
© Reuters/Fabrizio Bensch
Joko und Klaas organisieren Überraschungsauftritt: Scholz, Merz und Habeck werben für fairen Wahlkampf
Überraschender Auftritt zur Primetime bei Pro7: Die Spitzenkandidaten von CDU, SPD und Grünen werben gemeinsam für einen fairen Wettbewerb bei der kommenden Bundestagswahl.
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In einer unerwarteten Aktion auf Pro7 haben die Spitzenkandidaten von Grünen, CDU und SPD ihre Perspektiven zum Bundestagswahlkampf dargelegt. Grünen-Politiker Robert Habeck erklärte, dass Olaf Scholz und Friedrich Merz zwar andere Ansätze als er selbst verfolgen würden, aber dennoch dem Wohl Deutschlands verpflichtet seien – wie er auch. „Aber wie ich fühlen sie sich dem Wohl des Landes verpflichtet“, betonte Habeck und warnte vor denen, die sich an demokratische Regeln nicht halten wollten.
Habeck riet den Wählern auch, sich nicht einreden zu lassen, mit einer anderen Regierung werde alles anders, „weil wieder irgendwelche Wenden herbeigerufen werden“. Die Wirklichkeit, mit der sich jede Regierung, gleich welcher Konstellation, auseinandersetzen müsse, sei dieselbe: „Wir leben mit der Gleichzeitigkeit der Krisen. Wir können sicher durch diese Krisen steuern, wenn wir Lösungen für die Probleme anbieten, statt die Probleme zu beklagen.“
Das Format unter dem Motto “PolitikUndAnstand”, bei dem Habeck gemeinsam mit Friedrich Merz und Olaf Scholz auftrat, wurde unter dem Titel „15 Minuten“ ausgestrahlt. Jede Rede wurde separat aufgezeichnet. Die Sendung hatten die Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf intiiert, die sich mit einer Spielshow den Sendeplatz zur Hauptsendezeit erkämpfen konnten.
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CDU-Chef Friedrich Merz hob in seiner Ansprache die Bedeutung eines respektvollen und produktiven politischen Wettbewerbs hervor. „Wir Deutschen sind nicht unter den ältesten Demokratien der Welt, aber wir haben eine Kultur geschaffen, auf die wir stolz sein können“, sagte er.
Scholz und Habeck seien keine Gegner, sondern Konkurrenten im politischen Diskurs. „Wir haben für unser Land so viel zu gewinnen, wir können aber auch einiges verlieren.“ Er wünsche sich einen „guten, demokratischen, streitbaren Wettbewerb“ Merz betonte, dass er sich einen fairen, sachlichen und engagierten Wahlkampf wünsche. „Wir werden auch weiterhin, und das verspreche ich Ihnen, den Regeln des Anstands und des persönlichen Respekts in jedem Moment folgen.“
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Olaf Scholz, amtierender Bundeskanzler und Spitzenkandidat der SPD, rief dazu auf, Vertrauen in der Politik durch Transparenz und Verantwortungsbewusstsein zu stärken. „Politik darf niemals zum Selbstzweck werden“, sagte er. Sie müsse immer darauf abzielen, Lösungen für die Herausforderungen des Landes zu finden. Scholz appellierte an alle Beteiligten – von Parteien über Kandidaten bis hin zu Medien –, die Prinzipien eines respektvollen Umgangs zu wahren. Ehrlichkeit und die Fähigkeit, unterschiedliche Meinungen zu akzeptieren, seien dabei essenziell.
„Nach dem Wahltag geht es aber auch wieder darum, Gemeinsamkeiten auszuloten, Brücken zu bauen, Kompromisse zu schmieden, dafür brauchen wir einander. Es liegt an uns allen gemeinsam, allen demokratischen Politikerinnen und Politiker, den Medien und jedem Einzelnen von uns: Lassen wir uns einander vertrauen. Ich bin heute hier, um genau das zu versprechen“, sagte er.
„Wir können uns streiten, aber wir sind keine Feinde“, unterstrich Scholz. Der Wahlkampf solle die Unterschiede zwischen den Parteien klar herausstellen, aber nach der Wahl müsse der Fokus auf gemeinsamen Lösungen liegen. Während Habeck und Merz explizit ihre Mitbewerber namentlich nannten, sprach Scholz allgemein von „demokratischen Politikerinnen und Politikern“.
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