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Donald Trump bei der Inauguration.

© IMAGO/ABACAPRESS/IMAGO/Pool/ABACA

USA wollen nur zwei Geschlechter anerkennen: Eines der ersten Dekrete zielt auf trans Menschen

Donald Trump kündigt an, dass die USA nur noch zwei Geschlechter anerkennen wollen. Eine Reihe von Diversitätsprogrammen soll gestoppt werden.

Stand:

Schon in seiner Rede zu seiner Amtseinführung kündigte Präsident Donald Trump an, dass es in den USA künftig „nur noch zwei Geschlechter, Mann und Frau“ geben werde. Wenig später folgte ein entsprechendes Dekret, das zu den ersten gehörte, die Trump unterzeichnete.

Das Dekret ist mit dem Titel „Frauen vor Genderideologie verteidigen und die biologische Wahrheit bei der Bundesregierung wiederherstellen“ überschrieben und zielt damit auf trans Frauen ab, denen auch der größere Teil der Ausführungen gewidmet ist. Die Regeln werden dennoch alle trans Personen betreffen.

So heißt es im Dekret, dass die Identität eines Menschen künftig nur noch mittels der Geschlechtszellen definiert werden soll, die sein Körper produziere – sprich: Eizellen und Samenzellen. Bundesbehörden sollen nur das Wort „sex“ und nicht mehr „gender“ verwenden („sex“ zielt im Englischen auf die biologische Komponente von Geschlecht, „gender“ auch auf soziale Aspekte). Schon im Wahlkampf hatte Trump Stimmung gegen trans Menschen gemacht.

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Was werden die konkreten Konsequenzen sein? Laut Medien wie NBC und „New York Times“ wird unter anderem die Möglichkeit einer dritten Geschlechtsoption im Pass und bei der Ausstellung von Visa wieder abgeschafft. Unter Ex-Präsident Joe Biden hatten die USA 2022 erlaubt, ein geschlechtsneutrales „X“ im Pass zu verwenden.

Regierungsformulare sollen nur noch zwei Geschlechter aufführen, dasselbe gilt für Veröffentlichungen von Bundesbehörden, in denen die Politik der Trump-Regierung erklärt wird. Die Trump-Administration wird demnach ebenfalls verbieten, Steuermittel für Bundesprogramme zu verwenden, mit denen Geschlechtsanpassungen medizinisch unterstützt werden.

Insgesamt soll eine Reihe von Diversitätsprogrammen abgeschafft werden, die auch zahlreiche andere Vielfaltsmerkmale beinhalten. Die neue Regierung wolle monatliche Treffen mit den wichtigsten Behörden abhalten, um zu bewerten, welche Diversitätsprogramme Amerikaner noch immer „diskriminieren“ würden, wird ein Vertreter der Trump-Regierung bei NBC zitiert.

Die Situation von trans Menschen war schon vor der Wiederwahl von Trump in vielen Bundesstaaten schwierig, weil dort Gesetze eingeführt wurden, die ihre Rechte einschränken. Dabei ging es häufig um den Zugang zu geschlechtsangleichenden Maßnahmen von Jugendlichen, wie Medikamente.

Wie die NGO Humang Rights Campaign berichtet, lebten im vergangenen Jahr 39,4 Prozent oder 118.300 trans Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren in den 26 Staaten, die geschlechtsangleichende Betreuung verboten haben. Darunter sind 2.300 Jugendliche aus Arkansas und Montana, wo die Verbote derzeit ausgesetzt oder durch Gerichtsbeschlüsse blockiert sind.

Unter der Biden-Regierung musste man sich nie fragen, ob sich Gesetze geändert haben, die einem die Kinder wegnehmen können. Jetzt muss ich das mindestens vier Jahre tun.

Kimberly Shappley, Mutter einer trans Tochter

Manche Familien sind deshalb umgezogen – in US-Bundesstaaten, die es ihren Kindern weiterhin erlauben, geschlechtsangleichende Medikamente wie Pubertätsblocker zu nehmen.

Kimberly Shappley, die vom Internet-Portal „Them“ befragt wurde, ist mit ihrer 14-jährigen trans Tochter sogar schon zwei Mal umgezogen. Jetzt hat sie große Zukunftssorgen: „Unter der Biden-Regierung musste man nie aufwachen und sich fragen, ob sich Gesetze geändert haben, die einen ins Gefängnis bringen oder einem die Kinder wegnehmen können“, sagt sie.

„Unter einer normalen Führung ist das nichts, worüber man jeden verdammten Tag nachdenken muss. Jetzt muss ich das mindestens vier Jahre lang tun.“ So wird es nun zahlreichen Familien im ganzen Land gehen.

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