Die Parteien links der Mitte schaffen es in Europa nicht, die Wirtschaftskrise zu nutzen.
Europawahl
In Marzahn-Hellersdorf bestimmt gähnende Leere das Bild im Stimmlokal. Selbst in Charlottenburg-Wilmersdorf ist die Beteiligung niedriger als 2004.
Schicksalswahl für den britischen Premier Brown, ein schwedischer Pirat nach Straßburg und andere Details von der größten Abstimmung des Kontinents: Eindrücke aus den Mitgliedsländern der Union.
CDU-Landeschef Frank Henkel und sein FDP-Kollege Markus Löning sehen das bürgerliche Lager als Gewinner der Europawahl. Auch Linken-Fraktionschefin Carola Bluhm freut sich über Stimmenzuwachs für ihre Partei – vor allem im Westen der Stadt.
Wahlbeteiligung mit 35 Prozent noch niedriger als 2004 – hinter der Union sind SPD und Grüne gleichauf
Eigentlich ist Landeswahlleiter Schmidt von Puskás schon im Ruhestand – Am Sonntag war er trotzdem im Amt.
375 Millionen Wahlberechtigte, 27 Staaten, vier Abstimmungstage – nur die Beteiligung der Bürger lässt noch immer zu wünschen übrig. Auch dieses Mal wieder.
Seit Beginn des Wahlkampfs lag die UMP in allen Umfragen klar vor den Sozialisten. Den "Wahlhelfer" Barack Obama hätte Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozys gar nicht benötigt.

Jeden Montag beantwortet "Zeit"-Herausgeber Josef Joffe vier Fragen zur Außenpolitik. Heute über die Europawahl, Barack Obama, Gordon Brown und den deutschen Außenminister.
Der Wahlmarathon im Jahr 2009 ist nun schon ein gutes Stück vorangekommen. Nach der Neuwahl in Hessen und der Bundespräsidentenwahl haben die Bürger nun auch die Europawahl und gleichzeitig sieben Kommunalwahlen (siehe Text Seite 5) geschafft.
Für die Gewinne und Verluste der Parteien sind vor allem die aktuelle innenpolitische Situation und die geringe Wahlbeteiligung verantwortlich; europapolitische Themen spielten dagegen kaum eine Rolle. Das ergibt eine Wahlanalyse der Forschungsgruppe Wahlen.
Europas Konservative können sich freuen. Nach einer Hochrechnung des Europaparlaments darf die Europäische Volkspartei zwischen 263 und 273 Abgeordnete in die neugewählte Volksvertretung entsenden und stellt damit weiter die stärkste Kraft.

Eigentlich, dachten sie bei der SPD, haben wir doch alles richtig gemacht: Einigkeit gezeigt, Kraft zum Krisenmanagement bewiesen. Und jetzt diese verheerende Niederlage. Am bittersten daran ist, dass niemand mit ihr gerechnet hat.

Schlappe für Rot-Rot: Nach Auszählung aller Stimmen in Berlin kommen die Christdemokraten auf 24,3 Prozent und die Grünen auf 23,6 Prozent. Die SPD wurde drittstärkste Kraft. Allerdings haben Ost und West wieder einmal unterschiedlich gewählt.
Die Lehre aus der Europawahl: Die Deutschen wechseln in der Krise nicht die Pferde. Frank-Walter Steinmeier wird es auch bei der Bundestagswahl schwer haben gegen Angela Merkel.

Zwischen Hoffen und Bangen vor den ersten Hochrechnungen – so verbrachten die Berliner Kandidaten den Wahltag.

Nach viertägigen Wahlen in den 27 Mitgliedsstaaten zeichnet sich am Sonntagabend ein erster Trend ab: Europa rutscht offenbar nach rechts. In mehreren EU-Ländern legten die Konservativen, aber auch die Europaskeptiker zum Teil deutlich zu.
Das ist ein schlechter Tag für Europa, wegen der schlechten Wahlbeteiligung. Aber es ist vor allem ein ganz schlechter Tag für die SPD.
Stell dir vor es ist Wahl und keiner geht hin: Nur knapp 33 Prozent der Berliner haben ihre Stimme abgegeben. Das sind rund fünf Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahren. Auch in Brandenburg sieht es schlecht aus.

Was Spitzenpolitiker der Parteien zum Ausgang der Europawahl sagen.

"Ein paar Sonntage opfere ich gerne". Der Berliner Anup Parikh ist einer von 18.000 Wahlhelfern.
Die Europawahl gilt als wenig interessant. Die Witterung könnte das Rekordtief der Beteiligung von 2004 noch mal absenken. Die Kanzlerin und ihr Stellvertreter motivieren.
Das haben wir immer schon so gemacht: So uninspiriert wie die Wahlkampagnen der politischen Parteien ist Europa hoffentlich nicht.
Berliner Schüler haben schon gewählt. Beim Juniorentscheid bekamen auch kuriose Parteien Stimmen.
Heute ist Europawahl. Viereinhalb Millionen Berliner und Brandenburger sind aufgerufen. 31 Parteien stehen heute zur Abstimmung – alle Antworten für den Weg zur Urne.
Kurz vor der Wahl hat der scheidende Europaabgeordnete der Linkspartei André Brie seinem Ruf als schärfster Kritiker von Oskar Lafontaine alle Ehre gemacht.
Der tschechische Ex-Ministerpräsident Mirek Topolanek hat die veröffentlichten Fotos von einer pikanten Party des italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi als „Montage“ und Wahlkampfmanöver bezeichnet.
Die einen hatten Riesenangst und sagten Nein. Die anderen Riesenhoffnungen und sagten Ja. Zwei Dörfer in Polen, zwei Gegensätze. So war das 2003 bei der EU-Abstimmung. Sechs Jahre später sind die diametralen Unterschiede verwischt. Wie das Vereinte Europa das Denken, den Alltag und das Geld im Portemonnaie verändert
Eine EUROPA-UTOPIE von Caroline Fetscher
Hinter den Kulissen der Freien Wähler herrscht Verwirrung: In Brandenburg und Schleswig-Holstein gibt es jeweils zwei konkurrierende Landesverbände.

Die inneren Widersprüche der Regierungspartei sind im Wahljahr eine besondere Herausforderung. Politiker wie Stefan Liebich werben in der Bundes-Linken um Verständnis für den Berliner Pragmatismus.

Wenn das mal zu Hause keinen Ärger einbringt: Mit ausgesprochen anti-bayerischen Parolen und schrägem Humor buhlt die Bayernpartei im Europawahlkampf weit nördlich der Main-Linie um Stimmen. Ganze Straßenzüge sind in Berlin mit Plakaten zugepflastert.
Die rechtspopulistische PVV ist ersten Prognosen zufolge der große Gewinner der Europawahl in den Niederlanden. Parteichef Wilders sprach von einem "Durchbruch".
bei der EU-Wahl antritt

Am Sonntag wird gewählt. Doch in Schulen und Unis macht sich Politfrust breit – warum eigentlich?

FDP-Spitzenkandidatin Koch-Mehrin wehrt sich gegen den Vorwurf, sie fehle oft im Europaparlament. Doch ihr Bekanntheitsgrad unter den Brüsseler Fachkollegen hält sich offenbar in Grenzen.
Die Briefwahl-Frist ist zu Ende. Wer keine Wahlbenachrichtigung hat oder krank wird, kann dennoch wählen.
Am Sonntag können Sie sich in Ihrem Wahllokal zum ersten Mal mit dem Wahlzettel zur Europawahl befassen. Machen Sie sich auf etwas gefasst - es ist der längste Wahlschein in der Geschichte der Europawahl.

Der Europawahlkampf geht in die Schlussphase: Die Bundeskanzlerin sprach am Breitscheidplatz - heute wirbt die SPD im Tempodrom.
Es stimmt etwas nicht zwischen den Brandenburgern und Europa: Die EU überweist Milliarden Euro in die Mark – und die Brandenburger strafen das Straßburger Parlament und die Brüsseler Kommission mit Missachtung.