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Attacken des Trump-Beraters: Mehrheit wertet Musks Wahlempfehlung als hilfreich für die AfD
Auf seiner Plattform X mischt sich der US-Milliardär immer wieder in die deutsche Politik ein und macht dabei auch Werbung für die Rechten. Viele wollen seine Plattform deshalb auch mehr regulieren.
Stand:
Die Meinung der Wählerinnen und Wähler in Deutschland ist eindeutig: Die Wahlempfehlung von US-Unternehmer Elon Musk für die AfD hat der Partei nach Einschätzung der Menschen geholfen. Das gaben 59 Prozent der Befragten in einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur an. Nur vier Prozent waren der Meinung, es habe der AfD geschadet, 24 Prozent sahen keine Auswirkung. 13 Prozent antworteten mit „weiß nicht“.
Dennoch glaubt eine Mehrheit der Befragten nicht, dass Musks Äußerungen auf seiner Plattform X einen großen Einfluss auf den Bundestagswahlkampf haben. 50 Prozent sehen einen eher kleinen oder sehr kleinen Einfluss, 13 Prozent sogar gar keinen. 27 Prozent halten den Einfluss des Beraters des designierten US-Präsidenten Donald Trump dagegen für eher groß oder sehr groß.
Musk will mit AfD-Chefin Weidel talken
Musk hatte zunächst auf X und später auch in einem umstrittenen Gastbeitrag in der „Welt am Sonntag“ dazu aufgerufen, bei der Bundestagswahl die AfD zu wählen. Am Donnerstag will er mit AfD-Chefin Alice Weidel einen Live-Talk auf seiner Plattform veranstalten.
Danach gefragt, ob der US-Milliardär die politische Lage in Deutschland einschätzen könne, antworteten 68 Prozent der Befragten mit „Nein“, 21 Prozent trauen es ihm zu.
Viele der Befragten wollen soziale Medien regulieren, um Einmischungen aus dem Ausland zu verhindern. 63 Prozent der Umfrageteilnehmer würde einen solchen Schritt zumindest teilweise befürworten. Ablehnen würde das hingegen eine Mehrheit der Anhängerinnen und Anhänger der AfD (58 Prozent).
Musk, dem Tesla, SpaceX, Neuralink und X gehören, hatte auf der Plattform über Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, dieser sei „ein antidemokratischer Tyrann. Schande über ihn.“ Zudem beleidigte er Kanzler Olaf Scholz (SPD).
Wegen der jüngsten Ausfälle warnte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sogar vor einer Belastung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses. Er warf Musk vor, mit seinen Äußerungen „eine Grenze zwischen befreundeten Staaten“ zu überschreiten.
Musk, der reichste Mensch der Welt, wurde von Trump beauftragt, gemeinsam mit dem Unternehmer Vivek Ramaswamy in einem neu geschaffenen Gremium namens DOGE („Department of Government Efficiency“) Vorschläge zur Kürzung der Regierungsausgaben zu erarbeiten. Offizielles Mitglied der Regierung soll er aber nicht werden. (lem)
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