Die Regierung in Kabul hat den Chef der EU-Mission und einen britischen UN-Vertreter wegen angeblicher Kontakte zu den Taliban aus Afghanistan ausgewiesen. Die USA kritisieren die Kontakte zu den "Terroristen des 11.Septembers".
Taliban
Darf man mit den Taliban verhandeln? Agenten des britischen Geheimdienstes MI6 haben das offenbar getan, obwohl Großbritannien derartige Gesräche bisher offiziell stets ausgeschlossen hat. Die USA sind verärgert. Zwei UN-Mitarbeitern droht wegen eines ähnlichen Vorwurfs die Ausweisung aus Afghanistan.
Paris - Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy hat den französischen Soldaten, die im Rahmen der Nato in Afghanistan im Einsatz sind, einen Blitzbesuch abgestattet. Von einem Truppenabzug, den er als Präsidentschaftskandidat noch erwogen hat, ist keine Rede mehr.
Die Entführer des Deutschen Harald K. haben sich offenbar in eine unzugängliche Bergregion zurückgezogen. Ermittler fürchten inzwischen einen politischen Hintergrund der Tat - und damit nervenaufreibende Verhandlungen mit den Taliban.
Versteck von Deutschem angeblich geortet
Am vierten Tag nach der Entführung Harald K.s hat die afghanische Polizei vier Männer festgenommen. Hintergrund ist vermutlich eine Familienfehde.
Jedoch fehlt weiter jede Spur von dem Deutschen

Die afghanische Regierung hat im Entführungsfall des Deutschen Harald K. nun erste Tatverdächtige inhaftiert. Der Ex-Verlobte der jetzigen afghanischen Ehefrau von K. soll angeblich der Strippenzieher sein.
Im Westen Afghanistans sind bei einem Angriff radikalislamischer Taliban 15 afghanische Sicherheitskräfte getötet worden. Die Männer arbeiteten für eine US-Firma.

In Afghanistan ist erneut ein Deutscher entführt worden - samt seiner Familie. Der 42-Jährige aus Bayern, der mit einer Afghanin verheiratet ist, wurde in der Provinz Herat aus dem Auto gezerrt und verschleppt.
Wieder wurde ein Deutscher in Afghanistan entführt, wieder ist es ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation. Der Mann reiht sich damit ein in die traurige Liste zahlreicher Entführungs-Opfer.
US-Verteidigungsminister Robert Gates kritisiert weiterhin ungerührt die Nato-Partner für ihr Engagement in Afghanistan. Die reagieren pikiert. Heute treffen sich die Vertreter der Staaten, die Truppen im Süden Afghanistans stationiert haben. Gates fordert eine neue Strategie.

Zehn Monate nach dem Einmarsch der Taliban in Musa Kala haben britische und afghanische Truppen die Aufständischen aus ihrer südafghanischen Hochburg vertrieben. Gordon Brown stattet Hamid Karsai unterdessen einen Überraschungsbesuch ab.

Afghanische Truppen sind nach Angaben der Nato in die von den Taliban kontrollierte Stadt Musa Kala im Süden des Landes eingedrungen. "Die Operation zur Befreiung von Musa Kala ist im Gange", so der britische Militärsprecher Richard Eaton.
Lieblingsbuch— Rory Stewart:So weit die Knie tragen. Aus dem Englischen von Giò Waeckerlin Induni, Malik Verlag, 2007, 400 S.
Denis Scheck, Literaturredakteur beim Deutschlandfunk, bespricht einmal monatlich die „Spiegel“-Bestsellerliste und wechselt dabei zwischen Belletristik und Sachbüchern – parallel zu seiner ARD-Sendung „Druckfrisch“. Diesmal: Belletristik.
Berlin - Der Anführer des Terrornetzes Al Qaida, Osama bin Laden, hat die Europäer in einer neuen Tonbandbotschaft zum Abzug aus Afghanistan aufgerufen. Der Krieg in Afghanistan sei ungerecht, „die meisten Opfer dort sind Frauen und Kinder“, heißt es auf dem Tonband, das der arabische Nachrichtensender Al Dschasira veröffentlichte.

Die jüngste mutmaßliche Tonband-Botschaft von Osama bin Laden ist offenbar erstmals auch als Video mit deutschen Untertiteln veröffentlicht worden. Experten sehen darin Anzeichen für Anschläge in Europa.
Fahima ist fünf Jahre alt und kommt aus einem kleinen Dorf in Afghanistan. Bei einem Raketenanschlag der Taliban verbrannte der Großteil ihrer Haut. Um Opfer wie sie kümmert sich die Berliner Hilfsorganisation „Placet“.
Neuer grausiger Höhepunkt des Afghanistan-Krieges: Radikal-islamische Taliban-Kämpfer haben in der südlichen Provinz Kandahar sieben Polizisten enthauptet.
Zwei Kinder und eine Frau sind bei einem Angriff der Koalitionstruppen in Afghanistan ums Leben gekommen. Insgesamt wurden bei dem Granatbeschuss 18 Menschen getötet. Sie sollen zum Teil der radikalislamischen Taliban angehört haben.
Das Verteidigungsministerium schweigt zu der Bundeswehr-Operation im Westen Afghanistans

Die Bundeswehr in Afghanistan leidet unter gravierenden Versorgungsmängeln. Es fehlt an Ersatzteilen, Ausrüstung und sogar Munition. Das ist nicht nur ärgerlich für die Soldaten, sondern könnte mit der Winteroffensive der Taliban richtig gefährlich werden.
Der Einsatz gegen Taliban wird auch im Westen des Landes geführt. Die festgelegten Grenzen für die Operation wurde mehrfach überschritten. Das Kabinett verlängerte unterdessen den Antiterroreinsatz "Operation Enduring Freedom" der Bundeswehr.
Meryl Streep, die Journalistin, liefert sich einen Schlagabtausch mit Tom Cruise, dem Senator. Jedes Argument für eine neue Militärstrategie in Afghanistan zerlegt sie im Nu.
Der kanadische Verteidigungsminister Peter MacKay ist bei einem Truppenbesuch in Afghanistan einem Angriff der Taliban nur knapp entgangen. Vier Soldaten wurden leicht verletzt, als mehrere Raketen auf dem Militärstützpunkt Wilson einschlugen.
Denis Scheck, Literaturredakteur beim Deutschlandfunk, bespricht einmal monatlich die „Spiegel“-Bestsellerliste, abwechselnd Belletristik und Sachbuch – parallel zu seiner ARD-Sendung „Druckfrisch“.
Regierungsmitarbeiter sehen „keine Strategie“ beim Antidrogenkampf, aber Fortschritt beim Polizeiaufbau
Berlin - Mit wachsender Sorge beobachten in- und ausländische Sicherheitsexperten den Zerfall staatlicher Autorität in mehreren Ländern Asien, Afrikas und Lateinamerikas sowie in Teilen des Balkans. Mehr als zwei Milliarden Menschen und damit ein Drittel der Weltbevölkerung lebten „in Räumen begrenzter Staatlichkeit“, sagte der Präsident des Bundesnachrichtendienstes, Ernst Uhrlau, am Donnerstag bei einem Symposium seiner Behörde in Berlin.
Bei Gefechten in der südafghanischen Provinz Urusgan sind nach offiziellen Angaben mehr als 50 Taliban-Kämpfer getötet worden. In Helmand gab es einen Selbstmordanschlag.

Geliebtes, dunkles Land: Olaf Ihlaus und Susanne Koelbls einzigartiges Buch über Afghanistan. Die beiden Autoren offenbaren einen intimen Blick in das unbekannte Land. Ihr Buch regt zum Nachdenken an.
Robert Redfords Afghanistan-Film „Von Löwen und Lämmern“ – und eine Diskussion mit Joschka Fischer in Berlin
Islamisten haben im Nordwesten Pakistans Selbstjustiz geübt und sechs mutmaßliche Verbrecher öffentlich geköpft sowie drei weitere ausgepeitscht. Die Polizei konnte nicht eingreifen, weil die Taliban-nahe Gruppe sehr groß und zudem stark bewaffnet war.
Rudolf B. kam offenbar frei, weil die örtlichen Behörden die Entführer unter Druck setzen konnten. Man hatte es nicht mit Hardcore-Taliban zu tun, wie in manchen Medienberichten gemutmaßt wurde, sondern mit Kriminellen mit religiösem Anstrich.
Die bisherigen Auslandseinsätze sind strategische Desaster Von Michael Wolffsohn
Das Opiumproblem in Afghanistan lässt sich nur mit Geld lösen. Der Antidrogenkampf der USA hat die Situation verschärft. Auf Druck der Schutzmacht ließ Kabul zahlreiche Mohnfelder umpflügen und die Ernten vernichten – und zerstörte damit die Existenzgrundlage vieler Bauern.
Berlin - Die radikalislamischen Taliban in Afghanistan sind nach Meinung des Bundeswehr-Generalinspekteurs Wolfgang Schneiderhan mit militärischer Gewalt nicht zu bezwingen. In einer offenen Fraktionssitzung der SPD zum Thema Afghanistan sagte der höchste Offizier der Bundeswehr nach Angaben von Teilnehmern am Dienstag, das Problem der Taliban könne rein militärisch nicht gelöst werden.
Wer ein heikles Amt aufgibt, provoziert in der Regel Spekulationen über den tieferen Grund der Entscheidung. So geht es nun dem UN-Sonderbeauftragten für Afghanistan, Tom Koenigs.
Rory Stewart hat Afghanistan zu Fuß durchquert. Seine Erzählung steht in der Tradition der großen britischen Reiseliteratur.
Wenige Tage vor der Bundestagsabstimmung zum Afghanistan-Einsatz am Freitag zeichnet sich eine breite Mehrheit für eine Verlängerung des Bundeswehrmandats ab. Die Grünen hingegen wollen sich ihrer Stimme enthalten, die Linke fordert gar den Abzug der deutschen Truppen.