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Sergej Lawrow, Außenminister von Russland, während eines Treffens mit dem turkmenischen Außenminister Meredow in der Villa von Zinaida Morosowa.

© dpa/RAMIL SITDIKOV

„Nato und EU haben meinem Land den Krieg erklärt“: Russlands Außenminister attackiert westliche Bündnisse

Russlands Außenminister deutet an, dass sich sein Land bereits im Krieg mit der Nato und Europäischen Union befinde. Lawrow sieht nun eine „direkte Beteiligung“ des Westens.

Stand:

Der russische Außenminister Sergej Lawrow deutete am Donnerstag an, dass sich sein Land wegen der Ukraine bereits im „Krieg“ mit der Nato und der Europäischen Union befindet. Das berichtete die US-amerikanische Tageszeitung „Politico“ am Donnerstag.

Laut einer Übersetzung der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass sagte Lawrow auf einer G20-Ministerkonferenz am Rande der UN-Generalversammlung in New York: „Die Nato und die Europäische Union wollen meinem Land, genau genommen, haben meinem Land bereits einen echten Krieg erklärt und beteiligen sich nun direkt daran.“

Russland sieht sich „bereits in einer Konfrontation“ mit Europa

Die Äußerung Lawrows entspricht im Wesentlichen den Behauptungen einiger russischer Diplomaten, die diese im Rahmen eines Geheimtreffens mit europäischen Gesandten vergangene Woche in Moskau geäußert haben sollen. Wie „Bloomberg“ unter Berufung auf Insiderquellen berichtete, sollen die hochrangigen russischen Kommandeure den Vertretern aus Deutschland, Großbritannien und Frankreich bei dem Treffen dargelegt haben, dass die jüngsten russischen Drohnenflüge über Nato-Gebiet „eine Reaktion auf ukrainische Angriffe auf die Krim“ gewesen seien.

Russland geht davon aus, dass es sich bereits in einer Konfrontation mit den europäischen Nationen befindet.

Insider in einem „Bloomberg“-Bericht

Russland betonte in dem Rahmen, dass „diese Angriffe ohne die Unterstützung der Nato nicht möglich gewesen wären“, heißt es weiter. Daraus folgend „geht Russland davon aus, dass es sich bereits in einer Konfrontation mit den europäischen Nationen befindet“, berichteten die Insider „Bloomberg“.

Auch Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius äußerte sich nach den Drohnensichtungen über mehreren dänischen Flughäfen am Donnerstag zu einer möglichen Eskalation mit Russland. Am Rande der Konferenz ostdeutscher Ministerpräsidenten sprach von einer neuen Realität, „mit der wir umgehen müssen“, da man nun „hybrid mit Desinformationskampagnen und durch Drohneneindringen attackiert“ werde. „Wir sind nicht im Krieg, aber wir sind auch nicht mehr im kompletten Frieden.“

Angesichts immer mehr Sichtungen russischer Drohnen und Kampfjets über Gebieten von Nato-Bündnispartnern und jüngst einem russischen Überflug über die deutsche Fregatte „Hamburg“ im Rahmen einer Nato-Übung, diskutieren immer mehr europäische Länder, ob man russische Kriegsflugzeuge und Drohnen abschießen sollte.

Bei dem von „Bloomberg“ gemeldeten Geheimtreffen sollen europäische Diplomaten Warnung enan Moskau konkretisiert haben. Demnach sei „die Nato bereit, auf weitere Verletzungen ihres Luftraums mit aller Härte zu reagieren, einschließlich des Abschusses russischer Flugzeuge“, berichtete das Medium unter Berufung auf Insider.

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