
© REUTERS/Nir Elias
Befürworter in USA und Israel: Arabische Staaten alarmiert wegen Plan zum Aufbau eines „neuen Gazas“
Trump will internationale Schutztruppe „sehr bald“ in Gaza sehen + Israel attackiert drei Orte im Südlibanon + Hisbollah im Libanon warnt vor Verhandlungen mit Israel + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Mitte Oktober 2025 ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln der Hamas freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
Arabische Staaten alarmiert wegen Plan für „neues Gaza“
Arabische Staaten wehren sich offenbar gegen einen von den USA unterstützten Vorschlag, im von Israel kontrollierten Teil des Küstenstreifens ein „neues Gaza“ aufzubauen. Laut einem Bericht der „Financial Times“ befürchten arabische, aber auch europäische Staaten eine dauerhafte Teilung der Enklave.Seit Bestehen der brüchigen Waffenruhe haben sich israelische Truppen hinter eine sogenannte Gelbe Linie zurückgezogen, den anderen Teil kontrolliert die Hamas. Dort befinden sich derzeit die allermeisten Palästinenser.
USA übernehmen offenbar federführend Koordination der Hilfe im Gazastreifen
Tote Geisel als Kibbuz-Bewohner identifiziert
Trump: Kasachstan tritt Abkommen für Zusammenarbeit mit Israel bei
Trump: Internationale Truppe wird „sehr bald“ in den Gazastreifen entsandt
Update (15.45 Uhr): Israels Armee greift Ziele im Südlibanon an
Hisbollah warnt libanesische Regierung vor Verhandlungen mit Israel
Israel erklärt Grenzregion zu Ägypten zu militärischem Sperrgebiet
Update 10:06 Uhr: Von Hamas übergebene Geisel-Leiche ist identifiziert
Zerstörung so weit das Auge reicht – was westliche Journalisten in Gaza sehen
Auch Fotografen wurden von der israelischen Armee nach Gaza gelassen. Hier einige der von ihnen gemachten Bilder. Die Bilder wurden vor der Veröffentlichung von der israelischen Armee geprüft.
Israelische Armee: Tote Geisel an Rotes Kreuz im Gazastreifen übergeben
Steinmeier spricht Familie von Itay Chen sein Beileid aus
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nach der Übergabe des Leichnams der letzten Geisel mit deutscher Staatsbürgerschaft an Israel den Angehörigen sein Beileid ausgesprochen. „Nach quälenden Monaten, Jahren des Wartens hat die Familie nun traurige Gewissheit“, sagte Steinmeier in Luanda am Rande seines Besuches in Angola.„Ich möchte der Familie von tiefem Herzen mein Beileid aussprechen und hoffe, dass sie Trost findet, dass sie Beistand findet in dieser Zeit des Schmerzes und der Trauer.“ (dpa)
Wieder Zwischenfälle im Gazastreifen
Israels Armee hat trotz der geltenden Waffenruhe eigenen Angaben zufolge zwei Palästinenser innerhalb eines vom Militär kontrollierten Gebiets im Norden des Gazastreifens angegriffen. In beiden Fällen hätten die Betroffenen sich Soldaten „in einer Weise, die eine Bedrohung für sie darstellte“ genähert, hieß es. „Soldaten schalteten die Terroristen aus, um die Bedrohung zu beseitigen.“
Laut Armee übertraten beide jeweils die sogenannte „gelbe Linie“, hinter die sich das israelische Militär im Zuge der vereinbarten Waffenruhe zurückgezogen hatte. Aus dem Gazastreifen gab es zunächst keine Angaben zu beiden Zwischenfällen. (dpa)
Krankenhaus: Israel gibt Leichen 15 weiterer Palästinenser zurück
Israel hat nach Angaben eines Krankenhauses im Gazastreifen die sterblichen Überreste von 15 weiteren Palästinensern übergeben. Zum zehnten Mal seien Leichen von palästinensischen Gefangenen in der Klinik angekommen, erklärte das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis im Süden des Gazastreifens am Mittwoch. Im Rahmen der von US-Präsident Donald Trump angestoßenen Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen wurden demnach bislang die Leichen von insgesamt 285 Palästinensern übergeben.
Das Abkommen vom 10. Oktober sieht vor, dass für jede Leiche einer israelischen Geisel, welche die islamistische Palästinenserorganisation Hamas zurückgibt, Israel im Gegenzug 15 tote Palästinenser überführt.
Die Hamas hat zudem, wie in dem Abkommen vereinbart, 20 lebende israelische Geiseln freigelassen, die bei dem Großangriff palästinensischer Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt worden waren. Zudem sollte die Hamas laut Abkommen 28 tote Geiseln an Israel übergeben, bisher übergab sie jedoch nur 21 Leichname. (AFP)
Organisation: Israel blockiert weiterhin Notgüter für Gaza
Eine führende Hilfsorganisation wirft Israel vor, die Einfuhr lebensrettender Materialien in den Gazastreifen auch mehr als drei Wochen nach Beginn der dortigen Waffenruhe zu behindern. Hunderttausenden vertriebenen palästinensischen Familien drohten dadurch Wintermonate ohne ausreichenden Schutz, teilte der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) mit. Israel weist den Vorwurf zurück.
NRC-Regionaldirektorin Angelita Caredda erklärte, die Zeit werde knapp, um die Familien im Gazastreifen mit Notunterkünften vor Regen und Kälte im Winter zu schützen. Noch immer erreiche lediglich ein Bruchteil der benötigten Menge an Hilfsgütern für Notunterbringungen den Gazastreifen, und jeder Tag der Verzögerung gefährde Menschenleben. „Der Winter naht, und die Menschen in Gaza haben keine Zeit zu verlieren“, betonte Caredda.
Die zuständige israelische Behörde Cogat sagte auf Anfrage, Israel beschränke den Umfang von Hilfen der Vereinten Nationen nicht und bekenne sich zu seiner Verpflichtung, im Rahmen des Gaza-Abkommens die Einfuhr humanitärer Hilfe zu ermöglichen. „Dementsprechend erreichen täglich Hunderte Lkw mit Lebensmitteln, Wasser, Treibstoff, Gas, Medikamenten, medizinischer Ausrüstung, Zelten und Material für Unterkünfte den Gazastreifen“, hieß es weiter. UN-Organisationen würden dazu ermutigt, die Anzahl der täglich einfahrenden Lkw zu erhöhen.
Der NRC erklärte dagegen, seit Inkrafttreten der Waffenruhe am 10. Oktober hätten die israelischen Behörden 23 Anträge von neun Hilfsorganisationen abgelehnt, die dringend benötigte Unterbringungsgüter wie Zelte, Bettwäsche, Küchenutensilien und Decken nach Gaza bringen wollten. Dabei handle es sich um fast 4.000 Paletten an Hilfsgütern mit einem Gesamtgewicht von rund 1.700 Tonnen. In den meisten Fällen seien die Anträge mit der Begründung abgelehnt worden, dass die jeweiligen Organisationen nicht befugt gewesen seien, humanitäre Hilfe in den Küstenstreifen zu liefern. (dpa)
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