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Ralph Lenkert im Bundestag

© IMAGO/Frederic Kern

Exklusiv

Bundestag: 31 Abgeordete redeten kein einziges Mal im Plenum

Der Linken-Parlamentarier Ralph Lenkert ist der Rekordredner im Bundestag. 122 Mal stand er in dieser Wahlperiode am Rednerpult des Plenarsaales. Hans-Peter Friedrich (CSU) hielt keine Rede.

Stand:

Ralph Lenkert, 57, Linken-Abgeordneter aus Thüringen, hat in der zu Ende gehenden Legislaturperiode des Bundestags so oft im Plenarsaal geredet wie kein anderer Parlamentarier. Insgesamt 122 Mal stand er in dieser Wahlperiode am Rednerpult. Dies ergibt die Parlamentsstatistik des 20. Deutschen Bundestages, die dem Tagesspiegel vorliegt. Nach jetzigem Stand ist keine weitere Sitzung des gegenwärtigen Bundestages geplant. Am 23. Februar wird das Parlament neu gewählt, bis Ende März muss sich der 21. Deutsche Bundestag konstituieren.

In der nun endenden Legislaturperiode hat der fraktionslose Abgeordnete Robert Farle mit 120 Reden die zweithäufigsten Auftritte im Plenarsaal des Bundestages absolviert. Farle, 74, stammt aus Sachsen-Anhalt und ist seit 2022 fraktionslos. Zuvor gehörte er der AfD-Fraktion an; in den 1970er und 1980er Jahren war er DKP-Mitglied.

31
Bundestagsabgeordnete von insgesamt 733 haben in dieser Wahlperiode im Plenum keine Rede gehalten.
Helge Lindh (SPD), spricht bei einer aktuellen Stunde

© dpa/Britta Pedersen

Rang 3 in der Liste der Rekord-Redner belegt Helge Lindh (SPD) aus NRW, mit 109 Reden. Es folgt Volker Ullrich (CSU) mit 107 Reden. Nina Scheer (SPD) kommt auf Rang 5 (93 Reden), Clara Bünger (Linke) auf Rang 6 (90 Reden).

Von den 733 Abgeordneten haben 31 in der zu Ende gehenden 20. Wahlperiode keine Rede im Plenum gehalten, wie aus der Parlaments-Statistik hervorgeht. Dazu zählt etwa Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD), die die Plenarsitzungen regelmäßig leitet. Außerdem haben etliche Abgeordnete nur in ihrer Eigenschaft als Kabinettsmitglieder vor dem Plenum geredet, was nicht in die Abgeordneten-Statistik eingeht. Das gilt etwa für Kanzler Olaf Scholz (SPD), Minister und Parlamentarische Staatssekretäre, unter ihnen Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD).

Hans-Peter Friedrich (CSU) redete kein einziges Mal im Plenum

Einzelne Oppositionsabgeordnete hielten ebenfalls keine einzige Plenumsrede, so Ex-Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), Corinna Miazga (AfD) und Manfred Schiller (AfD). Die Abgeordnete Miazga war Anfang 2023 verstorben. Miazga war damit nur gut ein Jahr lang Abgeordnete.

Die meisten Anträge stellte in der zu Ende gehenden Wahlperiode der AfD-Abgeordnete Malte Kaufmann (437 Anträge), gefolgt von Jan Wenzel Schmidt (AfD, 396 Anträge).

Bei den Kleinen Anfragen sind mehrere Linken-Abgeordnete vorn. Den Rekord mit 874 Kleinen Anfragen an die Bundesregierung stellte Petra Sitte auf, gefolgt von Sören Pellmann (Linke, 866 Kleine Anfragen). Rina Latendorf (Linke) stellte 818 Kleine Anfragen, Gökay Akbulut (Linke) stellte 729 Kleine Anfragen.

Die meisten mündlichen Fragen stellte Stephan Brandner (AfD, 113), gefolgt von Clara Bünger (Linke, 112 mündliche Fragen).

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