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PiS

Schlimmer geht’s nimmer. Immer tiefer reitet Jaroslaw Kaczynski, der Chef von Polens nationalkonservativer Regierungspartei PiS, sein Land in die Krise.

Aus Unmut über die Regierungsbeteiligung der populistischen Bauernpartei Samoobrona ist Polens Außenminister Stefan Meller am Freitag zurückgetreten. Das Außenministerium verfüge über eine „enorme Armee hervorragender und kluger Leute“, die ihn ersetzen könnten, kommentierte der parteilose Diplomat einen Tag nach der Unterzeichnung der Koalitionsvereinbarung zwischen der nationalkonservativen PiS und der Samoobrona lakonisch seinen frühzeitigen Abgang.

Warschau - Polens populistische Oppositionsparteien bündeln ihre Kräfte. Im Fall vorzeitiger Neuwahlen kündigten die rechtsklerikale Liga der polnischen Familien (LPR) und die linkspopulistische Bauernpartei Samoobrona am Donnerstag in Warschau die Schaffung eines Wahlbündnisses an.

Zur Abwechslung mimt Polens böser Bube den Vaterlandsretter. „Wir sind bereit, Mitverantwortung für das Land zu übernehmen“, kündigt der sonst so unberechenbare Bauernführer Andrzej Lepper an: Er und seine linkspopulistische Partei Samoobrona (Selbstverteidigung) wollen das Minderheitskabinett von Premier Kazimierz Marcinkiewicz heute bei der Abstimmung im Sejm, dem polnischen Parlament unterstützen.

Warschau - Fünf Wochen nach Polens Parlamentswahl ist am Montag ein von der nationalkonservativen PiS gebildetes Minderheitskabinett vereidigt worden. Obwohl zuvor ein letzter Versuch zur Bildung einer Koalition mit der rechtsliberalen PO gescheitert war, nannte der neue Premier Kazimierz Marcinkiewicz eine Einigung nach wie vor möglich: Er sei überzeugt, dass es noch zu einer „Annäherung“ beider Parteien kommen werde.

Warschau - Polens geplantes Regierungsbündnis zwischen der nationalkonservativen PiS und der rechtsliberalen PO ist vorerst geplatzt: Beide Parteien entzweiten sich bei der Kür des neuen Parlamentspräsidenten. Die PiS steuert nun offenbar eine Minderheitsregierung mit Duldung der Bauernpopulisten und Rechtsklerikalen an.

Lech Kaczynski wird nach ersten Prognosen neuer Präsident Polens / Donald Tusk räumt Niederlage ein Die 56 Jahre alten Zwillinge sind jetzt das mächtigste Bruderpaar Polens

Im Haus des künftigen Regierungschefs im westpolnischen Gorzow (Landsberg) flossen die Tränen. Sie habe zwar damit gerechnet, dass ihrem Sohn im neuen Kabinett eine wichtige Funktion zufallen werde, freute sich Teresa Marcinkiewicza über den anstehenden Karrieresprung: „Nie“ jedoch hätte sie gedacht, dass ihr Kazimierz „so hoch“ gelangen könnte.

Polens Wahlsieger benennt einen Hinterbänkler für das höchste Regierungsamt – weil sein Bruder um die Präsidentschaft kämpft

Berlin - Der Sieg der rechtspopulistischen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) bei den polnischen Parlamentswahlen wird in Deutschland skeptisch aber auch hoffnungsvoll gesehen. Die PiS war mit anti-deutschen Parolen auf Stimmenfang gegangen.

Von Philipp Lichterbeck

Die polnischen Parlamentswahlen haben den erwarteten Machtwechsel gebracht. Stärkste Partei wurde einer Prognose am späten Abend zufolge die nationalkonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS).

Nach dem erwarteten Machtwechsel dürfte Warschau in der EU stärker auf nationale Interessen pochen

Berlin/Warschau - Vor ihrem am Dienstag geplanten Besuch in Warschau fordern deutsche und polnische Politiker von Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel eindeutige Aussagen gegen deutsche Entschädigungsforderungen und eine Abkehr ihrer Unterstützung des „Zentrums gegen Vertreibungen“ des Bundes der Vertriebenen (BdV). Die Unterstützung der Union für das von BdV-Chefin Erika Steinbach ersonnene Zentrum sei ein „schwerer Fehler“, sagte Wojciech Olejniczak, Chef der sozialdemokratischen Regierungspartei SLD.

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