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Windrad und Schornsteine des Kraftwerks Walsum, Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Niederrhein, Walsum / Duisburg wind turbine and smokestacks of power plant Walsum, Germany, North Rhine-Westphalia, Lower Rhine, Walsum / Duisburg BLWS452304 Copyright: xblickwinkel/P.xSchuetzx

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Gefährliche Klima-Politik hinterfragen: Von wem, wenn nicht von Ihnen?

Unser Leser fordert, dass die Politik zur Rede gestellt wird, „wenn sie zu wenig gegen die größte Krise unserer Zeit unternimmt und sie sogar befeuert“. Und wie sehen Sie’s?

Stand:

Es ist die Aufgabe der Medien in Deutschland als vierte Gewalt, auf Missstände und Verfehlungen der Politik aufmerksam zu machen. Nur so kann die Bevölkerung bei drohenden Gefahren aktiv werden. Dieser Aufgabe wird die Medienlandschaft gegenwärtig nicht gerecht, denn die Regierung beschließt zum ersten Mal seit Jahrzehnten Rückschritte beim Klimaschutz, anstatt den Weg zur Klimaneutralität entschlossen zu beschreiten.

Jüngstes Beispiel: Deutschland läuft Gefahr, seine in der EU verpflichtenden Klimaziele zu reißen. Verkehr, Bausektor und Energieversorgung müssten viel schneller emissionsfrei werden. Doch anstatt die dafür nötigen Maßnahmen zu beschließen, tut die Regierung das Gegenteil: Sie zweckentfremdet das Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität, um Flüssiggasterminals und die Ölraffinerie Schwedt zu finanzieren. Und sie missbraucht ohnehin knappe Gelder aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) für die Gasspeicherumlage. Kanzler Merz und Finanzminister Klingbeil reduzieren also die Mittel für den Klimaschutz, anstatt ihn zu stärken.

Ein öffentlicher Aufschrei darüber bleibt aber aus. Medien wie das Ihre tragen eine große Verantwortung, diese gefährliche Politik zu hinterfragen und die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Ich appelliere an Sie: Wenn die Politik zu wenig gegen die größte Krise unserer Zeit unternimmt und sie sogar befeuert, muss sie zur Rede gestellt werden – und von wem, wenn nicht von Ihnen?

Beachten Sie bitte in Ihrer Berichterstattung auch, dass die Bundesregierung große Chancen nicht nutzt, die der Weg zur Klimaneutralität bietet. Länder wie Schweden, Finnland oder Dänemark machen vor, wie man Klimaschutz und wirtschaftliche Stabilität verbinden kann. Dabei erreichen diese Länder auch noch Spitzenplätze im World Happiness Report.

Sehr geehrte Damen und Herren, gemessen an der Dramatik unserer Lage, wird viel zu wenig über Zusammenhänge zwischen Politik und Klima berichtet. In der Tagesschau etwa befassten sich in den letzten Jahren neun Prozent der Beiträge mit Sport, aber nur vier Prozent mit dem Klimawandel, obwohl dieser uns alle existenziell betrifft! (Quelle: PIK)

Bitte nutzen Sie die Mittel, die Ihnen zur Verfügung stehen, und nehmen Sie rückschrittliche Klimapolitik kritisch unter die Lupe. Adrian Kersten

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