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© REUTERS/stringer

Ukraine-Invasion, Tag 1142: Wie die USA die „Koalition der Willigen“ hemmen

Hat China Soldaten in die Ukraine geschickt? Peking weist Vorwürfe aus Kiew zurück. Außerdem: Deutsche Luftwaffe trainiert Reaktion auf russischen Angriff. Der Überblick am Abend.

Stand:

Die „Koalition der Willigen“ macht ihrem Namen auch bei ihrem Treffen am Donnerstag wieder alle Ehre. Das Bestreben, ausreichende Sicherheitsgarantien bei einem möglichen Frieden in der Ukraine zu erzielen, ist ungebrochen. Wenn da nur nicht weiterhin ein Land wäre, das nicht gewillt ist, das Vorhaben zu unterstützen, zumal ein nicht ganz unwichtiges: die USA.

Der britische Premier Keir Starmer, der Co-Leader der Koalition, kann sich eine Friedenssicherung ohne US-amerikanische Unterstützung nicht vorstellen, berichtet das US-Medium „Bloomberg“.

Starmer und sein Führungspartner, der französische Präsident Emmanuel Macron, sollen US-Präsident Donald Trump gebeten haben, zumindest seine Luftwaffe, Grenzüberwachung und Geheimdienstinformationen zur Verfügung zu stellen – wenn schon keine Truppen. Doch weigert der sich dem Bericht zufolge seit zwei Monaten.

Insgesamt haben sich rund 15 Länder dazu bereit erklärt, sogar Soldaten zur Sicherung des Friedens zur Verfügung zu stellen, sobald es einen Deal zwischen der Ukraine und Russland geben sollte. Die Nato soll nicht direkt beteiligt sein, allerdings sind mehrere Nato-Staaten unter den „Willigen“.

Der Plan ist laut „Bloomberg“, dass die Ukraine weiterhin an der Frontlinie die Stellung hält und die westliche Friedenstruppe die kritische Infrastruktur, große Häfen und Städte weit hinter der Frontlinie schützt. Das heißt: Eine starke ukrainische Armee wäre trotz westlicher Soldaten unabdingbar. Die Unterstützung der USA allerdings auch. Geht es nach Starmer und Macron, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Die wichtigsten Nachrichten des Tages

  • Die Zahl der aus der Ukraine geflüchteten Menschen in der Europäischen Union ist leicht gestiegen. Ende Februar lebten rund 4,3 Millionen vor dem Krieg gegen Russland aus der Ukraine geflohene Nicht-EU-Bürger mit vorläufigem Schutzstatus in der EU, wie am Donnerstag veröffentlichte Zahlen des EU-Statistikamts Eurostat zeigen. Mehr dazu im Newsblog.
  • Auf dem Weg zu einer Vereinbarung über die Ausbeutung von Rohstoffen der Ukraine plant das Land nach eigenen Angaben Beratungen mit den USA auf Arbeitsebene am Freitag. Teams beider Länder würden in Washington zusammenkommen, um über eine Vereinbarung zu Mineralien zu sprechen, sagt die ukrainische Vize-Ministerpräsidentin Olha Stefanischyna. 
  • Moskau hat nach Angaben von US-Außenminister Marco Rubio die in Russland inhaftierte US-russische Ballerina Xenia Karelina freigelassen. Russischen Medien zufolge soll sie im vergangenen Jahr 50 Dollar an eine die Ukraine unterstützende Organisation gespendet haben. Mehr dazu hier.
  • Nach der Gefangennahme von zwei aufseiten der russischen Armee in der Ukraine kämpfenden Chinesen erhebt die Führung in Kiew schwere Anschuldigungen gegen Peking. Es handle sich nicht um Einzelfälle, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Videobotschaft. Peking wies die Vorwürfe erneut deutlich zurück.
  • Die deutsche Luftwaffe trainiert gemeinsam mit Nato-Partnern für das Szenario eines russischen Angriffs auf das Bündnisgebiet. Bei dem Manöver „Ramstein Flag“ wird noch bis zu diesem Freitag an der niederländischen Nordseeküste geübt, wie im Fall der Fälle alliierte Bodentruppen im Abwehrkampf gegen Invasoren unterstützt werden könnten.
  • Trotz des laufenden Abwehrkampfes gegen Russland haben ukrainische Eisenbahnfähren erstmals seit Kriegsbeginn wieder einen georgischen Hafen angelaufen. „Es wurden zwei Fahrten am 18. und 26. März aus dem Hafen Tschornomorsk in den Hafen Batumi ausgeführt“, sagte der Logistikchef der staatlichen ukrainischen Eisenbahnen, Tymofij Murachowskyj, gemäß einer Meldung von Interfax-Ukraine.
  • Russland hat nach Angaben der Ukraine in der Nacht mit insgesamt 145 Drohnen angegriffen. Wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte, konnten 85 Drohnen abgeschossen und 49 weitere – wahrscheinlich durch elektronische Kriegsführung – unschädlich gemacht werden.
  • Die russischen Truppen sind offenbar in der Nähe der Grenze zwischen den Regionen Sumy und Kursk vorangekommen. Das Institute for the Study of War (ISW) verzeichnete allmähliche, aber stetige russische Vorstöße und Angriffe im Norden der Region Sumy.
  • Das OSINT-Projekt „DeepState“ berichtet, dass russische Truppen in der Nähe von vier Siedlungen in der Region Donezk im Osten vorgerückt sind. Nach Angaben des Generalstabs fanden im Laufe des Mittwochs 149 Gefechte an der Frontlinie statt, davon 40 im Sektor Pokrowsk.

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