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Thema

Günter Grass

Eine "kommode Diktatur" nannte der Literaturnobelpreisträger Günter Grass die DDR. Sicher, verglichen mit dem Schreckensregiment ihrer kommunistischen Gesinnungsgenossen Stalin, Mao, Pol Pot oder Kim II Sung gingen Ulbricht und Honecker fast schon zimperlich zu Werke.

Johann Wolfgang von Goethe und das nach ihm benannte Kulturinstitut haben eines gemeinsam: Beide genießen international wie auch im eigenen Land ein so unbezweifeltes Prestige, dass Kritik und üble Nachrede nicht ausbleiben konnten. Von Ludwig Börne bis zu Arno Schmidt und Peter O.

Von Hans Christoph Buch

Früher, als alles schlechter war und die Mauer noch stand, gab es eine DDR-Literatur. Von BRD-Literatur dagegen wurde nicht gesprochen.

Wer einen Ort für den neuen Charakter der deutsch-polnischen Beziehungen sucht, kommt nach Frankfurt/Oder, wo auf der deutschen Seite des Grenzflusses die Europa-Universität Viadrina steht und auf der polnischen Seite in Slubice das Collegium Polonicum als Außenposten der Universität Posen. Minsterpräsidenten und Staatsoberhäupter sind den Weg über die Oderbrücke gegangen.

Als Wirtin Hertha Fiedler ein paar Kunststudenten 1961 erlaubte, Bilder in ihre Kreuzberger Kneipe an der Kohlfurter Straße zu hängen, entstand daraus bald ein bekannter Künstlertreff. "Die Kleine Weltlaterne" wurde zum Galerie-Lokal, in dem auch Autoren wie Günter Grass lasen.

Von Cay Dobberke

Diesem und jenem habe ich in der letzten Zeit erzählt, dass ich zur zehnjährigen Wiederkehr des Mordes an Detlev Karsten Rohwedder ihn selbst und die Arbeit der Treuhandanstalt würdigen werde. Die Reaktion war sehr oft: bedenkliche Gesichter.

Von Richard Schröder

Aufgeräumt und gesprächig steht der Dichter in der alten Nationalbibliothek an der Rue de Richelieu und nimmt die Huldigungen seiner Bewunderer entgegen. Der Champagner fließt in Strömen, und Günter Grass lässt sich anstandslos mit einer Flasche der noblen Marke ablichten, die den Empfang bezahlt hat.

Nach dem Biographieboom der 80er Jahre, der in der historischen Forschung eine kaum wahrgenommene, doch sehr fruchtbare interdisziplinäre Auseinandersetzung über den Zusammenhang von Biographie und Geschichte angeregt hat, macht sich in den letzten Jahren die Memoirenwut auch im östlichen Teil der Republik breit. Dass die Erinnerungsgeschichten aus der DDR meist in mehr oder weniger ambitionierter literarisierter Form daherkommen, dürfte eine Reminiszenz an die sich eigensinnig verteidigende DDR-Literaturgesellschaft sein.

Von Ulrike Baureithel

Eines Abends im Jahr 1959 brachte sie einen jungen Mann mit nach Hause. Galina Rave wollte Buchhändlerin werden, aber ihrem Vater, einem Ofensetzer, gefiel das nicht.

"Man muss aus seinem Leben eine Geschichte machen", sagt Paul, "Hand und Fuß sollte sie haben und komisch sein. Wenn sie nicht komisch ist, wenn man nicht zappelt und strampelt in seiner Geschichte, wenn man sich nicht Arme und Beine ausreißt und in Mustopf und Fettnapf tritt, wird man sein Leben nicht los!

Nach ihrer Flucht aus der DDR unterzeichnete Erika Assmuss ihre Texte nur noch mit drei Sternen, "um die Stasi nicht auf mich aufmerksam zu machen". Doch schon bald wurde für die einstige Dozentin an der SED-Parteihochschule Klein-Machnow ein Pseudonym nötig, unter dem sie veröffentlichen konnte.

Von Thomas Gehringer

Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass hat mehr Rechte sowie Förderprogramme für "Europas größte Minderheit", die Roma und Sinti, gefordert. Auf einer Tagung der EU-eigenen Europäischen Investitionsbank (EIB) in Bremen warf er zugleich den deutschen Innenministern wegen ihrer Abschiebepolitik Unmenschlichkeit vor, an der sich rechtsradikale Schläger ein Beispiel nähmen.

Wer privat für die Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter spenden möchte, sollte auf ein eigens dafür vorgesehenes Konto einzahlen. Das empfiehlt der Geschäftsführer des Bundesverbandes Information und Beratung für NS-Verfolgte, Lothar Evers.

Verschiedene Politiker haben den Aufruf des Schriftstellers Günter Grass, der Journalistin Carola Stern und des Pädagogen Hartmut von Hentig begrüßt, dass jeder erwachsene Deutsche 20 Mark für die NS-Zwangsarbeiter spenden soll. Dem Tagesspiegel sagte der Regierungsbauftragte für die Entschädigung von Zwangsarbeitern, Otto Graf Lambsdorff, der Vorschlag sei "brauchbar", um die Gesamtverantwortung der Deutschen deutlich zu machen.

Von
  • Christian Böhme
  • Armin Lehmann
  • Amory Burchard

Von einer Entwicklung soll die Rede sein, die das geistige Leben unseres Landes unmittelbar betrifft: von der Frage, warum die Intellektuellen als meinungsbildende Kraft kaum mehr zu hören sind, warum Politik und Wirtschaft seit einiger Zeit ein wichtiger Widerpart abhanden kam.Zunächst zur Klärung: Intellektuelle in Deutschland, das sind in erster Linie Schriftsteller, (Grass, Enzensberger, Walser), Journalisten wie Rudolf Augstein oder Wissenschaftler wie Habermas, Beck, Luhmann, Sloterdijk.

Dass Schriftsteller aus aller Welt zum Thema Tschetschenien eine andere Meinung vertreten als der Kreml, wird in Moskaus nach alter Manier totgeschwiegen.Ulrich Heyden Dass der in Russland populäre Günter Grass auf dem Moskauer PEN-Kongress zum Ende des "Krieges gegen das tschetschenische Volk" aufgerufen hatte, wurde in der Hauptnachrichtensendung des ersten russischen Fernsehkanals, "Wremja", am Dienstag Abend verschwiegen.

Penelope Cruz (26), Filmstar aus Spanien, misst ihrer Schönheit keine besondere Bedeutung zu. "Ich hasse Frauen, die toll aussehen und die ganze Zeit über ihr Aussehen jammern", sagte sie dem "Spiegel".

Günter Grass und die deutsche Delegation des PEN werden auf der internationalen PEN-Konferenz in Moskau den russischen Feldzug in Tschetschenien verurteilen. "Wir wollen ein paar unangenehme Dinge in der russischen Öffentlichkeit verbreiten", sagte der Generalsekretär des deutschen PEN-Zentrums, Johano Strasser.

In den letzten Tagen des vergangenen Jahres konnte man einer Agenturmeldung die Nachricht entnehmen, die Konrad Adenauer-Stiftung habe nach dem Münsteraner Autor Burkhard Spinnen nun den amerikanischen Romancier Louis Begley mit einem Literaturpreis geehrt; die Preissumme betrage 25 000 Mark. Es handelte sich um eine gezielte, freilich ohne böse Absicht lancierte Falschmeldung.

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