
© AFP/Jack Guez
„Volle Kontrolle über mehrere Schlüsselgebiete“: Offenbar 30 Prozent des Gazastreifens in israelische Pufferzone umgewandelt
Das israelische Militär kontrolliert nach eigenen Angaben fast ein Drittel des Gazastreifens. Unterdessen hat die Bundesregierung mehrere Deutsche beim Verlassen des Küstenabschnitts unterstützt.
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Israel hat nach eigenen Angaben etwa 30 Prozent des Gazastreifens in eine Pufferzone umgewandelt. Die israelische Armee erklärte am Mittwoch, sie habe die „volle Kontrolle über mehrere Schlüsselgebiete und -routen im Gazastreifen“. Zudem hat die Bundesregierung mehreren deutschen Staatsbürgern sowie ihren engsten Familienangehörigen die Ausreise aus dem umkämpften Gazastreifen ermöglicht.
Insgesamt handele es sich um eine Gruppe von 24 Personen, teilte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin auf Anfrage mit. Die Weiterreise erfolge per Bus durch Israel und das Westjordanland bis nach Jordanien, hieß es. Von dort solle die Gruppe nach Deutschland fliegen.
Dies sei, wie bei vorherigen Ausreisen, in enger Abstimmung mit den israelischen Behörden erfolgt. Bereits Anfang April wurden 19 Deutsche sowie deren engsten Angehörige aus dem Küstengebiet gebracht.
Die Ausreise aus dem seit fast zwei Jahrzehnten blockierten Gazastreifen, in dem rund zwei Millionen Menschen leben, ist seit Beginn des Krieges vor eineinhalb Jahren noch schwieriger geworden. Sie ist – wenn überhaupt – nur über ein langwieriges Verfahren möglich, bei dem Palästinenser mit ausländischer Staatsbürgerschaft etwas bessere Karten haben.
Weiterhin Deutsche im Gazastreifen
Nach Angaben des Auswärtigen Amts befinden sich weiterhin Deutsche mit ihren Familienangehörigen in dem Küstenstreifen. Die Bundesregierung setze sich immer wieder für ihre Ausreise ein, so die Sprecherin.
Im Zuge des Krieges, der mit dem Hamas-Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober begonnen hatte, sind breite Teile des Gazastreifens verwüstet worden.
Israel hatte am 18. März nach einer knapp zweimonatigen Waffenruhe seine massiven Luftangriffe auf Hamas-Ziele im Gazastreifen wieder aufgenommen. Außerdem startete Israel eine neue Bodenoffensive. Seitdem seien bei Luftangriffen zudem „ungefähr 1200 Terrorziele“ getroffen worden, teilte die Armee am Mittwoch mit. Darüber hinaus seien „mehr als 100 gezielte Eliminierungen“ vorgenommen worden.
Die Vereinten Nationen erklärten am Mittwoch, dass seit der Fortsetzung des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen geschätzt 500.000 Palästinenser vertrieben worden seien.
Erklärtes Ziel der israelischen Regierung ist es, den Druck auf die Hamas für eine Freilassung der in ihrer Gewalt verbliebenen israelischen Geiseln zu erhöhen. 58 Geiseln befinden sich weiterhin in der Gewalt der Islamisten, 34 von ihnen sind nach Angaben der israelischen Armee bereits tot. (AFP/dpa)
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