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Klaus Töpfer (CDU).

© dpa/Uwe Anspach

Update

CDU-Politiker wurde 85 Jahre alt: Ex-Bundesumweltminister Klaus Töpfer ist tot

Unter Bundeskanzler Kohl war Töpfer Umweltminister, galt über Jahrzehnte als das „grüne Gewissen“ der Christdemokraten. Der CDU-Politiker wurde 85 Jahre alt.

Stand:

Der frühere Bundesumweltminister und CDU-Politiker Klaus Töpfer ist tot. Er starb am Samstag nach kurzer, schwerer Krankheit, wie eine Sprecherin der Bundes-CDU am Dienstag bestätigte. Töpfer wurde 85 Jahre alt.

Er war Deutschlands zweiter Umweltminister – aber der Erste, der das Amt nachhaltig prägte. Über Jahrzehnte galt Klaus Töpfer als das „grüne Gewissen“ der Christdemokraten, bis ins hohe Alter wurde er nicht müde, eine nachhaltige Politik anzumahnen. Zuvor hatten die Zeitungen „Neue Westfälische“ und „Westfalen-Blatt“ über Töpfers Tod berichtet.

Bekannt wurde Töpfer unter anderem durch einen beherzten Sprung von einem Polizeiboot in den Rhein im Jahr 1988 - Grund war eine verlorene Wette, wie er immer wieder erzählte. Ein Jahr zuvor war er als Umweltminister auf Walter Wallmann gefolgt. Töpfer blieb im Amt bis 1994 - dann löste ihn die spätere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ab.

Die Atomkatastrophe von Tschernobyl im April 1986 hatte die Regierung des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl (CDU) bewogen, Umweltthemen und auch den Bereich Reaktorsicherheit in einem eigenen Ministerium zu bündeln. Schon 1988 forderte Töpfer eine Zukunft ohne Kernenergie, aber auch mit immer weniger fossilen Energien.

Töpfer wurde 1938 in Schlesien geboren und kam nach dem Zweiten Weltkrieg nach Höxter in Westfalen. Den Weg in die Politik schlug Töpfer in den 1970er Jahren im Saarland ein, wo er einen Posten in der Staatskanzlei übernahm. Später wurde er in Rheinland-Pfalz erst Staatssekretär und dann Landesminister für Umwelt und Gesundheit, bevor er dann in die Bundespolitik wechselte. Zweimal kandidierte Töpfer später erfolglos als CDU-Spitzenkandidat bei der Landtagswahl im Saarland.

Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt des Bundesumweltministers blieben Umweltschutz und Nachhaltigkeit – auch im Sozialen – seine Themen. 1996 vertrat Töpfer Deutschland bei der UN-Habitat-Konferenz in Istanbul. Dort ging es um die Lebensqualität in den Städten und damit auch um die Themen Armut und Umwelt. Von 1998 bis 2006 war Töpfer Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Zuletzt lebte er mit seiner Frau in Höxter in Nordrhein-Westfalen.

Wüst und Lemke würdigen Töpfer

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst würdigte Töpfer als Visionär und weltweit geachteten Mahner. „Mit Klaus Töpfer ist einer der größten Umweltpolitiker unserer Zeit von uns gegangen“, erklärte der CDU-Politiker am Dienstag nach Bekanntwerden des Todes von Töpfer. Der CDU-Politiker und Staatspreisträger des Landes Nordrhein-Westfalen war am Samstag im Alter von 85 Jahren verstorben, wie die CDU mitteilte.

In seinen verschiedenen Funktionen – etwa als Bundesumweltminister oder Chef des Umweltprogramms der Vereinten Nationen – habe er „den Kampf gegen den Klimawandel und für eine nachhaltige Entwicklung über Jahrzehnte international geprägt“, betonte Wüst weiter. „Er hat vieles von dem, was wir heute diskutieren, schon vor Jahrzehnten vorausgesehen“. Dabei habe er stets für gemeinsame, ganzheitliche und gesellschaftsorientierte Lösungen geworben. „Mit seiner außerordentlichen Beharrlichkeit und Geduld war Klaus Töpfer ein Kämpfer für die Bewahrung der Schöpfung und bis zuletzt ein weltweit gehörter und international geachteter Mahner.“

Bei seinem internationalen Engagement sei Töpfer Nordrhein-Westfalen und seiner Heimat Höxter in Ostwestfalen-Lippe stets in besonderer Weise verbunden geblieben. So habe NRW es auch ihm zu verdanken, dass die Bundesstadt Bonn heute starker Standort der Vereinten Nationen sei. Für sein großartiges Engagement sei ihm deshalb 2019 der Staatspreis verliehen worden.

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Die amtierende Bundesumweltministerin Steffi Lemke schrieb auf X: „Mit Klaus Töpfer verlieren wir einen unserer großen Umweltpolitiker.“ Er habe für das Aussöhnen von Ökologie und Ökonomie gestanden und die internationale Umweltpolitik geprägt. (dpa)

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