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Thema

Günter Grass

Günter Grass reist durch den Jemen und trifft arabische Kollegen. Ein Dichtergipfel mit Kommunikationsstörungen

Von Andrea Nüsse

Nach fast zehn Jahren hängt sie nun endlich da, wo sie hingehört: Die Gedenktafel für Uwe Johnson an der Hauswand in der Niedstraße 14. ExNachbar und Nobelpreisträger Günter Grass kam gerne zurück in die ruhige Friedenauer Straße, um hier seinen „schwierigen Schriftstellerfreund“ zu ehren.

Schülergekritzel oder freies Assoziieren einer surrealistischen Künstlergruppe? So oder so könnte man meinen, wäre da nicht der markante Pinselstrich von Günter Grass zu erkennen, dessen Tintenschrift mehr auf das Blatt gemalt als geschrieben scheint.

Der anhaltende Streit zwischen Autor Günter Grass und Literaturkritiker Marcel ReichRanicki erinnert Frank Schirrmacher, den Mitherausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, an die Kabalen zwischen Sänger Dieter Bohlen und dessen Ex-Freundin Naddel. „Was Naddel für Bohlen ist, das ist Reich-Ranicki für Grass – eine verrückte Liebe“, sagte Frank Schirrmacher der Zeitschrift „Bunte“.

An jenem Tag vor über 40 Jahren ist der schnauzbärtige Maler, Bildhauer und Schriftsteller Günter Grass noch ein fast Unbekannter. Doch eine junge Frau von 22 Jahren hat den ein Jahrzehnt älteren Künstler in seiner billigen Wohnung in der Pariser Avenue d’Italie 111 um 1959 für einen Tag aufgesucht.

Von der Gruppe 47 zu Sasha: Das Spektrum der Künstler, die zur Wahl der SPD aufrufen, hat sich verändert

Immer diese schönen Aussichten! In ihrem eigenen Land haben die Schleswig-Holsteiner den weiten Blick über Nord- und Ostseewellen regelrecht gepachtet, und hier in Berlin setzt sich dies Privileg der exquisiten Sehweisen fast zwangsläufig fort.

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Woran merkt auch der politikferne Fernsehzuschauer, dass er dem Wahlkampf nicht mehr entkommt? Vielleicht an den vielen Politiker-Auftritten in jenen Late-Night-Talkshows, die in anderen Zeiten vor allem Schauspieler, Starlets, Designer, Gesellschaftsdamen und Boxenluder einladen.

Von Bernd Gäbler Die Spannung steigt im Plauderton. Nachdem Edmund Stoiber mit Gattin Karin an seiner Seite bei Johannes B.

Von Bernd Ulrich Heute Abend will der Kanzler mit Martin Walser über die Nation diskutieren. Anlass ist eine Gedenkveranstaltung der SPD zum Tag der Kapitulation Nazi-Deutschlands.

Salman Rushdie (54), geboren in Bombay, lebte in Großbritannien, als wegen der "Satanischen Verse" 1989 eine Fatwa über ihn verhängt wurde. Heute lebt er in New York.

Was fällt Gerhard Schröder als Erstes ein, wenn er ein Buch mit Zitaten eines Parteivorsitzenden in die Hand gedrückt bekommt? Richtig, der Kanzler denkt spontan an Mao Tsetung, den Führer der chinesischen Kulturrevolution, der als charismatischer Diktator einmal eine ganze Jugendgeneration im Westen begeisterte.

Von Hans Monath

Diese Woche lud Bundeskanzler Gerhard Schröder 12 jüngere Künstler und Intellektuelle zum Gespräch ins Berliner Kanzleramt, darunter die Filmemacher Esther Gronenborn und Andres Veiel, die Schriftstellerin Judith Hermann, den Schriftsteller Wladimir Kaminer, die Fernsehmoderatorin Sandra Maischberger und Lutz Engelke, Gründer und Geschäftsführer der Projektgesellschaft Triad, die das Treffen organisierte. Herr Engelke, Herr Veiel, wie kam es zu der Einladung des Kanzlers?

Jeder Krieg, auch der "gerechteste", auch der aus nackter Notwehr geborene, erzeugt Verbrechen, mörderische Katastrophen für Unschuldige, Zivilisten, Kinder - und das auf beiden Seiten. Das wird zurzeit in Den Haag schmerzhaft deutlich: Trotz der halsbrecherisch propagandistischen, Ursache und Wirkung verdrehenden Verteidigung des Slobodan Milosevic.

Wer mit Marcel Reich-Ranicki spricht, braucht ein Aufnahmegerät. Ohne macht er es nicht, er will nicht entstellt wiedergegeben werden.

Der Kanzler starrte manchmal ins Freie. Durch die türkisfarbenen Metallgeländer des Treppenhauses hindurch, durch die türkisfarbenen Fensterrahmen, durch die großen hohen Scheiben.

Während Otto Schily um sein Amt kämpfte, betrieb sein Chef Weiterbildung. Gerhard Schröder saß am Mittwochabend in der Sky-Lobby des Kanzleramts, so heißt das offene Rund oben unter dem Dach, und ließ sich Literatur und Lyrik vorlesen: Günter Grass, Christa Wolf und Emine Özdamar waren ins Allerheiligste der Macht gebeten worden - ein lange anberaumter Termin, den Schröder nicht den Wirren des Tages-Skandals opfern wollte.

Von Robert von Rimscha

Günter Grass hat die US-Luftangriffe auf Afghanistan erneut scharf kritisiert. Die USA hätten auf den Terrorismus mit ihrem eigenen Terrorismus reagiert, sagte Grass der Belgrader Zeitung Danas.

Mit der Vertrauensfrage des Kanzlers geht es am Freitag auch wieder um die - innenpolitische - Macht. Aber die zu Grunde liegende Entscheidung über einen Kriegseinsatz der Bundeswehr ist zugleich eine Frage der Moral.

Von Peter von Becker

Die Bedenken gegen Amerikas Krieg in Afghanistan lassen nicht nach, besonders bei unseren engsten Verbündeten, obwohl sich mittlerweile sichtbare Erfolge eingestellt haben. Die Berliner Regierungskoalition steht sogar vor der Zerreißprobe.

Rund 170 Künstler, Gewerkschafter, Kirchenvertreter und SPD-Anhänger haben die rot-grüne Bundesregierung scharf kritisiert. "Wo die ökonomischen Erfolgskriterien des globalisierten Kapitalismus zu den Leitwerten der Gesellschaft werden, droht ein Totalitarismus neuer Art", heißt es in dem Appell.

Die Weltlage in Fortsetzungen an der Akademie der Künste. Diesmal gab es Platzkarten für den großen Saal.

Von Kerstin Decker

Kommentare des Schriftstellers Günter Grass zur Politik Israels sind vom Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, scharf kritisiert worden. Der Literaturnobelpreisträger hatte gegenüber dem Magazin "Der Spiegel" geäußert, Israel müsse "nicht nur besetzte Gebiete räumen.

Der engagierte Schriftsteller ist in den letzten Jahren ein bisschen aus der Mode gekommen. Zu Zeiten Heinrich Bölls strahlte er im hellsten Glanz: Böll stand für moralische Integrität, und sein Eintreten für sowjetische Dissidenten auf der einen, gegen den militärisch-industriellen Komplex im Kapitalismus auf der anderen Seite machte ihn umso glaubwürdiger: ein Einzelner, ein radikaler Demokrat, unabhängig vom Mainstream der jeweiligen "Öffentlichkeit".

Klaus Wowereit: "Die Blechtrommel" von Günter Grass: Mir gefällt die Mischung aus Autobiografischem und Realem, Zeit- und Sozialkritischem. Mit Lust an originellen Geschichten und skurrilen Episoden, mit Provokationen und Fantasie lässt Grass ein Panorama entstehen, das eine kleine Welt schildert, die ein Abbild der großen ist.

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