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Dutzende Flüge umgeleitet, verzögert oder gestrichen: Ukrainischer Drohnenangriff legt erneut Moskaus Flughäfen lahm
Merz beschwört die Einheit Europas + Ukraine soll russische Ölplattform im Kaspischen Meer angegriffen haben + Lawrow besteht auf Sicherheitsgarantien auch für Russland + Der Newsblog.
Von Daniel Krause
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Hinweis: Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich manchmal nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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Update (8 Uhr): Großer Drohnenangriff der Ukraine legt Moskaus Flughäfen lahm
Zahlreiche russische Flughäfen, darunter auch die vier Moskauer Airports, mussten offiziellen Angaben zufolge in der Nacht den Betrieb wegen eines großen ukrainischen Drohnenangriffs einstellen. Nach Angaben der Luftfahrtbehörde Rosawijazija mussten allein in Moskau mehr als 130 Flüge umgeleitet, verzögert oder gestrichen werden. Insgesamt seien die Hauptstadtflughäfen Scheremetjewo, Domodedowo, Wnukowo und Schukowski mehr als sieben Stunden außer Betrieb gesetzt worden.
Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete den Abschuss von fast 300 ukrainischen Drohnen in der Nacht. Mehr als ein Drittel davon wurde demnach in der westrussischen Region Brjansk an der Grenze zur Ukraine vom Himmel geholt. Jeweils 40 Drohnen seien aber auch in den Regionen Kaluga und dem Moskauer Umland abgewehrt worden, teilte das Militär mit. Angaben zu Schäden machte das Verteidigungsministerium traditionell nicht.
Im nordrussischen Gebiet Nowgorod ist nach Medieninformationen ein Brand ausgebrochen. Unbestätigten Meldungen zufolge soll der Angriff einer Düngemittelfabrik gegolten haben, in der auch Ammoniaksalpeter produziert wird. Dieser wiederum wird bei der Herstellung von Sprengstoff genutzt.
Derweil erklärte der Chef des russischen Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin, dass ukrainische Drohnenangriffe bisher in knapp der Hälfte (41) der Regionen des Landes ernsthafte Schäden verursacht hätten. Seit Kriegsbeginn belaufe sich der Schaden auf rund 600 Milliarden Rubel (6,7 Milliarden Euro), sagte er. Moskau werde Schadenersatz dafür von Kiew verlangen, kündigte er an. Russland seinerseits beschießt die Ukraine systematisch mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Die insgesamt in der Ukraine angerichteten Schäden durch die russische Invasion liegen nach Einschätzung Kiews im dreistelligen Milliardenbereich in Euro. (dpa)
Putin verdoppelt den Einsatz im Krieg – doch Russlands Ermüdung wird immer sichtbarer
Wladimir Putin präsentiert sich weiterhin als souveräner Kriegsherr und behauptet, Russlands Wirtschaft bewältige „alle Herausforderungen“. Doch die Realität sieht deutlich schlechter aus: Die russischen Truppen rücken nur langsam und unter hohen Verlusten vor, während die Wirtschaft spürbar an Dynamik verliert. Die Einnahmen aus Öl und Gas sind um 22 Prozent gesunken, das Haushaltsdefizit wächst, und die Regierung muss Steuern erhöhen sowie verstärkt im Inland Geld leihen. Dies berichtet „The Economist“.
Gleichzeitig kippt die Stimmung in der Bevölkerung: Laut russischen Soziologen nimmt der Anteil der Menschen, die eine Verschlechterung ihres Lebensstandards wahrnehmen, stark zu. Immer weniger Russen glauben, dass ihr Umfeld den Krieg unterstützt; die Rückkehr von Veteranen wird häufiger als soziales Risiko denn als Heldentum betrachtet. In Befragungen äußerten 88 Prozent den Wunsch, der Krieg solle enden und der Fokus solle auf soziale und wirtschaftliche Probleme zurückkehren – doch weniger als die Hälfte erwartet, dass Putin dazu bereit ist.
Trotz dieser Entwicklungen sucht der Kreml keinen Ausweg aus dem Krieg. Die Rüstungswirtschaft ist zu einem tragenden Pfeiler des Systems geworden, und ein Ende des Krieges dürfte kurzfristig neue wirtschaftliche und gesellschaftliche Spannungen erzeugen. Deshalb, so das Magazin, setzt Putin zunehmend auf Repressionen und ideologische Kontrolle, um Stärke zu demonstrieren – während die strukturellen Schwächen Russlands immer deutlicher zutage treten. (Yulia Valova)
Russland wirft Polen nach Festnahme von Archäologen „juristische Willkür“ vor
Russland wirft Polen nach der Festnahme eines russischen Archäologen „juristische Willkür“ vor. „Wir werden selbstverständlich über diplomatische Kanäle das Recht einfordern, die Interessen unseres Bürgers zu schützen“, erklärt der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Die Festnahme in Warschau war auf Ersuchen der Ukraine erfolgt, wie das russische Außenministerium mitteilt. Die Ukraine wirft dem Mitarbeiter des Museums Eremitage in St. Petersburg vor, bei Ausgrabungen auf der von Russland 2014 annektierten Halbinsel Krim Kulturerbe zerstört zu haben, was die Regierung in Moskau zurückweist. (Reuters)
Ukrainische AKW mussten offenbar nach russischen Angriffen die Reaktorleistung drosseln
Die massiven russischen Luftangriffe am vergangenen Samstag führten offenbar zu erheblichen Störungen im ukrainischen Stromnetz und in der externen Stromversorgung von drei Atomkraftwerken. Mehrere Reaktorblöcke mussten ihre Leistung reduzieren oder wurden vorübergehend abgeschaltet, teilte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, in einer Erklärung seiner Behörde mit.
Nach Angaben der IAEA führten Schwankungen im Netz zum Auslösen von Schutzsystemen und zur automatischen Abschaltung einzelner Blöcke. Am 6. Dezember verlor das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja demnach erneut vollständig die externe Stromversorgung – bereits zum elften Mal seit Beginn des Krieges. Der Ausfall soll etwa 30 Minuten gedauert haben.
Die IAEA betont, dass die nuklearen Sicherheitssysteme aller ukrainischen AKWs weiterhin ordnungsgemäß funktionieren und Notstromquellen verfügbar sind. Eine Expert:innengruppe der Behörde überprüft vom 1. bis 12. Dezember mehr als zehn ukrainische Umspannwerke, bewertet Schäden und erarbeitet praktische Maßnahmen zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der externen Stromversorgung der Atomkraftwerke. (Yulia Valova)
Bundeskanzler Friedrich Merz hat mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine die Einheit Europas beschworen. Ein einiges und starkes Europa müsse daran arbeiten, einen möglichen Frieden in der Ukraine herzustellen, sagte Merz bei einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Berlin. „Wir werden es mit aller Kraft behaupten“, betont Merz. Europa werde sich „von nichts und niemandem spalten lassen“.
Merz ist nach eigener Darstellung davon überzeugt, dass US-Präsident Donald Trump einen Frieden in der Ukraine nur mit den Europäern zusammen erreichen will. Das Telefonat, das er und die europäischen Verbündeten am Mittwoch mit Trump geführt hätten, sei konstruktiv gewesen, sagte der CDU-Chef. Er habe den Eindruck, dass Trump den Weg mit den Europäern gehen wolle. Es werde über das Wochenende weitere Gespräche und Anfang der kommenden Woche womöglich ein Treffen geben, sagte Merz. (Reuters)
Die Ukraine hat Insiderangaben zufolge erstmals eine russische Ölplattform im Hunderte Kilometer entfernten Kaspischen Meer mit Drohnen angegriffen. Die Öl- und Gasförderung der Anlage sei eingestellt worden, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters aus ukrainischen Geheimdienstkreisen. Dem Insider zufolge handelt es sich um die Ölplattform Filanowski, die dem russischen Ölkonzern Lukoil gehört. Es seien mindestens vier Treffer registriert worden. Von Lukoil ist zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. (Reuters)
Lawrow besteht auf Sicherheitsgarantien auch für Russland
Der russische Außenminister Sergej Lawrow pocht in den Gesprächen mit den USA über eine Beendigung des Ukrainekrieges auf Sicherheitsgarantien für sein Land. „Wir bestehen auf einer Reihe von Vereinbarungen für einen dauerhaften, nachhaltigen Frieden mit Sicherheitsgarantien für alle beteiligten Länder. Unsere Gespräche mit dem US-Präsidenten (Donald Trump) und seinem Team konzentrieren sich genau darauf, eine langfristige Lösung zu finden, um die eigentlichen Ursachen dieser Krise zu beseitigen“, erklärte Lawrow. Moskau gehe davon aus, dass Trump es ernst meine mit seinen Bemühungen um eine Einigung, betont Lawrow zugleich.
Der kürzlich erfolgte Besuch des US-Gesandten Steve Witkoff in Moskau habe Lawrow zufolge dazu beigetragen, Missverständnisse zwischen den Regierungen in Moskau und Washington auszuräumen. Witkoff und der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, hatten sich Anfang Dezember für fünf Stunden mit Russlands Staatschef Wladimir Putin im Kreml getroffen. Danach hatte das russische Präsidialamt erklärt, es sei beiden Seiten nicht gelungen, einen Kompromiss hinsichtlich eines möglichen Ukraine-Friedensabkommens zu erzielen. (Reuters)
Trumps Ukraine-Plan sieht russische Energie für Europa vor, schreibt das „WSJ“
Der Ukraine-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump sieht einem Medienbericht zufolge die Wiederherstellung von russischen Energielieferungen nach Europa vor. Zudem seien US-Investitionen in strategische Bereiche Russlands wie Seltene Erden geplant, berichtet das „Wall Street Journal“.
Demnach sollen auch eingefrorene russische Vermögenswerte in Höhe von 200 Milliarden Dollar für Projekte in der Ukraine genutzt werden, darunter ein neues Rechenzentrum, das vom derzeit von russischen Streitkräften kontrollierten Kernkraftwerk Saporischschja mit Strom versorgt werden soll.
Ein namentlich nicht genannter europäischer Vertreter habe die vorgeschlagenen Energiegeschäfte zwischen Russland und den USA mit einer wirtschaftlichen Version der Konferenz von Jalta von 1945 verglichen. Damals teilten die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs – die Sowjetunion, Großbritannien und die USA – ihre Einflussbereiche in Europa auf. (Reuters)
Selenskyj und US-Vertreter haben über Ukraine-Wiederaufbau beraten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben mit hochrangigen US-Vertretern Pläne zum Wiederaufbau seines Landes besprochen. An den heutigen Gesprächen nahmen demnach US-Finanzminister Scott Bessent, der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, und Blackrock-Chef Larry Fink teil.
Im Mittelpunkt habe ein „Wirtschaftsdokument“ gestanden. „Die Prinzipien des Wirtschaftsdokuments sind völlig klar und wir sind uns mit der amerikanischen Seite völlig einig“, sagt Selenskyj. (Reuters)
Selenskyj bestätigt neues Treffen der Ukraine-Unterstützer
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein neues Treffen westlicher Unterstützerstaaten für den morgigen Donnerstag bestätigt. Diese Woche könne Neuigkeiten für alle und für ein Ende des Blutvergießens bringen, schrieb er in sozialen Medien.
Die Ukraine arbeite derweil an 20 Punkten eines grundlegenden Dokuments, das die Parameter für eine Beendigung des Kriegs festlegen könnte, schrieb Selenskyj weiter. Sein Land habe vor, dieses Dokument „in naher Zukunft“ den USA zu übergeben. (dpa)
Ukraine berichtet von schweren Kämpfen in Pokrowsk
Die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine ist ungeachtet russischer Siegesmeldungen nach Angaben aus Kiew weiterhin heftig umkämpft. Die russische Armee greife mit starken mechanisierten Einheiten an. „Die Russen setzten gepanzerte Fahrzeuge, Autos und Motorräder ein. Die Konvois versuchten, von Süden her in den nördlichen Teil der Stadt durchzubrechen“, meldete die ukrainische Armee.
Militärkreisen zufolge handelt es sich um den bisher größten Angriff dieser Art innerhalb der Stadt. Aufnahmen, die von der Ukraine veröffentlicht wurden, zeigen schwere Fahrzeuge im Schnee und Schlamm sowie Drohnenangriffe auf russische Truppen sowie Explosionen und brennende Wrackteile. (Reuters)
Ukraine beschädigt Tanker von russischer Schattenflotte wohl schwer
Das ukrainische Militär hat Angaben des Geheimdienstes SBU zufolge einen Tanker der russischen Schattenflotte im Schwarzen Meer getroffen. Die „Dashan“ sei mit maximaler Geschwindigkeit und ausgeschalteten Transpondern auf dem Weg zum russischen Hafen Noworossijsk gewesen, als Marinedrohnen im Heck einschlugen und schwere Explosionen auslösten, teilte ein SBU-Vertreter mit. Das unter der Flagge der Komoren fahrende Schiff habe „schwere Schäden erlitten“.
Die ukrainischen Streitkräfte hatten sich bereits im November zu zwei Angriffen auf Öltanker in der Nähe der türkischen Küste bekannt. Die Türkei bestellte daraufhin die Botschafter Russlands und der Ukraine ein, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan übte scharfe Kritik.
Die angegriffenen Schiffe waren nach ukrainischer Darstellung Teil der sogenannten russischen Schattenflotte. Mit deren Schiffen exportiert Russland unter Umgehung internationaler Sanktionen im Land gefördertes Erdöl. (AFP, Reuters)
Merz, Macron und Starmer haben mit Trump telefoniert
Bundeskanzler Friedrich Merz hat heute zusammen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie dem britischen Premierminister Keir Starmer 40 Minuten lang mit US-Präsident Donald Trump über den Stand der Gespräche über einen Waffenstillstand in der Ukraine gesprochen.
In dem Telefonat sei es darum gegangen, „weiter zu kommen“, teilte das französische Präsidialamt mit. Das Quartett sei sich einig gewesen, dass es sich „um einen entscheidenden Moment“ für die Ukraine und die gemeinsame Sicherheit im euro-atlantischen Raum handele, teilte ein Merz-Sprecher mit.
Formfehler – Österreich liefert Oligarchen Firtasch nicht an die USA aus
Die Auslieferung des ukrainischen Geschäftsmannes Dmytro Firtasch von Österreich an die USA ist endgültig gescheitert. Das Oberlandesgericht (OLG) Wien teilte mit, dass es eine Beschwerde der Staatsanwaltschaft aus formalen Gründen zurückgewiesen hat. Damit wird ein Beschluss des Landesgerichts für Strafsachen Wien vom November 2024 rechtskräftig, das die Auslieferung wegen völkerrechtlicher Immunität für unzulässig erklärt hatte.
Kroatien kauft 44 deutsche Leopard-Panzer
Der Nato-Verbündete Kroatien kauft Leopard-Panzer aus deutscher Produktion. Konkret geht es um den Erwerb von 44 Leopard 2A8-Panzern, wie Bundeskanzler Friedrich Merz nach einem Treffen mit dem kroatischen Ministerpräsidenten Andrej Plenkovic in Berlin sagte. Plenkovic zufolge sollen die Panzer in den nächsten Jahren an Kroatien ausgeliefert werden. Hersteller der Panzer ist der Rüstungskonzern KNDS. (dpa)
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