
© dpa/Julius-Christian Schreiner
Silvesterknallerei in Berlin: Wenigstens die Rechtslage durchsetzen
Unser Leser plädiert fürs Böllerverbot, nennt München als Beispiel und fordert zumindest, dass kontrolliert und eingeschritten wird aufgrund geltender Gesetze. Und wie sehen Sie’s?
Stand:
Der Tagesspiegel berichtet am 2. Dezember über die Aktion vom Bündnis „böllerciao“ in Berlin, einem Bündnis, dem zahlreiche Organisationen angehören. Organisationen wie die Deutsche Umwelthilfe, die Gewerkschaft der Polizei, die Arbeitsgemeinschaft der Kinderärzte, die sich alle für ein böllerfreies Berlin einsetzen. Damit steht das Bündnis im Einklang mit zwei Dritteln der Berliner Bevölkerung.
Nach diesem Bericht gab es in der vergangenen Silvesternacht Tote, Schwerverletzte, erhebliche Sachschäden durch Kugelbomben. Der Grenzwert für Feinstaub wurde um ein Vielfaches überschritten, der Lärm in unseren Straßen war erheblich und Tonnen von Müll türmten sich auf unseren Straßen. Es gab inakzeptable Angriffe auf unsere Polizei, Feuerwehr und Sanitäter. Alle diese Straftaten wurden bis heute nicht geahndet!
Wann ist endlich Schluss mit diesen bürgerkriegsähnlichen Zuständen auf unseren Straßen und was macht die zuständige Innensenatorin Iris Spranger? Sie bringt einen Antrag in die Innenministerkonferenz ein. München ist hier wieder einmal weiter, dort wurde die gesamte Innenstadt als Böllerverbotszone ausgewiesen und die bayrische Polizei wird das Verbot durchsetzen. Wir könnten das auch im Gebiet innerhalb des S-Bahn-Rings machen!
Es wäre aber auch schon geholfen, wenn wenigstens die bestehende Rechtslage durchgesetzt würde, denn auch in der Silvesternacht sind Böller in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kitas und Seniorenheimen nicht erlaubt. Hat irgendwann irgendjemand einmal ein Polizeiauto in dieser Nacht vor einer dieser Einrichtungen gesehen? Ist dieses Verbot jemals kontrolliert worden? Ich glaube eher nicht.
Wenn man die Standorte dieser Einrichtungen kartieren würde, gäbe es schon deshalb ein komplettes böllerfreies Berlin. Vielleicht sollte sich unsere für Inneres und Sport zuständige Senatorin einen Ruck geben. München muss ja neben Olympia uns nicht auch bei der Inneren Sicherheit abhängen. Manfred Breitenkamp, Berlin-Reinickendorf
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