignungspläne nahe Ausgrabungsstätte im Westjordanland
Israelische Aktivisten haben eine Entscheidung israelischer Behörden verurteilt, ein Landstück nahe der antiken Ausgrabungsstätte Sebastia im Westjordanland zu enteignen. Anwohner hätten berichtet, dass die Enteignung von rund 200 Hektar Land in palästinensischem Privatbesitz den Zugang zu landwirtschaftlichen Nutzflächen stark einschränken würde, erklärte die Archäologen-NGO Emek Schaveh am Montag. Die israelische Nichtregierungsorganisation Peace Now spricht von der größten jemals verzeichneten Landenteignung für Altertümer.
Die für die zivile Verwaltung der Palästinensergebiete zuständige israelische Behörde Cogat hatte am 12. November eine Absichtserklärung zur Enteignung mehrerer Grundstücke veröffentlicht, die größtenteils zu einem palästinensischen Dorf gehören. Grund dafür sei der „Erhalt und die Entwicklung der Stätte“ für die Öffentlichkeit, hieß es darin.
Sebastia ist eine archäologische Stätte mit bedeutenden Funden aus der Eisenzeit sowie weiteren Epochen. Für Israel ist die Ausgrabungsstätte insbesondere wegen ihrer Funde aus biblischer Zeit von Bedeutung.
In dem benachbarten palästinensischen Dorf Sebastia ist durch die neuen Pläne zum Ausbau der Stätte der Tourismus bedroht, da das Vorhaben eine separate israelische Straße, einen Zaun und eine Eintrittsgebühr vorsieht.
Peace Now erklärte, dass bereits frühere mit „öffentlichem Interesse“ begründete Enteignungen in der Praxis dazu geführt hätten, „dass Palästinenser von den Stätten ausgeschlossen wurden“. In einer Stellungnahme erklärte Peace Now, der Plan für Sebastia werde vor allem den Zugang für Israelis erleichtern, den Zugang für ortsansässige Palästinenser aber einschränken. (AFP)
Umstrittene Gaza-Stiftung GHF stellt Arbeit in Gaza ein
Die umstrittene, von den USA und Israel unterstützte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) beendet sechs Wochen nach Beginn der Waffenruhe endgültig ihren Einsatz im Gazastreifen. Nach der Verteilung von mehr als 187 Mahlzeiten an Einwohner des Küstenstreifens stelle die Stiftung ihre Arbeit ein, teilte die Organisation mit. Man habe bewiesen, „dass es einen besseren Weg gibt, Hilfe für die Menschen in Gaza bereitzustellen“, sagte GHF- Geschäftsführer John Acree.
Die Stiftung ist demnach seit Wochen im Gespräch mit internationalen Organisationen sowie mit dem US-geführten Koordinationszentrum (Civil Military Coordination Centre, CMCC) in Südisrael, das die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas überwachen soll. „Es ist klar, dass sie das von GHF erprobte Modell übernehmen und ausweiten werden“, sagte Acree den Angaben zufolge.
Die GHF hatte ihren Einsatz in dem abgeriegelten Küstengebiet im Mai nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen begonnen. Israel warf der islamistischen Hamas damals vor, sie stehle humanitäre Hilfe. Die GHF war als Mittel gedacht, dies zu umgehen, sowie als Alternative für andere Hilfsorganisationen, denen Israel kritisch gegenübersteht.
Während der gesamten viereinhalbmonatigen Einsatzzeit sei kein einziger Hilfslastwagen der Stiftung geplündert worden, hieß es in der Mitteilung von GHF. Immer wieder gab es aber Berichte über tödliche Zwischenfälle in der Nähe der von der GHF betriebenen Verteilstellen. (dpa)
Hisbollah-Militärchef bei israelischem Angriff in Beirut getötet
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