
© Manfred Fuß/Mendelssohn-Gesellschaft
Leserbrief zum Fördergeld für Projekte gegen Antisemitismus: Kein Interesse an unserer Arbeit vorhanden
Unsere Leserinnen, in der „Mendelssohn-Remise“ im Berlin-Mitte ehrenamtlich tätig, sind empört über die Vorgehensweise des Senats. Und wie sehen Sie’s?
Stand:
Die Aufdeckung der Vorgehensweise bei der Verteilung der Fördergelder zur Antisemitismus-Bekämpfung hat bei uns Empörung ausgelöst. Wir, eine Gruppe von Ehrenamtlichen der Mendelssohn-Remise am Gendarmenmarkt, bemühten uns inständig und aus Not heraus (wir bekommen keinerlei Unterstützung oder öffentliche Gelder) um finanzielle Zuwendung aus dem Fördertopf, der speziell gegen Antisemitismus eingesetzt wurde – ohne Erfolg.
Zum Hintergrund: Seit der Eröffnung 2006 finden in der geschichtsträchtigen ehemaligen Kassenhalle der Mendelssohn-Bank (sie wurde 1938 „arisiert“) verschiedenste Veranstaltungen statt. Die Mendelssohn-Remise in der Jägerstraße 51 fungiert als Geschichtswerkstatt, Dialogforum und Museum, mit Aktivitäten zur Analyse des historischen und des aktuellen Antisemitismus, sowie Projekten und Erzählungen, die der Judenfeindschaft entgegenwirken, – implizit und explizit.
Unsere Ausstellung zur Geschichte der Mendelssohn-Familie am authentischen Ort ist täglich geöffnet, ausschließlich dank unseres ehrenamtlichen Engagements. Biographische Nahaufnahmen und historische Zusammenhänge aus drei Jahrhunderten deutsch-jüdischer Geschichte werden mit Vorträgen, Lesungen, Projekt-Präsentationen und Führungen, auch für Schüler, zugänglich und anschaulich gemacht.
Wir, in Vertretung von über sechzig ehrenamtlich Tätigen, sind der Meinung, dass diese Arbeit der Mendelssohn-Gesellschaft unbedingt wichtig und förderungswürdig ist. Gerne hätten wir unsere Wirkungsstätte, unsere Arbeit dem Kultursenat vorgestellt und gezeigt, leider war, trotz mehrmaliger Einladung und Bitte, kein Interesse an einem Besuch vorhanden. Aber, wir hoffen immer noch! Renate Allweiß, Vera Braun, Claudia Schroth
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