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Benjamin Netanjahu feiert den US-Unabhängigkeitstag.

© imago/UPI Photo/IMAGO/RONEN ZVULUN

Umfasst auch Teile von Syrien und Jordanien: Empörung in arabischen Ländern über Netanjahus Vision eines „Groß-Israel“

Ultranationalistische Israelis streben seit langem die Besetzung dieser Gebiete aus biblischer Zeit an. Die Äußerungen des israelischen Premiers führt zu Protesten in den Nachbarländern.

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Mit seiner Unterstützung für die Vision eines „Groß-Israel“ hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in mehreren arabischen Ländern Empörung hervorgerufen. Von Ägypten bis Jordanien stießen die Äußerungen von Netanjahu in einem Interview auf scharfe Kritik und wurden am Donnerstag als „Eskalation“ und „Bedrohung der Souveränität“ der Staaten der Region verurteilt.

Der Begriff „Groß-Israel“ bezieht sich auf die biblischen Grenzen aus der Zeit des Königs Salomon und umfasst neben dem Westjordanland auch Teile israelischer Nachbarländer wie Jordanien, Libanon und Syrien.

In einem Interview mit dem Fernsehsender I24 News hatte ein Journalist am Dienstag Netanjahu gefragt, ob er auch der „Vision“ eines „Groß-Israel“ anhänge. Daraufhin hatte der israelische Ministerpräsident zweimal gesagt: „Genau.“ Ultranationalistische Israelis streben die Besetzung dieser Gebiete aus biblischer Zeit an.

„Gefährliche provokante Eskalation und eine Bedrohung der Souveränität des Landes“

Das Außenministerium in Ägypten - die ägyptische Sinai-Halbinsel war nach dem Krieg von 1967 von Israel besetzt worden - forderte eine „Klarstellung“ von Israel zu dem Thema. Das Ministerium warnte vor „Provokation zur Instabilität, Zurückweisung der Friedensoption in der Region“ sowie einer „Eskalation“.

Das jordanische Außenministerium prangerte eine „gefährliche provokante Eskalation und eine Bedrohung der Souveränität des Landes“ an. Das Ministerium im Irak warf Israel am Donnerstag „expansionistische Bestrebungen“ vor. Auch der Irak sprach von „Provokation“.

Saudi-Arabien wies ebenfalls am Mittwoch „Besiedlungsprojekte und Expansionsideen durch die israelischen Besatzungsbehörden“ zurück und hob das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat hervor. Im Februar hatten mehrere arabische Länder Netanjahus Vorschlag kritisiert, einen palästinensischen Staat auf saudiarabischem Staatsgebiet einzurichten. (AFP)

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