
© Tagesspiegel / Marie Staggat
Podcast „Gradmesser“: Müssten wir eigentlich alle vegan leben?
Unser Essen hat riesigen Einfluss auf unsere Gesundheit und Klima. Zugleich ist über Fleisch und Milch ein regelrechter Kulturkampf entbrannt. Köchin Sophia Hoffmann sagt, wie wir es anders machen können.
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Unsere Ernährung ist für etwa ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. In der Tierhaltung entsteht zum Beispiel Methan, Erntemaschinen oder Düngermittelproduktion setzen ebenfalls Treibhausgase frei, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Darüber hinaus werden rund 40 Prozent der Lebensmittel gar nicht erst gegessen. Neben dieser unglaublichen Ressourcenverschwendung verursacht dann die Entsorgung dieser „Abfälle“ neue Emissionen.
Die Produktion von tierischen Lebensmitteln, also Fleisch, Milch oder Käse belastet das Klima dabei deutlich mehr als die von Obst, Gemüse oder Hülsenfrüchten. Knapp 70 Prozent der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen und rund zwei Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche gehen auf tierische Lebensmittel zurück, letzteres vor allem, weil riesige Mengen Tierfutter angebaut werden müssen.

© Marie Staggat
Für Sophia Hoffmann ist es deshalb nur logisch, dass wir unsere Ernährung umstellen müssen. In Brandenburg beispielsweise sei bereits heute das Wasser knapp, aufgrund des voranschreitenden Klimawandels werde sich die Situation noch verschärfen. „Unsere Ressourcen sind einfach endlich. Und deshalb müssen wir natürlich auch darüber reden, ob wir es wollen oder nicht, weniger tierische Produkte zu essen“, sagt Hoffmann im Podcast-Gespräch: „Das hat was mit gesundem Menschenverstand zu tun.“
Wie unser Essen mit der Klimakrise zusammenhängt
Das Thema Klimawandel ist ihr ausgesprochen wichtig. Im Sammelband „Unlearn CO2“ hat sie zum Zusammenhang zwischen unserem Essen und der Klimakrise einen ausführlichen Essay veröffentlicht. Dabei möchte Sophia Hoffmann, die in Kreuzberg das vegane, biozertifizierte Restaurant HAPPA betreibt, „niemanden missionieren“. Es gehe auch nicht darum, dass alle Menschen vegan werden müssten, und man niemals wieder „ein Schnitzel essen darf“. Aber „sich zu überlegen, dass die Art und Mengen, wie wir heute Fleisch konsumieren, überhaupt nichts mehr mit Normalität zu tun hat“, darüber lohne es sich mal nachzudenken.
Im Podcast spricht Sophia Hoffmann außerdem über ihr Verständnis für Bauern, die von vielen Vorschriften frustriert sind und im aktuellen System oft am Existenzminimum knapsen, ihr Unverständnis darüber, warum das Fleischessen auch von Politikern inzwischen zum Kulturkampf gemacht wird, und sie gibt Tipps, wie sich auch zu Hause Lebensmittelabfälle sehr viel leichter vermeiden lassen.
Der nächste Gradmesser erscheint am 27. September. Dann geht es um die Frage, wie sich die Erfolge von AfD und BSW auf die Klimapolitik in den Ländern und Kommunen auswirken können. Bis dahin erreichen Sie uns mit Fragen, Anregungen und Vorschlägen unter gradmesser@tagesspiegel.de.
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